Huh das heutige Zitat ist ganz schön schwer, da muss ich passen!
Nun also zu unser gestrigen Diskussion:
Troll hat geschrieben:Exkurs: Vielleicht etwas weit hergeholt, aber wenn wir "In einem fremden Land 1" für unsere Zwecke interpretieren wollen:
Nun, diese sehr strikte Interpretation von "demselben" halte ich doch vielleicht für eher gewagt...
Troll hat geschrieben:Unter dem Einfluss von Varatans Fluch wird der natürliche Alterungsprozess aufgehalten oder ganz gestoppt.
Mit dieser Theorie gehe ich durchaus mit. Dafür spricht einiges, denn wenn auch nur einige Jahrzehnte vergangen sein sollten, Callem, Ean Qualla und Pero hätten sich trotzdem auf einer Insel, auf der es keine nennenswerte Zivilsation mehr gibt, sehr gut gealtert. Nun sollen es ja aber mehr als 100 Jahre sein...
Das vielleicht wichtigste Indiz dafür wäre aber die Karte A1 aus "Die Rückkehr der "Schwarzen Kogge". Hier heißt es nach dem Varatans Fluch gebrochen war: "Er [Callem] spürte seit Jahren zum ersten Mal wieder, wie das Blut durch seine Adern pulsierte."
Butterbrotbär hat geschrieben:In einer so magischen Welt wie dem Andorversum scheint es nicht unwahrscheinlich, dass es entsprechende Mittel gibt, und wenn es welche gibt, so würde ich es am ehesten Leander (und Reka) zutrauen, diese zu finden. Mit dieser These müssten wir die blauhäutigen Menschen / Narkonier nicht so stark von den restlichen Menschen des Andorversums abgrenzen.
Ich glaube hier gehe ich eher mit Butterbrotbär mit! Wobei es vielleicht auch beides sein kann. Callem scheint jedoch nicht wirklich überrascht seinen Bruder am Leben und so wenig gealtert vorzufinden. Andererseits, bezweifele ich, dass Callem überhaupt weiß, wie viel Zeit er auf Narkon verbracht hat.
In Varatans Fluch heißt es dazu:
Mit einem Mal vergaß er die See und die Schiffe und auf allen Erinnerungen, die fern von dieser Insel lagen, legte sich der schwarze Schatten des Vergessens. Jeder Gedanke an Flucht bedarf einer Vorstellung eines anderen Ortes oder zumindest der Hoffnung auf die Existenz eines Ortes, der anders ist als das Hier. Doch dieser Vorstellung waren alle, die dem Fluch erlagen, für immer beraubt.
Des Weiteren ist es nicht vollkommen Abwägig durch Magie ein unvorstellbar hohes Alter zu erlangen. Zoren, der Eremit, ist ja schließlich auch Zeitgenosse von Orweyn gewesen und sah in "Adventures of Hadria" kaum älter als 40 aus (oh, wie gerne wüsste ich doch wie die Geschichte um Eara, Vernon, Torven und Zoren weitergeht...).
Auch wenn das alles nuns sehr schlüssig ist, würde ich gerne noch eine eigene Komponente einbringen.
Sechstens: Das Spiel heißt "Die
Legenden von Andor" und nicht etwa "Die Chroniken". Das ist insofern relevant, dass "die Legenden von Andor" zwar eine (oder besser gesagt sehr viele) zusammenhängende Geschichte erzählt, aber keinen Anspruch auf Schlüssigkeit einiger Ereignisse stellt. Denn Legenden sind zum einen keine fest datierten Ereignisse, sondern mündiche Überlieferungen aus einer vergangenen Zeit, die gerne und oft von einander abweichen. Dieses Bild wird auch sehr bewusst gezeichnet, so etwa in "der Ära des Sternenschildes", oder "die Mächte des Meeres" die jeweils verschiedene Versionen und Enden der Legende erzählen. Gegen wen mussten die Helden am Ende nun kämpfen? Was ist in echt passiert? "Andor" bildet dabei keinen festen Kanon, sondern erzählt fantastische Geschichten, bei den sich der Leser (oder hier der Spieler) selbst denken kann, was passiert ist...
In soweit müssen wir uns auch fragen, ob das tatsächlich stimmt, dass die Besatzung der Schwarzen Kogge über hundert Jahre auf Narkon verbracht hat, und ob es nicht viel mehr auch Varkmar gewesen sein kann, der den Fluch ausspracht...
Zum anderen neigen Legenden dazu maßlos zu übertreiben. Auch in unserer Welt werden Charaktere aus Legenden oftmals eine sehr hohe Lebenserwartung zugeschrieben. Vielleicht ist das auch einfach Teil einer fantastischen Geschichte.
Die eine Antwort auf meine Frage wird es also nicht geben, es brauch keine einzelne Antwort, denn manchmal macht es auch einfach mehr Spaß im unbekannten zu bleiben und zu spekulieren
