von Rekas_Tochter » 1. Juli 2023, 12:55
Hey Troll, deine Geschichte gefällt mir! Ob Tatsächlich ich dieses Kind bin, über das Berichtet wird, kann ich leider nicht sagen. Ich erinnere mich nur noch wage an meine frühe Kindheit. Aufgewachsen bin ich bei einem Magier namens Varkur. Er hatte mir nie gesagt, von wo ich komme, nur, dass meine Mutter eine Hexe wäre. Er sprach oft, wie er es nannte, mit seiner Einsamkeit in seinem Gemach. Einige male habe ich ihn belauscht und habe ihn mal Sagen höhren, dass ich die Tochter von Reka bin. Was das bedeutete, war mir in dieser Zeit noch nicht bewusst. Ich hatte ihn auch nie gefragt, wer Reka ist, denn dann hätte er ja erfahren, dass ich ihn in seiner Einsamkeit belauscht hätte. Ob Varkur mein Vater war oder nicht, hatte ich mich nie gefragt. Er war oft in Andor unterwegs gewesen, ließ mich aber nie mitkommen. Er zeigte mir einige Kniffe in Sachen Magie und Trankkunde und obwohl es mir bei ihm nicht schlecht erging, fragte ich mich trotzdem, warum er mich nicht aus unserem Stützpunkt im Grauen Gebirge ließ. Irgendwann sagte er mir, er müsste für längere Zeit weg, und falls er nicht zurückkommen würde, sollte ich mich nach Khrad aufmachen und dort den König der Khrader aufsuchen. Ich hatte in der Zeit seiner Abwesenheit einige Male versucht, den Stützpunkt zu verlassen, doch die Kreaturen, die Wache schoben, hatten mich nie gehen Lassen. Eines Nachts hatte ich mich mit Leichtigkeit rausschleichen können. Ich hatte bemerkt, dass die meisten Kreaturen nach Westen gezogen waren, wo sich viele der alten Handelswege zwischen Khrad und Andor befanden. Viele Andori auf der Flucht hatten dort vor vielen Jahren die Handelsbrücken in den Schluchten zerstört. Ich fragte mich, was die Kreaturen dort wollten. Für mich war es Glück. Ich konnte endlich in das Land Andor reisen, welches mir Varkur immer verweigert hatte. Der Weg durch das Gebirge war sehr lang gewesen, doch schließlich erreichte ich das Land. Jene Menschen, die ich traf, fragte ich nach einer Hexe namens Reka. Diese sagten mir, die Hexe aus Andor sei nach Khrad aufgebrochen, um die Helden von Andor zu unterstützen. Dort war sie ihrem Alter erlegen. Die Helden von Andor weckten mein Interesse und so begann ich durch das Land zu reisen und mir Geschichten erzählen zu lassen. Am Baum der lieder gefiel es mir am besten. Dort gab es geschichten über das ganze Land. Auch über meine Mutter. Einigen der Älteren Bewahrer fiel sogar die ähnlichkeit zwischen mir und Reka auf, bevor ich ihnen Sagte, dass ich vermutlich die Tochter jener Hexe war. Ich suchte auch das alte Haus von Reka auf und alles wirkte seltsam vertraut. Bald fand ich einige Erinnerungsstücke aus alter Kindheit. Eine Decke und eine Puppe aus Rietgras. Da war ich mir sicher, das war der Ort, den ich vor langer Zeit zu Hause genannt hatte. Ich überlegte kurz, das Haus wieder in Stand zu setzen und einzuziehen, doch wollte ich mich nicht im Haus einer Toten niederlassen. Ich zog zum Baum der lieder zurück. Nach langen Tagen voller Geschichten, schönen Erlebnissen und vertrauten Wäldern war ich bereit, mein Leben in Andor abseits des Schutz gebenden Baumes der Lieder in die Hand zu nehmen. Ich zog hinaus aufs Rietland und hörte bald von der Taverne. So sitze ich nun hier. An einem großen Tisch, in gesellschaft von angenehmen Leuten, welche unterhaltsame Geschichten welche vielleicht sogar von mir (oder einer Schwester) erzählen, und schöne Lieder singen, mit einem Glas feinster Ziegenmilch in der Hand.
Es ist mir in meinen Erinnerungen nie wirklich schlecht ergangen, doch hätte ich gerne meine Mutter besser gekannt. Manchmal frage ich mich, ob sie oft an mich gedacht hat. Und ob ich irgend etwas hätte tun können, um sie zumindest einmal zu sehen. Ich habe ihren Namen einmal gehört und habe ihn bis ich nach Andor kam nie ausgesprochen, doch vergessen habe ich ihn nie. Wenn Jemand hier von einer Furda weiß, welche eine Tochter Rekas ist, welche einst in Andor lebte, oder noch immer hier lebt, werde ich sie aufsuchen. Vielleicht hat sie erinnerungen an mich, oder kann mir gewissheit geben.
Soviel zu meiner Geschichte.
Ich bin gespannt, was ihr zu erzählen habt. Wo ihr herkommt und was ihr macht.