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Tavernentratsch

Re: Tavernentratsch

Beitragvon Wachsamer Waldläufer » 28. April 2020, 17:24

ICH! Danke.
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 29. April 2020, 19:33

Hallo Piepe, Hallo Falkenstadl, Hallo auch alle anderen

Auf Piepes Wunsch ziehe ich das Thema Gewalt in Kinderspielen, in Kinderfilmen und den Umgang der Eltern damit vom Thema Andor Junior mal hierher.

Ausgangspunkt war ein Verriss von AJ durch Hunter (aus Hunter&Cron), der mit seinen beiden Kindern (6 und 8 Jahre) gescheitert ist, weil die Tochter noch zu jung für den eigenständigen kooperativen Gedanken des Spieles und der Sohn lieber Drachen töten als Welpen retten wollte und das Spiel 'Baby' fand.

Danach hatten wir dort eine kurze Diskussion über was Kinder sehen oder spielen dürfen, was sie aus dem Kindergarten mitbekommen, bzw über den Gruppenzwang in der Schule. Und wie Eltern alles unter einen Hut bekommen können.

So, jetzt mal ein paar kurze Gedanken von mir: das angesprochene Lego-Ninjago, das sich v.a. an 5 bis 10-jährige Buben richtet, strotzt ziemlich von Gewalt, aber mMn sind fast alle Lego-Kurzfilme (die großen überhaupt) ziemlich stark gewaltbereit. Wir hatten eine kurze Zeit mit Lego-Arktis, wo ich glücklicherweise schnell darauf gekommen bin, dass das nicht gut sein kann, und was ich dann auch wieder schnell abgedreht habe. Aber speziell, wenn Kinder selbst entscheiden, was sie schauen, dürfen, dann landet man da sicher in einer pädagogischen Falle.

Auch sogenannte Kinderfilme mit FSK 0 sind mMn desöfteren Fallen, in denen immer wieder Gewalt vorkommt. Auch da ist es schwer, das Kind so zu begleiten, dass es diese Art von Gewalt als das begreift, was es ist und nicht als Vorbild ansieht. Auch hier ist es absolut notwendig, das Kind nicht alleine zu lassen und vor dem Internet zu parken.

Und dann Kinderspiele. Abgesehen von Computerspiele und speziell auf Junior-Varianten großer Spiele beschränkt: wie kann man die Kinder (speziell Buben mit ausgeprägtem Rollenverhalten) dazu hinführen, dass auch gewaltfreie Spiele, wo man nicht Töten muss, um ein Held zu sein, cool sein können und nicht 'Baby' sind?

Ein Kritikpunkt in der angesprochenen Rezension war unter anderem das Aussehen der Junior-Gors, die nicht gefährlich sondern lächerlich aussehen.
Ein anderer Punkt war, dass man eben nicht den Drachen besiegen muss/kann, sondern 'nur' die Wolfswelpen retten, was anscheinend für einen 8-Jährigen Babykram ist, wo er sich langweilt.
Und dass es offenbar Kinderspiele gibt, in denen man Totenbeschwörer spielen und gegen mächtige Drachen und Monster kämpfen kann.

Ja, im 'großen' Andor kann/muss man auch gegen teils mächtige, monsterartige Kreaturen und sogar einen Drachen kämpfen.
Und ja, ich hab auch schon versucht, meine Tochter (4 Jahre) einzubinden und mit ihr zu spielen, auch wenn sie noch nicht die Geduld hat. Wie bei allen Spielen zählt, dass es erstens ohne Zwang und zweitens so gestaltet wird, dass sie kann, aber nicht muss. Langsames Hinführen, was jetzt, mit vier Jahren schon deutlich besser funktioniert.

Und ja, auch ich bin in die 'Eltern-Kauffalle' getappt und hab AJ für die Tochter und mich bestellt, und wie ich schon drüben schrieb, ich glaube, dass sie als Mädchen und mit vier Jahren noch leichter von AJ begeistert sein wird als ein 8-Jähriger, der schon ganz andere Sachen kennt, schaut und spielt.
Und was mich positiv stimmt ist die Rezension vom SpieleBlog, der mit seinen beiden Kindern (ich glaub, auch 6 und 8), wesentlich bessere Erfahrungen gemacht hat, aber viel stärker die Kinder im reinen Kinderspielbereich gehalten hat.

Also ich denke, es steckt verdammt viel Arbeit , Zeit und Geduld dahinter und ich bin mir sehr sicher, dass viele Eltern das mit Arbeit und Schule vielleicht nicht so gut hinbekommen, dass sie dann auch noch die Freizeit zu 100% mit den Kindern teilen.

Was meint der Stammtisch zu dem Thema?

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Falkenstadl » 29. April 2020, 20:16

Ich gebe Dir in viel (fast allen) Punkten recht. Meine Kintererziehungszeit ist lange her (unsere sind 31 u. 28J.) aber auch damals musste man schon aufpassen, was man den Kindern zumutet.
In unserer Familie war es schon ungern gesehen Fäkalsprache zu benutzen. Was heute als übertrieben anmutet, war nie Thema bei uns. Wir als Eltern haben es vermieden und unsere Kinder konnten sich von daher nicht daran gewöhnen. Das sie solche Ausdrücke im Kindergarten und Schule aufschnappen und mit nach Hause bringen, ist leider unvermeidbar. Allerdings wurde die Anwendung im täglichen Leben mit den Worten: Solche Ausdrücke dürfen gerne draußen bleiben, kommentiert. Kinder erkennen und akzeptieten solche Grenzen, wenn man ihnen das so vorlebt. Denn wie heißt es: Taten machen Vorbilder, keine Worte. Das funktioniert im Guten wie im Schlechten. So hatten unsere Kinder ihre TV Zeit, in der sie von uns vorher gesehene oder bekannte Filme ansehen durften. Vielleicht klingt das alles sehr streng und altmodisch. Ist ja auch lange her. Aber die Computernutzung mit Spielen und Anfängen des internets war damals auch schon Diskussionstheme. Auch das beginnende Handyzeitalter war für uns damalige Eltern neu und eine Herausfordetung. Was ich damit sagen will, achtet auf das, was Eure Kinder konsumieren. Mutet ihnen nicht zu viel zu. Kinderseelen sind zerbrechlich. Auch wenn die Zeiten moderner und schnelllebiger geworden sind. Das Gemüt der Kinder hat sich nicht so schnell weiterentwickelt, daß sie so etwas immer schadlos wegstecken, als man vielleicht vermuten könnte.
Ich finde Andor Junior jedenfalls genau für das Alter passend, für das es ausgeschrieben ist. So mancher Kinder-Rambo täte gut daran mitzuspielen und sich wieder mal "erden" zu lassen.
Liebe Grüße von Falki
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Piepe78 » 29. April 2020, 21:51

Hallo Galaphil,
danke für das Verlagern. Ich denke, dass ist zweckmäßiger.

Stammtisch, da sind wir uns ja einig. Man muss seine Kinder begleiten (bitte nicht mit Helikoptereltern gleichsetzen). Und ja, das ist natürlich manchmal anstrengend.
Aber dafür ist man Eltern. Meistens ist es eine recht bewusste Entscheidung gewesen ein Kind (oder mehrere) haben zu wollen. Dann hat man dem Kind gegenüber auch Pflichten zu erfüllen und diese nicht an eine Tagesmutter oder dem Fernseher abzudrücken. Verantwortung ist unteilbar! Aber genau diese Entwicklung darf ich leider immer öfter beobachten. Und da braucht man sich dann nicht wundern, was aus Kindergarten bzw Schule mitgebracht wird. Wo dann ein Vorleben, wie von Falki eingebracht, um so wichtiger ist.

Ich befürchte es ist ein Teufelskreis wenn man nicht aufpasst. Da keiner von uns die Welt retten kann, soll jeder zumindest in seinem Einflussbereich, das Beste geben. Kinder sind unsere Zukunft.

Und es gibt ja noch Inseln der Glückseligkeit, die von Respekt geprägt sind. Die zeigen, dass es ohne Fäkalsprache und Egoismus geht. Wie zum Beispiel unsere Taverne. Und hier sind nicht nur alte Menschen.
Und das ist gut so.

Bis denn
Piepe

(Sorry, falls da viele Gedankensprünge sind. Es ist ein Thema, welches mich aktuell doch sehr fuchst. Und ich bin mehr ein Mann des gesprochenen statt das geschriebenen Wortes)
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Echo » 30. April 2020, 16:26

Hallo in die Runde,
auch ich möchte mich ein wenig zum angesprochenen Thema äußern und mich dabei gerne auf den von Piepe geschriebenen Beitrag beziehen (dessen Meinung ich im Übrigen (fast) gänzlich teile):
Piepe78 hat geschrieben:Dann hat man dem Kind gegenüber auch Pflichten zu erfüllen und diese nicht an eine Tagesmutter oder dem Fernseher abzudrücken. Verantwortung ist unteilbar! Aber genau diese Entwicklung darf ich leider immer öfter beobachten. Und da braucht man sich dann nicht wundern, was aus Kindergarten bzw Schule mitgebracht wird.

Das genannte Beispiel der Tagesmutter ist dabei wohl noch das geringere Übel. Immerhin stellt diese noch einen sozialen Kontakt und eine mögliche Bezugsperson dar, und kann einem Kind im Kennenlernen des zwischenmenschlichen Umgangs (zwar nicht auf der selben Ebene, wie es Eltern tun können/sollten) weiterhelfen. Viel schlimmer finde ich hingegen, wenn Kindern einfach ein Smartphone in die Hand gedrückt wird, damit Sie Ruhe geben, weil die sich Eltern nach einem anstrengendem Tag etc. nicht auch noch mit der Beschäftigung des Kindes herumschlagen wollen. Es bricht mir das Herz, immer häufiger zu beobachten, wie Eltern ihre Kinder bereits schon im Kinderwagenalter mit mobilen Endgeräten ausstatten und dann "mit ihnen zusammen" noch eine Runde draußen zu gehen oder eine junge Familie in der Bahn/ im Bus in einem Vierer sitzt und jeder auf sein Handy starrt. Da geht glaube ich ein ganze Menge verloren...
Piepe78 hat geschrieben:Ich befürchte es ist ein Teufelskreis wenn man nicht aufpasst. Da keiner von uns die Welt retten kann, soll jeder zumindest in seinem Einflussbereich, das Beste geben. Kinder sind unsere Zukunft

Wahrlich sehr schöne und zutreffende Worte! Auch wenn es wahrscheinlich zu kurz gegriffen ist, sehe ich die akute "Schuld" tatsächlich in der Gesellschafft, wie so oft gilt auch hier "Fight the game - not the players"! Wenn 5/6-Klässler schnell "out" sind, nur weil sie nicht das neuste Smartphone besitzen, nicht auf der Playstation oder X-Box um die neusten Konsolenspiele miteifern können, in den Pausen nicht mitreden können, nach der Schule nicht durchgehend online und erreichbar sind, etc. dann läuft da mMn. gewaltig etwas falsch. In meiner früheren Kindheit und noch weiter zurück basierten echte Freundschaften noch auf gemeinsamen analogen Interessen (Sportverein, Musik, oder ähnliches)...
Piepe78 hat geschrieben:Und es gibt ja noch Inseln der Glückseligkeit, die von Respekt geprägt sind. Die zeigen, dass es ohne Fäkalsprache und Egoismus geht. Wie zum Beispiel unsere Taverne. Und hier sind nicht nur alte Menschen.
Und das ist gut so.
Ich denke, dass genau das der Gedanke ist an dem man sich festhalten sollte und der einem hilft seinen Weg konsequent durchzuziehen und nicht dem gesellschaftlichem Druck nach monotoner, anonymiserter Anpassung nachzugeben. Es kann im Leben auch Vorteile haben, in der Minderheit zu sein oder als "Underdog" aufzutreten ;) :D
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Piepe78 » 30. April 2020, 17:53

Hallo Echo,

die Gesellschaft ist nicht ein vages Etwas. Es ist die Summe der Individuen die darin leben. Somit ist es nicht kurz gedacht.
Das Problem ist halt die Reichweite des Einzelnen.
Deshalb der Appell an jeden in diesem das Beste zu geben. Dann kann sich eine Gesellschaft verändern.

Irgendwie haben wir hier, mit geringen Abweichungen (das ist auch gut und normal), zumindest das gleiche Grundverständnis. Gefällt mir.

Bis denn
Piepe
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Echo » 2. Mai 2020, 16:54

Piepe78 hat geschrieben:Irgendwie haben wir hier, mit geringen Abweichungen (das ist auch gut und normal), zumindest das gleiche Grundverständnis. Gefällt mir.

Ja, das gefällt mir auch :D Wobei man in der Taverne bei Meinungsverschiedenheiten ja auch argumentativ und konstruktiv miteinander diskutiert..
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 4. Mai 2020, 09:44

Hallo, Taverne

Ich hab so das Gefühl, sogar nach wenigen Tagen Absenz wie wenn ich ewig lang weg gewesen wäre!

Als erstes einmal eine Freirunde an alle!
Dann ein herzliches Hallo - etwas spärlich ist die Runde noch, aber nach dem langen Wochenende kein Wunder.

Nachdem wir am Freitag und Samstag unterwegs waren und die Tochter sich ausgetobt hat, war gestern der ideale Tag, um mal kürzer zu treten und es ruhiger anzugehen. Unter anderem mit Andor Junior, wobei mich ja überrascht hat, dass sie selbst gekommen ist und gefragt hat, ob wir das Spiel spielen wollen - nachdem es tagelang auf der Bank gelegen und von ihr ignoriert wurde. Aber ich glaube, wir werden es noch öfter spielen.

Dann heute: Arbeit fast wie Urlaub! Hab mich nicht mal anstrengen müssen, um jetzt schon fertig zu sein.
Aber: geht es euch Eltern auch so: wenn das Telefon während der Arbeit läutet, dass böse Vorahnungen wegen Kindergarten und krankes Kind aufkommen? War aber glücklicherweise nur die Sekretärin von der Zahnärztin, um uns (mich) zu erinnern, dass die Kleine nächste Woche Kontrolltermin hat - und dann war sie noch etwas verwirrt, ob ich auch komme oder nicht. Na ja, jedenfalls alles gut.

Und wie geht's euch so?

Liebe Grüße, Galaphil
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Falkenstadl » 4. Mai 2020, 12:43

Bei mir stehen noch weitere Probespiele für das Wüstenabenteuer auf der todo Liste. Die Spielplanfelder hab ich komplett nochmal neu gemacht. Die erste Version war für die Tonne.
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 4. Mai 2020, 12:53

Stimmt, du hast dir ja ein ziemlich großes Projekt vorgenommen!
Und dafür kam dir ja die aktuelle Coronakrise mit Ausgangs- und Besuchsverbot ziemlich gelegen. ;)

Apropos: wie oft hast du schon AJ gespielt?
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