Ich möchte diesen Thread doch mal wieder nach oben ziehen und evtl. dazu anregen, daran weiterzuschreiben, wenn jemand eine Idee hat. Es wäre doch schade, wenn die Geschichte nach dem ersten vielversprechenden Kapitel abbricht.
Kollaborative Geschichte Stammtischparty
Geschrieben von:
Falkenstadl
Okc der Elf
Wachsamer Waldläufer
Merrik der Bewahrer
Schlafende Katze
Kapitel 2: Zwei Hexer und ein Dieb
"Ich komme schon", rief Archor aus dem Erdkeller der Taverne, den geheimnisvolle Recken zur Zeit der Trollkriege zusammen mit dem rest der Taverne für Gildas Großvater Erloth, den ersten Wirt der Taverne "Zum Trunkenen Troll", gebaut hatten. Als der fähige Bogenschütze wieder in den Tavernenschankraum eintrat, sagte er mit dem Fass auf der Schulter zu Gilda: "Das andere Fass ist fast leer und die anderen Gäste sind ja auch gleich da, deswegen habe ich nochmal Nachschub geholt. Bist du auch fertig mit deinen Vorbereitungen?" Gilda antwortete: "Ja, ich bin auch schon fertig, ich habe die ganzen jetzt leeren Tische abgewischt und eine neue Essensladung, die ich von einem der Händler vom Freien Markt bekommme, angenommen. Auf jeden fall gut, dass du jetzt wieder da bist, wir werden es sicher bald mit einer ganz schön großen Menge Andori zu tun bekommen." Archor wischte daraufhin noch mal über den Tresen und lachte dann: "Jetzt kann der Ansturm aber kommen."
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Währenddessen schlich die schwarze Tavernenkatze in Richtung des Südlichen Waldes davon, um den verschwundenen Bewahrer aufzuspüren. Mit ihrer feinen Nase folgte sie seiner Geruchsspur bis zu einer Erdhöhle, aus der sie seltsame Geräusche hörte. Als sie sich in die Höhle hineinwagte, sah sie einen groß gewachsenen Mann in einem langen rot-goldenen Umhang, der mit seltsamen Runen bestickt war. Dieselben Runen, die auch sein Gesicht zierten. Hinter diesem Mann, der irgendwelche Beschwörungsformeln vor sich hinmurmelte und um den türkiser Rauch herumwaberte, sah sie einen Käfig, in dem sich eine grün gewandete Gestalt befand. Endlich hatte sie ihr Ziel gefunden. Das elegante Tier huschte eng an der Wand entlang durch die Höhle, ohne dass der augenscheinliche Hexenmeister sie bemerkte und sein Ritual beendete. Als sie am Käfig ankam, sah sie, dass der junge Bewahrer ohnmächtig war. Die Katze schlüpfte durch die eisernen Gitterstäbe und versuchte den Jungen mit Pfotenstößen aufzudecken. Nach mehreren Versuchen wachte der Bewahrer dann auf. Er blickte sich zuerst verwundert um, dann wandte er sich der Katze zu. "Na, wie kommst du denn hierher?" Er erwartete keine Antwort, sah dann jedoch, dass die klug dreinblickende Katze mit ihrem Kopf in Richtung Höhleneingang deutete. Der Bewahrer wunderte sich erst, meinte dann aber: "Du kannst mich verstehen, oder? Ich habe schon von Morar, dem schlauen Raben, der Menschen verstehen und mit ihnen sprechen kann, gehört. Kannst du auch sprechen?" Die Katze schüttelte energisch den Kopf und schnüffelte dann an dem Bewahrer. Der Geruch, der sie misstrauisch gemacht hatte war verschwunden. Der Bewahrer sagte, als ihm aufgefallen war, was die Katze da machte: "Den Geruch, den du suchst, wirst du nicht finden. Der Hexenmeister hier, er nennt sich Noctis, hat sich als einer unserer unteren Priester, Melan, dem Vetter meiner Tante, ausgegeben und einige Bewahrer für seine Zwecke manipuliert und mit falschen Erinnerungen ausgestattet. Ich ko
nnte mich in den Kreis seiner Untergebenen zu schmuggeln und seine Pläne herausfinden... *hmpf* " An diesem Punkt hatte die Katze ihm das Wort abgeschnitten, indem sie ihre Pfote auf das Gesicht des Bewahrers gedrückt hatte. Auf Grund von akutem Frischluftmangel musste dieser nun seinen Monolog beenden. Eindringlich schaute das Tier erst in die Augen des jungen Bewahrers und blickte dann zu dem Hexenmeister, der wie durch ein Wunder noch nichts von ihnen bemerkt hatte. Mit leicht aufgestelltem Fell und einem leichten Kopfschütteln bedeutete sie ihm nun still zu sein. Die Tavernenkatze nahm sich vor, Merrik als allererstes zu und vor Gilda zu schleifen, wenn sie sicher zurück in der Taverne angekommen waren. Die Informationen waren sicher auch für die anderen Andori interessant. Dazu musste der Novize vom Baum der Lieder jedoch erst einmal freikommen. Deswegen schlüpfte die Katze nun wieder aus dem Käfig. Noctis war so mit seinem Ritual beschäftigt, dass er nicht bemerkte, wie sie sich den Käfigschlüssel, der neben einigen Trankzutaten wie andorischer Drachenwurz und einem Fläschchen Salviol auf einem Tisch lag, schnappte und so zum Käfig brachte, dass der Bewahrer mit diesem das Schloss seines Gefängnisses öffnen konnte. Das Schloss quietschte ein wenig, doch Noctis hörte sie zum Glück trotzdem nicht. Gerade, als die beiden zum Ausgang schleichen wollten verdichtete sich der türkisene Dampf zu einem tiefschwarzen Nebel, der sich zu einer dichten Rauchsäule zusammenballte. Aus diesem Gebilde formte sich langsam eine menschenähnliche Gestalt heraus, die mit rasselndem Atem vor sich hin schrie. Währenddessen wurde es kalt und so dunkel wie während einer mondlosen Nacht. Der Katze stellten sich alle Rückenhaare auf und Merrik lief es eiskalt den Rücken herunter. Wie angewurzelt blieben sie stehen und starrten auf das seltsame Schauspiel.
Die schattenhafte Gestalt streckte ihren Arm aus und nahm die Hand des Hexenmeisters. Dann verschwanden sie beide, von einem lauten Knall begleitet. Daraufhin endeten auch die seltsamen Auswirkungen dieser seltsamen Beschwörung. Die Kälte wich der Wärme des sommerlichen Abends und mit dieser kam auch das Licht in die Höhle zurück. Zurück blieb nur eine Höhle, in der sich ein dichter schwarzgrauer Nebel breit machte. Schnell flüchtete der ehemals Gefangene und sein Retter nach draußen. Dabei musste besonders die Katze aufpassen, wo sie hintrat, da der gesamte Höhlenboden nun seltsamerweise mit türkisfarbenen Kristallsplittern überzogen war. Sie sollten sich besser nicht mehr hier befinden, falls das, was immer es auch gewesen war, wieder zurückkommen würde. Beide, Katze und Mensch, fragten sich, was da wohl passiert war und von was sie hier eigentlich gerade Zeugen geworden waren. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg, während dem Merrik der Katze seine Geschichte erzählte. Als Merrik und die Katze wieder in der Taverne angekommen waren, wurden sie auch schon von Gilda und Archor begrüßt. Gilda stellte dem jungen Bewahrer einen Teller ihres legendären Rindergulaschs hin und die Katze bekam ein Schälchen mit der besten Ziegenmilch von Molli, Gildas Ziege, und eine zusätzliche Streicheleinheit. Zufrieden rollte sich die Katze nach dem Mahl zusammen und begann sofort zu dösen, während nun weitere in der Taverne sehr oft gesehene Gäste eintrudelten.
Im Laufe des Abends wohnten der Feier unter anderem Aoto, Galaphil, ein Schallmagier namens Liteus, ein Wesen, dass Hobbit genannt wurde, ein Elf aus den entfernten Elfenwäldern und ein andorischer Krieger mit dem Namen Piepe bei. Auch mehrere andere tierische Besucher gesellten sich zur Tavernenkatze: Der legendäre Butterbrotbär mit seinem Spielzeugtroll, für den Gilda extra das Bärenverbot der Taverne lockerte, ein danwarischer Phönix, den Trieest von dort mitgebracht hatte und ein andorischer Adler, der auf einem seltsamen Konstrukt, das wohl in Tulgor hergestellt worden war und sich "Einrad" nannte, saß. Sie alle saßen am schon fast legendären Tavernenstammtisch unter dem Bild eines tapferen Schildzwergs namens Brogg und einem Zauberfenster, durch das man eine sehr weit entfernte, sagenhafte Inselkette, auf der wohl von Mutter Natur persönlich erschaffen Steinstatuen standen, sehen konnte. An diesem Stammtisch erzählte Merrik nun den versammelten Andori von seinen Erkenntnissen und Abenteuern. "Ich habe es der Katze schon erzählt. Der Hexenmeister, er heißt Noctis, hat sich als einer unserer unteren Priester ausgegeben und einige Bewahrer für seine Zwecke manipuliert und mit falschen Erinnerungen ausgestattet. Ich konnte mich in den Kreis seiner Untergebenen schmuggeln und seine Pläne herausfinden. Als ich jedoch mich jedoch zur Taverne aufmachte, um während der hier stattfindenden Feier, von der in ganz Andor erzählt wurde, den Helden und der Hexe Reka von diesem Problem zu erzählen, lauerte mir Noctis bei der Taubrücke auf. Wahrscheinlich hat mich einer der korrumpierten Bewahrer verraten, man kann dort Baum der Lieder leider niemanden mehr trauen! Er verwirrte dann meinen Geist und pflanzte mir falsche Erinnerungen ein. So kam es, dass ich hier behauptete, Reka bei Melkart gesehen zu haben. Nachdem ich diesen unfreiwilligen Botendienst für den Hexer durchgeführt hatte, sperrte er mich in einen Käfig in seiner Höhle im Südlichen Wald. Übrigens verrät lediglich ein sonderbarer, süßlicher Geruch, dass man unter der Kontrolle von diesem Hexenmeister steht. Wäre die Katze nicht gewesen und hätte diesen bemerkt, hätte mit mir was weiß ich was passieren können." Als Archor dann von Rekas Ausführungen über Aatrox berichtete, erzählte der junge Bewahrer, dass Noctis diesen seinen Meister genannt hatte. Mehr konnten sie dazu aber alle nicht sagen.
Später klopfte ein dunkel gewandeter Geselle namens Tenebris an der Tür. Viele der Anwesenden kannten ihn. Er war ein besonders guter Dieb, der dafür bekannt war, auf einmal an Orten aufzutauchen und wieder zu verschwinden, ohne dass man Spuren von ihm fand. Dadurch war das Gerücht entstanden, dass er mit der Finsternis höchstpersönlich im Bunde sei. An all dies dachten die Tavernengäste jedoch für den Moment nicht, da Tenebris, der mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck in die Taverne kam, Neues über das königliche Turnier, für das angeblich große Preise versprochen worden waren, zu erzählen wusste. Der schlaksige junge Dieb und Messerkämpfer präsentierte einen Brief vom König höchstpersönlich, in dem genauere Informationen über das große Turnier standen. Um weiteres herauszufinden verabredete er sich mit einem Andori, der sich ebenfalls am Tavernenstammtisch eingefunden hatte. Diesen Andori, der seinen Namen mit dem großen König Brandur teilte, da seine Eltern den alten König und Held der drei Trollkriegewohl besonders verehrten, hatte er durch ein Glücksspiel ausgewählt. Sie versprachen sich bald am Krähenstamm in der Nähe der des zerfallenen Bauernhauses im Rietland, dass Tenebris oft als Unterschlupf nutzte, zu treffen und verschwanden dann beide bald darauf aus der Taverne und wurden für eine längere Zeit nicht mehr gesehen.
Auf dem Weg zum Baum der Lieder ging derweil Reka vor Yelaos voran. Man merkte ihr schon an, dass sie alt war, vor allem, wenn sie sprach, doch die Hexe war stark, und viele unterschätzten ihre Kraft. Nicht Yelaos. Er war einer der sehr wenigen noch lebende Andori, der Reka in Krahd erlebt hatte, als junge Hexe, mit rebellischem Willen und endloser Durchhaltekraft. Reka war nur vielleicht acht Jahre älter als Yelaos. Er hatte keine Ahnung, wer oder was diese Nocturi, oder dieser Aatrox waren, und es interessierte ihn auch überhaupt nicht. Eigentlich wollte der Druide nur zurück ins Graue Gebirge, zu den Agren, immerhin war es seine Aufgabe, dort Wache halten. Reka zu Liebe tat er dies jedoch nicht und folgte ihr durch das östliche Rietland in den Wachsamen Wald. Im Gegensatz zu den südlichen Wäldern, welche zu atmen scheinen, war dieser Wald still. Vögel zwitscherten hie und da, Spechte hackten Löcher in Bäume, doch alles wirkte ruhig. "Reka..." Die Hexe wandte sich zu ihm um. Die beiden wechselten vielsagende Blicke, um dann wieder auf den Pfad zu schauen. Weiterhin schien der Wald zu schlafen, doch es wurde deutlicher, dass der Wald schlief, und nicht einfach nur ruhig war. Natürlich könnte man es nur verstehen, wenn man die Blicke der beiden gesehen hätte und die Umgebung gespürt hätte, aber es war eindeutig. Etwas - oder besser, jemand - schläferte den Wald ein. Yelaos umklammerte den Stein des Waldhirsches, nur um sicherzugehen, dass er nicht überrascht werden würde.
Derweil wendete Jarid all ihre Kraft auf, um mithilfe ihrer Wassermagie ein Portal zu beschwören, während Orfen und Trieest versuchten mithilfe ihrer Schwerter einen Schwarm wilder Fledermäuse mit glühend blauen Augen abzuwehren. Eigentlich hatten die drei nur vorgehabt, einem Hinweis von Archor nachzugehen. Dieser hatte ihnen gesagt, dass in der Nähe des Verlassenen Turms angeblich ein alter zywall´scher Einsiedler gesichtet worden war. Orfen hatte daraufhin spekuliert, dass dieser etwas über den mit dem Blut eines Mhourls von Zywall vergifteten Pfeil wissen könnte. Daraufhin waren sie, als auch Tugor und Tugira in Richtung des Stegs am Rande des Wachsamen Waldes aufbrachen, um dann nach Sturmtal aufzubrechen und von dort zu den anderen Nebelinseln zu reisen, damit sie den Auftrag ihrer Ordensoberen, des Hohen Rates der Wüstenkrieger, der aus den zwölf besten Wüstenkriegern Tulgors bestand und von Tugaris, dem Gründer des Kriegerordens, angeführt wurde, die Welt außerhalb Tulgors und der Tulgorischen Wüste zu erkunden, erfüllen konnten, ebenfalls aufgebrochen. Was sie am Verlassenen Turm dann wirklich erlebten, hätten sie sich jedoch niemals vorstellen können.
Als sie in die Nähe des Verlassenen Turm gekommen waren, hatten sie schon von Weitem eine gebeugte Gestalt, die in ein zerlumptes purpur-schwarzem Gewand gekleidet war, gesehen. Über dieser seltsamen Gestalt schwebte ein großer Schwarm tiefschwarzer Fledermäuse. Jarid und ihre beiden Begleiter bewegten sich daraufhin vorsichtig auf die Gestalt zu. Als sie an den Turm kamen, ging der Mann plötzlich auf die Drei zu, blieb dann jedoch in einer guten Distanz zu ihnen stehen und murmelte irgendetwas vor sich hin. Als sie dies sahen, berieten sie sich kurz und entschieden, dass Jarid zu dem seltsamen, alten Mann gehen sollte und herausfinden, ob es sicher wäre in die Nähe dieses Mannes zu kommen. Sie ging langsam auf ihn zu und sagte, als sie so gut wie neben ihm stand: "Werter Mann, seid ihr derjenige von dem uns erzählt wurde? Man erzählte uns nämlich, hier am Verlassenen Turm würde ein Einsiedler von Zywall leben, und ihr scheint auf diese Beschreibung zu passen." Der alte Einsiedler antwortete mit einer kratzigen, aber sehr tiefen Stimme: Ja, ich bin der, von dem eure Freunde sprachen. Und noch vieles mehr. Ich bin Orakin Taven, Mönch der Bruderschaft von Vallis, der Insel der Götter. Ich bin der rechtmäßige Obere dieses Ordens, wurde aber verjagt. Ursprünglich bin ich aber, wie wir alle, von Zywall, das stimmt." Diese kryptische und ziemlich nichtssagende Aussage verwirrte Jarid erst einmal. Von Vallis hatte sie bis jetzt nur in einigen ziemlich haarsträubenden Mythen gehört. Da es aber einige Magier- und Hexerorden auf Zywall gab, zu denen die zwei Orden von Danwar Kontakt pflegten. Deswegen antwortete sie: "Ich bin Jarid, Mitglied des Ordens der Wassermagier von Danwar und Großnichte von Großmeisterin Jilim, der Obersten Wassermagierin. Meine Begleiter sind mein zugewiesener Feuerkrieger und Gefährte Trieest, der ebenfalls von Danwar stammt und der tapfere Orfen, von dem selbst ihr wahrscheinlich schon gehört habt, man nennt ihn den Wolfskrieger." Der alte Mann a
ntwortete, während er im Kreis um die Wassermagierin herumging: ""