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Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Galaphil » 1. November 2019, 20:47

Hallo Troll, Hallo Butterbrotbär

Ich versuche mich kürzer zu halten, möchte aber auch noch gerne hier eine Antwort geben:
Im Großen und Ganzen halte ich Trolls letzten Beitrag für eine gute Wiedergabe auch meiner Vorstellung.
Zum Thema Religion möchte ich noch anmerken, dass es die Begriffe um Magie, vor allem als Werkzeug des Bösen, schon lange vor dem Mittelalter gab und sie in den Sammlungen der Bibel, sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament, ebenso vorkommen, und das war lange vor dem Mittelalter.
Ebenso denke ich, dass viele Phänomene der Magie durch die Lehre des Elektromagnetismus eine wissenschaftliche Grundlage gefunden haben, die wie Troll ausführt, in der Andorwelt aber nicht als chemisch-physikalische Wissenschaft, sondern als Lehre von der Magie (der Zaubererorden) anders benannt werden.
Desweiteren möchte ich Trolls Exkurs noch um das Detail erweitern, dass die Theologie früher eine Lehre im Rahmen der Naturwissenschaften war, wo auch Begriffe wie Wunder und Magie erforscht wurden.

Zuguterletzt noch ein Punkt zu Andor im Speziellen: Ein großer Teil der uns bekannten Andormagie scheint mit Teleportationen zusammenzuhängen. Seien es die magischen Portale in Hadria, sei es die zweite SF des Dunklen Liphardus, aber ebenso die Magie der Wassermagierin Jarid. Aber auch bei den magischen Gegenständen sei der Takuri-Spiegel erwähnt, aber auch bei Earas Zauberbuch der Teleportationszauber. Dieses Thema zieht sich doch ziemlich stark durch alle Teile der Andorspielreihe, sodass dieser Bereich der Magie besonders gut erforscht scheint, oder einfach häufiger zutage tritt.

Vielleicht findet ja jemand eine These dazu, warum das so ist.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Butterbrotbär » 2. November 2019, 00:01

Hallo Troll und Galaphil

Troll hat geschrieben: Ich bezweifle außerdem, dass die physikalische Wissenschaft Andors schon so weit fortgeschritten ist, dass sie tatsächliche Magie klar von anderen Phänomenen trennen könnten. Zudem fällt unter Magie eine so reichhaltige Menge von unterschiedlichen Phänomenen, dass es vielleicht vermessen wäre, sie alle mit einer einzigen physikalischen Gesetzmäßigkeit zusammenfassen zu wollen.

Dem kann ich mich komplett anschliessen. :P

Troll hat geschrieben: Es scheint mir eher so, dass auch in Andor alles mit Magie betitelt wird, was der andorischen Vorstellung dessen widerspricht, wie die Welt sich "normalerweise" verhält.

Es stimmt, dass die meisten Begriffe in der Andor-Welt gleich wie in unserer Welt verwendet werden. Und es stimmt auch, dass es für den durchschnittlichen Andori (sofern dieser im Alltagsleben wenig Kontakt mit magischen Phänomenen hat) am sinnvollsten ist, die Ursache für alle Phänomene, die er nicht versteht, der Magie zuzuschreiben – also auch alle möglichen technologischen Errungenschaften aus unserer Zeit.
Aber z.B. für die hadrischen Zaubererorden gilt das (wie du ja auch gesagt hast) nicht.

Gute Beobachtung, was die relative Absenz von Religion in der andorischen Welt angeht!

Deine These klingt sinnvoll. Wenn ich es richtig verstehe, schlägst du vor, dass auch die Andori „Magie“ als Sammelbegriff für verschiedene besondere, scheinbar unerklärliche Phänomene einführte. Die Zaubererorden, die diese Phänomene nun genauer untersuchen und klassifizieren, lassen den Begriff „Magie“ im Gegensatz zu unserer Geschichte nicht fallen, sondern verwenden ihn weiterhin als Überbegriff für einige nun immer genauer verstandene Naturgesetze – vielleicht, da sich die andorischen Zauberer nicht allesamt als Scharlatane heruasstellten. Ein durchschnittlicher Andori, der mit Magie wenig am Hut hat, wird weiterhin ihm unbekannte Vorkommnisse als Magie betiteln – und die hadrischen Magier dürften ihm sogar zustimmen und diese Vorkommnisse mit grossem Interesse studieren. Ist das so in deinem Sinne?

Zu Galaphils Portalmagie (äusserst interessante Beobachtung :D ): Out-of-universe könnte man natürlich sagen, dass Portale äussert praktisch sind, um Figuren dorthin zu bringen, wo man sie von der Story her gerne haben möchte, und vielseitige interessante Spielmechaniken ins Spiel bringen können. In-Universe kann man die Andor-Welt mit der unsrigen vergleichen: Schnell und sicher von A nach B zu kommen war schon seit jeher ein Bedürfnis der Menschheit – man achte nur mal darauf, wie schnell neue Technologien zu verbesserten Fortbewegungsmitteln geführt haben. Ich sehe keinen Grund, weshalb das in der Andor-Welt nicht auch so sein sollte, und die natürlicherweise in Hadria entstehenden Portale aus diesen Gründen studiert – und immer besser beherrscht – wurden.
Da fragt man sich, warum selbst die hadrischen Zaubererorden noch mithilfe von Falken kommunizieren. ;)

LG BBB
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Galaphil » 2. November 2019, 22:02

Butterbrotbär hat geschrieben:Hallo Troll und Galaphil

Da fragt man sich, warum selbst die hadrischen Zaubererorden noch mithilfe von Falken kommunizieren. ;)

LG BBB

Tun sie das? Ich dachte, sie rufen die Helden von Andor herbei und schicken sie dann mit Briefen hin und her! :twisted:

Zur fehlenden Religion: Ich kann mir vorstellen, dass dies mehr außerweltliche als innerweltliche Gründe hat.

Zu den Portalen in Hadria (die es ja anscheinend nur dort gibt), ist mir spontan nach Butterbrotbärs Antwort eingefallen, dass die Zauberer/Wissenschaftler in Hadria offensichtlich schon die U-Bahnen erfunden haben! :lol:

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Butterbrotbär » 5. November 2019, 22:55

:lol: :lol: Klar, die Helden sind ja viel schnellere Lieferanten als Falken!
Die Höhe ist, dass (sofern ich mich richtig erinnere) der eine Orden den Helden als Gastgeschenk einen Falken übergibt, und sie dann immer noch dazu auffordert, mit einer Nachricht durch die eisige Kälte zum anderen Orden schickt. Die Ironie dazu hatte sich mir bislang entschlichen.

Es mag gut sein, dass ausserweltliche Gründe MM dazu bewegt haben, keine grossen Religionen in die Welt von Andor zu setzen.

Wenn der Aufwand, ein Portal zu öffnen und zu halten, nicht so hoch wäre, wäre ein Portal sogar besser als die U-Bahn – kein langes Stehen oder Sitzen, sondern instantanes Reisen von A nach B!
Die Kausalprobleme, die üblicherweise durch instantane Teleportation entstehen könnten, sollten bei so „kleinen“ Distanzen auch nicht wirklich für Probleme sorgen, da es meines absolut unvollständigen Wissens nach nur eine sehr kurze Verzögerung bräuchte, um die ganze Problematik zu umgehen.

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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Butterbrotbär » 3. März 2020, 22:36

Hallo zusammen,

Ich bin diese Woche auf folgende Textstelle aus LdK (S. 319) gestossen:

Chada überlegte, wie alt die Hexe wohl sein mochte. Wenn sie damals mit Brandur das Graue Gebirge überschritten hatte, musste sie mindestens siebzig Jahre alt sein. Doch die Alte wirkte gesund und kräftig und würde vermutlich noch weitere siebzig Jahre leben.

Darin gibt es zwei interessante Aspekte:
● Bislang sind wir davon ausgegangen, dass Brandurs Flucht rund 20 v.a.Z. stattfand (weil im ST Vorg steht, dass die Flucht rund 80 Jahre vor dem Grundspiel geschah, welches laut der Chronik aus der Bonus-Box 62 a.Z. beginnt). Da LdK im Jahre 59 a.Z. spielt, wäre Reka dann aber sicherlich schon einiges über 80 Jahre alt. Die Textstelle lässt es jedoch so wirken, als hätte Brandurs Flucht erst nach 10 v.a.Z. oder später stattgefunden.
● Ist hier impliziert, dass es für gesunde andorische Menschen üblich ist, 140 Jahre lang zu leben? Oder ist Chadas Aussage als Übertreibung gemeint? Aus dem ST IefL wissen wir ja, dass Menschen erheblich kürzer als Zwerge leben, welche über eine Lebenserwartung von durchschnittlich 200 Jahren verfügen.

Was meint ihr dazu? Zu viel Interpretation zu unzuverlässiger Informationen? :roll:

LG BBB
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Kar éVarin » 3. März 2020, 23:30

Hallo BBB!

Ich denke, dass Reka für ihr Alter mehr als nur fit ist. Brandur ist im Spiel ein alter Mann, Rekas Alter und Gesundheit würde ich nicht als normal bezeichnen. Aber sie kennt bestimmt auch Mittelchen, die einem die Kraft erhalten!

Viele Grüße
Boggart
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Butterbrotbär » 3. März 2021, 21:44

Ich habe mich heute wieder einmal ein wenig mit der Chronik auseinandergesetzt (insbesondere das Jahr 75 a.Z.), habe mich ziemlich verwirrt und danach so gut es geht wieder entwirrt. Ich glaube, dass das in diesen Thread passen könnte. :D



Zu Beginn von BL RdSK heißt es auf O2 Der Winter war gekommen und es schneite heftig. In der Legende werden immer wieder Verweise auf den Schnee und die Kälte gemacht.
=> Der Untergang der Schwarzen Kogge fand wahrscheinlich mitten im Winter statt (gegen Ende 74 a.Z. oder anfangs 75 a.Z., wenn wir uns an die üblichen Annahmen und die Bonus-Box-Chronik halten, aber das ist hier nicht so wichtig).
Am Ende von BL RdSK heißt es auf Z Die Andori unter den Helden setzten ihren Weg nun endlich fort. Was würde sie in Andor erwarten?

Im Storytext-Hörstück ST SvA (Abschrift) heißt es Er [Ken Dorr] fror. Denn der Winter hatte das Land Andor noch nicht ganz aus seinen eisigen Klauen entlassen.
=> Der im Hörstück beschriebene Großangriff der Krahderarmee auf die Rietburg fand gegen Ende des Winters statt.
=> Wenn Chada & Thorn direkt nach dem Untergang der Schwarzen Kogge nach Andor zurückgekehrt wären, wären sie wahrscheinlich noch vor dem Angriff auf die Rietburg in Andor angekommen.

Auf der Ereignisse-Legendenkarte von BL Rückkehr heißt es Der Spätsommer war golden und mild sowie Ein plötzlicher Wind peitschte auf und trug den Schnee des kommenden Winters mit sich.
=> Chada & Thorn kamen wahrscheinlich erst im Spätsommer (75 a.Z.) in Andor an.
=> Die damit verbundenen Ereignisse im Abenteuer Andor 2016 (ST Rückkehr sowie der Fund des Feuerschilds) fanden wahrscheinlich ebenfalls erst im Spätsommer statt.
Zumindest Fenn befand sich zu diesem Zeitpunkt übrigens schon wieder in Andor (klick), aber da wir nicht wissen, ob er am Kampf gegen die Schwarze Kogge beteiligt war, können wir daraus kaum etwas folgern.

Was meint ihr? Übersehe ich irgendetwas, oder fehlen Chada & Thorn mindestens ein halbes Jahr zwischen dem Untergang der Kogge und ihrer Ankunft im Wachsamen Wald? Was könnte in dieser Zeit vorgefallen sein?



LG BBB



PS: Falls die obigen Thesen stimmen, beginnt AA2016 mit dem Angriff auf die Rietburg gegen Ende des Winters und endet mit dem Feuerschild-Fund im Spätsommer.
=> An mindestens einer Stelle im AA gibt es einen mächtigen Zeitsprung. Falls Chada ihren Brief an die Andori (in welchem sie fragte, ob sie und Thorn im WW oder bei Sidra anlegen sollen) noch im Winter schrieb, könnte das ganze AA2016 bis aber ohne Tavernen-Jubiläum an einem Stück erfolgt sein. Falls Chada ihren Brief erst kurz vor ihrer Rückkehr verfasste, müsste man wohl schon zwischen Wiranos Bericht und Junas erstem Auftreten einen Zeitsprung einschieben.

PPS: Falls die obige These stimmt, würde zwischen dem Untergang der Schwarzen Kogge und ST GdB ebenfalls mindestens ein halbes Jahr liegen. Mir gefällt da der Gedanke, dass der hasserfüllte Callem nach dem Untergang der Kogge auf die Idee kam, nach Narkon zurückzukehren und Drukil in den Süden zu befördern (natürlich ohne dass Drukil von seinen finsteren Plänen Wind bekommt), bei diesem Abenteuer aber irgendetwas gehörig schief ging und es schlußendlich ein halbes Jahr dauerte, bis ein völlig durchnässter Callem und ein stark verletzter Drukil endlich bei Leanders Hütte eintrafen.
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon kram1 » 4. März 2021, 07:17

Hallo BBB,

Das ist mir noch gar nicht aufgefallen! Das ist aber schon irgendwie merkwürdig, Chada&Thorn wissen, dass Andor angegriffen wird und kommen trotzdem nicht zurück! Erst ein halbes Jahr später kommen sie in Andor an. Nicht gerade üblich für unsere Heden.
Irgendetwas muss sie aufgehalten haben...
1. Theorie: Chada&Thorn wurden von jemandem (vielleicht von der Schwarzen Kogge) verzaubert und können sich nicht mehr an den Angriff der Krahder erinnern.
2. Theorie: Sie denken, dass es für Andor schon zu spät ist und bleiben deswegen im Norden.
3. Theorie: Irgendjemand hat dafür gesorgt, dass die Helden ein weiteres halbes Jahr im Norden bleiben.
4. Theorie: Beim schrieben der Story ist jemandem ein Fehler unterlaufen.

Vielleicht kommt dazu ja mal eine Bonus-Legende dazu!

LG, Kram
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Kar éVarin » 5. März 2021, 13:45

Ganz einfach: Platz für VL3 :mrgreen:
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Re: Zeitlicher Widerspruch in der Geschichte

Beitragvon Schlafende Katze » 5. März 2021, 14:00

Theorie 5: man suche dich eine beliebige Nord-Fanlegende ;)
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