Schön, Phoenixpower.
Zugegeben, SI trat für mich in letzter Zeit außer im Tavernenspiel ziemlich in den Hintergrund, dort war ich aber sehr aktiv.
Schade, dass meine Antwort so knapp zu spät war, aber gerade am Abend ist es immer schwer vorherzusagen, wie die Kinder drauf sind und wie gemütlich, bzw stressig es wird.
Ich hatte ja angekündigt, dass ich Szenario 7 noch einmal spielen würde, und ich wusste ja, was ich falsch gemacht hatte, Aber zu wissen, was falsch ist, heißt nicht, auch zu wissen, wie man es richtig macht!
Ich kann mich noch erinnern, dass ich nach 4 Runden 4 Stufe 1 CrewmitgliederInnen gedraftet hatte - und danach merkte, dass ich krachend verlieren würde. Also in der 5. oder 6. Runde vorzeitig abgebrochen und als verloren gewertet. Die armen Überlebenden der gesunkenen Station mussten noch weiter auf ihre Rettung warten.
Direkt anschließend dann den dritten Versuch gestartet, dieses Mal etwas besser gedraftet, die Ozeankacheln besser gewählt, vielleicht auch etwas mehr Glück mit den beiden zufälligen Kacheln in Tiefe 3 und 4 gehabt, auf jeden Fall lief es genau so, wie man es sich vorstellt: Und siehe da, auf einmal ging alles wunderbar auf, und genau so, wie man es sich wünscht, konnte ich rechtzeitig die Überlebenden retten und danach die anderen Ziele angehen. Ich glaube, ich konnte wieder 6 von 7 Zielen erfüllen, das war schon ein gutes Gefühl. Bild hab ich davon auch, denn so kann man am Besten sehen, welche Kacheln und welche Crewmitglieder am besten harmoniert haben.
Szenario 8, Eine neue Hoffnung, hab ich dann auch dreimal gespielt. Eigentlich ist das ein sehr belohnendes Szenario, dass eher kompetitiv als Kooperativ ausgelegt ist, ähnlich zu Legende 15 in Die letzte Hoffnung (witzig, dass dabei der Titel auch so ähnlich ist!).
Was machen wir da? Wir haben eigentlich kein richtiges Ziel, wir müssen uns einfach nur möglichst schnell und weit ausbreiten und, dass ist der eigentliche Clou an dem Szenario, wir müssen uns unsere Ziele auf dem Einflussboard erst freischalten! Es gibt immer zwei Varianten, und im Solospiel schaltet man natürlich frei, wo man am meisten vorgearbeitet hat, aber kompetitiv kann es schon sein, dass man bei Ziel 2 Variante B vorbereitet hätte, jemand anderer aber seinen Einflussmarker auf Variante A setzt und man dann ziemlich leer ausgeht bei diesem Ziel.
Jedenfalls ist der Punkt hier, man muss natürlich wieder sehr viele Einflussmarker setzen, um sich die Ziele überhaupt freizuschalten, die man dann aber auch noch erfüllen muss (und die sind recht schwer!), aber dann geht es sich meist mit den Punkten nicht aus, sodass man am besten noch mindestens 5 Punkte über die Publikationen erforscht und am Ende vielleicht noch ein Stufe 5 Crewmitglied auf die goldene Führungsseite dreht, da dies auch noch Punkte gibt, die einem Solo und Kooperativ für das Einfluss-Ziel hilft.
Die erste Partie hab ich mich einfach treiben lassen, und schnell gemerkt, dass sich das nicht ausgehen wird. Ich war dann doch überrascht, dass ich 3 Ziele trotzdem geschafft hatte, das war ja schon ein guter Beginn. Bei der zweiten Partie hab ich dann mehr auf die Ziele geachtet, und dass ich genug Einflussmarker bekomme, und es ist sich dann gerade so ausgegangen, dass ich vier Ziele sicher hatte, und mit etwas Nachdenken nur knapp an den 5 Zielen gescheitert bin, bzw sie vielleicht sogar geschafft hätte. Es war jedenfalls schon zu spät, um noch einmal den Kopf rauchen zu lassen, was ich hätte anders machen können.

Am nächsten Tag bin ich dann ausgeruht in die dritte Runde eingestiegen, und das hat dann auch so richtig geflutscht, wie man sagt. Das Freischalten des dritten Zieles zeitgerecht war zwar wieder eine knappe Angelegenheit, aber ist sich gerade noch so ausgegangen, 5 Ziele waren locker erfüllt, das sechste Ziel konnte man mit etwas tüfteln am Ende auch noch schaffen: Also mit sechs Zielen bin ich schon sehr zufrieden. 7 Ziele, also legendär, hab ich nur einmal geschafft (oder vielleicht schon ein zweites Mal? Hmmm), aber darauf zu spielen ist illusorisch, das ergibt sich oder auch nicht, dazu ist einfach zu viel Zufall im Spiel, welche Kacheln man wann zieht.

Und damit mein Fazit nach bisher gespielten 8 regulären Szenarien (ich habe noch zwei Bonus-Szenarien, da ich als Vorbesteller die De-Luxe Variante habe, im Handel sind nur die von mir geschilderten 8 Szenarien in der Schachtel): Das Spiel ist absolut genial designed, schönes Artwork und Design, tolle Haptik (ok, in der De-Luxe-Variante), nachhaltig und lokal produziert (in Deutschland: Das zeigt, dass man auch in Deutschland Spiele produzieren lassen kann, ohne schlechte Qualität abzuliefern wie bei e-mission), ausgesprochen variantenreich und mit hohem Wiederspielreiz aufgrund des jeweils neu zusammensetzbaren Ozeans und der hohen Anzahl an unterschiedlichen Crewmitgliedern. Und man kann das Spiel ohne irgendwelchen Verlust an Spielspass sowohl kometitiv, als auch kooperativ oder Solo spielen.
Was noch besser sein könnte: Es sind nicht nur meiner Meinung nach etwas wenig Krisen und Bonusziele für den Kooperativen und Solomodus (jeweils nur 6), dadurch hat man sehr schnell alle durch und es fühlt sich gerade in dem Bereich schnell repetitiv an. Von jemand anderem hab ich gehört, es könnte auch noch mehr Text auf den Publikationen zu den einzelnen Projekten stehen, oder ein QR-Code (das macht e-mission wieder besser), oder zumindest ein Beiblett/Beiheft. Dem stimme ich zu, ja, das hätte man machen können, allerdings trägt das zum Spiel selbst nichts bei, sondern lässt einem nur mehr in die Hintergrund-Thematik eintauchen.
Wer es also noch nicht mitbekommen hat: Von mir gibt es eine klare Spielempfehlung, da das Spiel (wie auch Spirit Island) sowohl für 1, 2, 3 als auch 4 SpielerInnen gleich gut funktioniert, De-Luxe sogar mit 5. SpielerIn, und man durch die verschiedenen Szenarien immer das Gefühl hat, nicht das gleiche, sondern ein anderes Spiel zu spielen (so wie die unterschiedlichen Legenden bei Andor).
Zum Schluss: Es gibt nicht wenige, die in Endeavor schon das kommende Kennerspiel des Jahres sehen, da es eben so viele Vorzüge hat, und sehr schnell erklärt ist und eine moderate Spielzeit hat (60-90 Minuten), was für ein Spiel mit dieser Tiefe (welch schönes Wortspiel!

) vergleichsweise kurz ist.
LG Galaphil (Bilder pflege ich noch ein)