Ich muss nochmal auf das Thema "basteln" zurückkommen. Ich würde gerne noch ein wenig mehr über euer Vorgehen beim Erstellen von Karten (Mini Erweiterungen, Legendenkarten, ...) sowie der dickeren Stanzteile (Figuren, Tableaus, ...) erfahren. Ziel sollte sein, dem Original Material recht nahe zu kommen - die Verwendung von Kartenhüllen bzw. das Laminieren scheidet daher (zumindest für mich) erst mal aus.
Karten:
Bisher habe ich beim Erstellen von Karten (für ein anderes bekanntes Eurogame aus dem Hause Kosmos) diese mit einem Farblaserdrucker per Duplexdruck auf 300g/m² Papier mit seidenmatter Oberfläche gedruckt. Allerdings habe ich aufgrund der Dicke des Papiers nicht die Duplexfunktion des Druckers genutzt, da ich aufgrund des geringen Durchmessers der Walzen beim Umlenken des Papiers, mit einem unschönen Ergebnis gerechnet hätte (hätte = ich habe es nie darauf angelegt). Stattdessen habe ich zuerst alle ungeraden Seitenzahlen per manuellem Einzug gedruck, das Papier gewendet und anschließend alle geraden Seitenzahlen auf die jeweilige Rückseite drucken lassen. Durch die mehrfache Kontrolle (Reihenfolge, Ausrichtung, ...), ist das ganze beim Druck von vielen Seiten schon ein wenig nervig - unschöner war jedoch, dass es hierbei auch vorkommen konnte, dass Vorder- und Rückseite nicht ganz passgenau übereinander lagen (Perfektionismus kann auch eine Krankheit sein
). Da ich für ein anderes Spiel sehr gute Erfahrungen mit dem Druck auf DIN A4 Etikett-Aufklebern (ebenfalls seidenmatt und glatt) gemacht hatte, welche anschließend ausgeschnitten und auf vorgestanzte Teile geklebt wurden, kam ich auf die Idee, dies auch bei den Karten zu probieren. Hierbei würde ich die Vorder- und Rückseiten auf dünne Etiketten drucken und diese von beiden Seiten auf transparente Deckfolien kleben, welche man beim Binden (Spiralbindemaschine) von Dokumenten und Präsentationen als Deckblatt verwendet. Diese sind sehr dünn - das Material jedoch relativ starr, was als Ergebnis der Haptik der Original-Karten ziemlich nahe kommen sollte. Vorteil: sehr genaue Ausrichtung von Vorder- und Rückseite möglich. Nachteil wäre jedoch der hohe zeitliche Aufwand beim Bekleben und Ausschneiden vieler Karten.Stanzteile:
Mjölnir hat hierfür ja bereits netterweise sein Vorgehen unter Verwendung von Finnpappe beschrieben. Hier würde ich ähnlich vorgehen, jedoch anstatt der Verwendung von Papier ebenfalls zu den Aufklebern (wie oben beschrieben) tendieren. Da ich gerade leider keine Schieblehre griffbereit habe, würde mich interessieren ob die angegebenen 1,5mm der Dicke der Original Stanzteile am nächsten kommen oder ob sich diese Dicke nur am Besten verarbeiten ließ. Im Eisenbahnmodellbau wird im Vergleich zur Architektur öfter mal zur Graupappe tendiert. Hat jemand bereits mit beiden Materialien gearbeitet und könnte mir dieser vielleicht die Vor- und/oder Nachteile der Materialien für diese Zwecke erläutern? Wie ich gelesen habe, wäre ein Feilen und Schmirgeln nach dem Zuschnitt von Graupappe schwer möglich, da das Material hierbei ausfranst - im Gegenzug wäre es jedoch aufgrund der Struktur stabiler. Würdet ihr bei der Verwendung von Aufklebern, die Vorderseite bekleben um diese als Vorlage zum ausschneiden zu verwenden (ging bisher mit den Aufklebern recht gut - scheint bei dickerem Papier vielleicht nicht ganz so gut zu funktionieren) und zum Schluß die Rückseite bekleben und anpassen oder würdet ihr die Pappe erst nach dem Zuschnitt bekleben?
Wie sind eure Meinungen, Anregungen und Tipps hierzu? Habt ihr vielleicht noch alternative Vorschläge?
Viele Grüße
Purity
