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LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

Beitragvon Hansekogge » 23. Oktober 2016, 10:42

Dieses Spiel hält mich "in seinem Bann " viel mehr, als andere Brettspiele, die ich
gespielt habe, welche in den verschiedensten Genres ihr Zuhause haben : Historie,
Fantasy, Abenteuer, Science-Fiction, Wirtschaft. Warum?
Am Auffälligsten für mich ich die faszinierende Kombination von Erzählerstrang
und die Umsetzung der Geschichte auf das Brettspiel durch die Spielfiguren und
aller Hilfsmittel (Ausrüstungsgegenstände, Schiff, Lager, Tross ).
Die Erzählung weckt meine Neugier und ich möchte unbedingt wissen, wie sie sich
weiterentwickelt. Gleichzeitig klärt sie mich auf, welche weiteren Elemente hinzu-
kommen ( Bauern, Gebrauch von Gegenständen, Sonderfunktionen von Charakteren,
Sonderfiguren des "Bösen", Gebäude ). Damit folge ich unweigerlich einem Lern-
Prozess, der nicht nur unterhaltsam, sondern auch spannend ist.
Das Erlebnisgefühl wird durch das schön gestaltete Spielmaterial und verschiedene
Umwelten ( Land, Meer, Gebirge ) besonders angesprochen.

Die Umsetzung der Konfrontation zwischen Gut und Böse ( Kämpfe ) werden
durch Würfel entschieden, die von einigen Kritikern als negativ bewertet werden
( reines Glücksspiel ). Das sehe ich anders. Die Benutzung und Auswertung der Würfel
sind doch variabel : höchster Einzelwert, Pasch, Umkehr ( 1 auf 6 ), Addition
verschiedener Werte ( Eisener Handschuh) . Dieses Kampfsystem ist mir lieber,
als z. B. komplizierte Rechnungen wie im Warhammer-Universum.

Die Legenden sind zu schwer oder nicht zu bewältigen ?
Ja, so dachte ich zu Beginn auch. Aber könnte es nicht daran liegen, daß ich
nicht so sehr das Verlieren bedauerte, sondern viel mehr dem Guten nicht zum
Sieg verhelfen konnte? Eine Grunderfahrung, die als Kind in Märchen vermittelt
worden ist und in diesem Spiel wieder aus der Tiefe dieser Erinnerung auftauchen.
Vielleicht ein weiterer Reiz des Spieles, das es für mich einnimmt?

Spieltechnisch gesehen, ist es zu bewältigen durch : Tipp Leichter Spielen,
Erzähler bewegt sich erst nach jedem 2. besiegten Gegner ( Andor II ) oder
durch Lernen : Verbesserung der Taktik ( Zusammenspiel der Charaktere, Opti-
mierung des Gebrauchs der Gegenstände u. ä.).

Ich habe manche Legende mehrmals verloren, aber immer wieder von vorn
angefangen, weil sie sich irgendwie anders darstellt als die vorherige ( Verteilung
der NP, Höhlenplättchen, Kampfergebnisse usw. ). Auch wenn ich alle Legenden
ausgespielt habe, werde ich sie nicht "leid", weil sie immer anders verlaufen und
für mich immer wieder spannend sind. Ein letzter Beweis für die Attraktion und
Faszination für Andor : zahlreiche Fanlegenden und - helden!!

Ja, die Legenden von Andor ist ein außergewöhnliches Brettspiel !

Viele LG an alle Andori Hansekogge
Hansekogge
 
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Re: LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

Beitragvon Ragnar » 23. Oktober 2016, 11:36

Hallo Hansekogge,

hier ein für dich vermutlich interessanter Link zum Thema:

Was macht Andor so...?

Und ein (gekürztes) Zitat zum Thema Gut & Böse:

Leuler hat geschrieben:Wichtig: Dieser Beitrag ist nicht völlig ernst zu nehmen, sondern sollte mit einem gewissen mass an Humor benommen werden, der irgendwo zwischen Schwarz und seeeeehr Böse ist :twisted: . Also bitte keine Kommentare die sich gerne über bösen/schwarzen/ungewöhnlchen/sarkastischen/zynischen Humor aufregen. Für eben jene: Bitte ab jetzt nicht weiterlesen!

Hallo zusammen,

wie wohl bei vielen hier, ist Andor aktuell eines meiner Lieblingsspiele. Doch in einer Runde mit Freunden aus der Uni haben wir uns mal die Frage gestellt: Wer ist hier eigentlich der Böse?

Das ganze sieht ja im Grunde so aus: Die Kreaturen gehen ganz friedlich in richtung Burg oder sitzen gemütlich auf einem Turm und plötzlich kommen irgendwelche selbst-ernannten Helden und metzeln sie nieder. Sie greifen nicht mal von alleine an, nein! Der Held greift an, während die Kreatur lediglich reagiert (und das würde ja wohl jeder tun ;-)

Wer für uns die guten und wer die Bösen sind, gibt uns ja irgendwie das Spiel vor indem sie uns "Helden" und die gegner "Kreaturen" und "Böser Magier" oder ähnliches nennt. Neutral betrachtet könnte man aber genauso gut zu einem anderen Ergebniss kommen.

Zudem gibt es dann noch die Bauern - unsere Volk, welches wir "schützen" wollen. Und was machen wir? Wenn sie in der Burg sind, werfen wir sie den Kreaturen zum Frass vor^^

Manche der Kreaturen haben sogar Angst vor uns: Sie verstecken sich im Nebel und laufen dann weg, wenn wir sie entdeckt haben. Generell bewegen sich die Kreaturen nur bei Nacht, wenn wir "Helden" schlafen und sie nicht aufhalten können.
[Zitat gekürzt]

VG Ragnar
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Re: LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

Beitragvon Michael Menzel » 23. Oktober 2016, 13:43

Hallo lieber Hansekogge

vielen Dank für das Lob. Das freut mich sehr.
Dein Lob für die Andor-Stories und den Andor-Roman habe ich an Steffi weitergeleitet und sie hat sich sehr darüber gefreut.

Viele Grüße
und viel Spaß weiterhin in Andor

Micha
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Re: LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

Beitragvon Hansekogge » 23. Oktober 2016, 17:28

Hallo, Ragnar !
Danke für Deinen Beitrag. Er hat mir sehr gut gefallen ! Ich musste schmunzeln.
Und auch vielen Dank für den Link.
LG Hansekogge

Hallo, Micha !
Ich freue mich sehr, dass Du mein Lob für Deine Frau gelesen ( Insgeheim habe ich darauf gehofft ) und ihr auch weitergegeben hast.
Dir danke ich für dieses schöne, spannende und hervorragend illustrierte Spiel.
LG Hansekogge
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Re: LvA - Ein außergewöhliches Spiel?

Beitragvon Der Gaukler aus Jusa » 30. Oktober 2016, 17:12

Was für mich dieses Spiel so großartig macht, ist seine Variabilität. Jede Legende führt neue und andere Regelmechanismen ein, die das Spiel einfach immer frisch halten. Die Reise in den Norden spielt sich wiederum ganz anders als eine Legende aus dem Grundspiel. Und Die Letzte Hoffnung ist zwar dem Grundspiel ähnlicher, aber dann doch irgendwie auch nicht. Auch das Bonus- und Fan-Legenden mit zum Grundkonzept gehören, sorgt für immer frischen Nachschub.
Auch ich finde die Welt und die Geschichten, Stefanie Schmitt und Michael Menzel zusammen geschaffen haben super schön! Auch wie sie es geschafft haben die Fantasie der Spieler für all die unzähligen Legenden anzuregen beeindruckt mich sehr. Aber wenn ich jetzt Andor mit z.B. Maus und Mystik vergleiche, das auch eine schön gestaltete Spielwelt hat und eine stimmige, fortlaufende Geschichte erzählt, so sind da doch alle Kapitel irgendwie gleich. Es fehlen einfach die Legendenkarten, die bei Andor immer wieder Wendungen und neue Spielmechanismen reinbringen und einen so schließlich zum Legendenziel leiten. :-)
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Der Gaukler aus Jusa
 
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