von Galaphil » 29. April 2020, 19:33
Hallo Piepe, Hallo Falkenstadl, Hallo auch alle anderen
Auf Piepes Wunsch ziehe ich das Thema Gewalt in Kinderspielen, in Kinderfilmen und den Umgang der Eltern damit vom Thema Andor Junior mal hierher.
Ausgangspunkt war ein Verriss von AJ durch Hunter (aus Hunter&Cron), der mit seinen beiden Kindern (6 und 8 Jahre) gescheitert ist, weil die Tochter noch zu jung für den eigenständigen kooperativen Gedanken des Spieles und der Sohn lieber Drachen töten als Welpen retten wollte und das Spiel 'Baby' fand.
Danach hatten wir dort eine kurze Diskussion über was Kinder sehen oder spielen dürfen, was sie aus dem Kindergarten mitbekommen, bzw über den Gruppenzwang in der Schule. Und wie Eltern alles unter einen Hut bekommen können.
So, jetzt mal ein paar kurze Gedanken von mir: das angesprochene Lego-Ninjago, das sich v.a. an 5 bis 10-jährige Buben richtet, strotzt ziemlich von Gewalt, aber mMn sind fast alle Lego-Kurzfilme (die großen überhaupt) ziemlich stark gewaltbereit. Wir hatten eine kurze Zeit mit Lego-Arktis, wo ich glücklicherweise schnell darauf gekommen bin, dass das nicht gut sein kann, und was ich dann auch wieder schnell abgedreht habe. Aber speziell, wenn Kinder selbst entscheiden, was sie schauen, dürfen, dann landet man da sicher in einer pädagogischen Falle.
Auch sogenannte Kinderfilme mit FSK 0 sind mMn desöfteren Fallen, in denen immer wieder Gewalt vorkommt. Auch da ist es schwer, das Kind so zu begleiten, dass es diese Art von Gewalt als das begreift, was es ist und nicht als Vorbild ansieht. Auch hier ist es absolut notwendig, das Kind nicht alleine zu lassen und vor dem Internet zu parken.
Und dann Kinderspiele. Abgesehen von Computerspiele und speziell auf Junior-Varianten großer Spiele beschränkt: wie kann man die Kinder (speziell Buben mit ausgeprägtem Rollenverhalten) dazu hinführen, dass auch gewaltfreie Spiele, wo man nicht Töten muss, um ein Held zu sein, cool sein können und nicht 'Baby' sind?
Ein Kritikpunkt in der angesprochenen Rezension war unter anderem das Aussehen der Junior-Gors, die nicht gefährlich sondern lächerlich aussehen.
Ein anderer Punkt war, dass man eben nicht den Drachen besiegen muss/kann, sondern 'nur' die Wolfswelpen retten, was anscheinend für einen 8-Jährigen Babykram ist, wo er sich langweilt.
Und dass es offenbar Kinderspiele gibt, in denen man Totenbeschwörer spielen und gegen mächtige Drachen und Monster kämpfen kann.
Ja, im 'großen' Andor kann/muss man auch gegen teils mächtige, monsterartige Kreaturen und sogar einen Drachen kämpfen.
Und ja, ich hab auch schon versucht, meine Tochter (4 Jahre) einzubinden und mit ihr zu spielen, auch wenn sie noch nicht die Geduld hat. Wie bei allen Spielen zählt, dass es erstens ohne Zwang und zweitens so gestaltet wird, dass sie kann, aber nicht muss. Langsames Hinführen, was jetzt, mit vier Jahren schon deutlich besser funktioniert.
Und ja, auch ich bin in die 'Eltern-Kauffalle' getappt und hab AJ für die Tochter und mich bestellt, und wie ich schon drüben schrieb, ich glaube, dass sie als Mädchen und mit vier Jahren noch leichter von AJ begeistert sein wird als ein 8-Jähriger, der schon ganz andere Sachen kennt, schaut und spielt.
Und was mich positiv stimmt ist die Rezension vom SpieleBlog, der mit seinen beiden Kindern (ich glaub, auch 6 und 8), wesentlich bessere Erfahrungen gemacht hat, aber viel stärker die Kinder im reinen Kinderspielbereich gehalten hat.
Also ich denke, es steckt verdammt viel Arbeit , Zeit und Geduld dahinter und ich bin mir sehr sicher, dass viele Eltern das mit Arbeit und Schule vielleicht nicht so gut hinbekommen, dass sie dann auch noch die Freizeit zu 100% mit den Kindern teilen.
Was meint der Stammtisch zu dem Thema?
Lieben Gruß, Galaphil