von Galaphil » 23. Dezember 2020, 00:44
Hallo hier in der Taverne, in der Spieleecke.
Mittlerweile seit einigen Wochen spiele ich sehr viel Harry Potter - Kampf um Hogwarts. Für diejenigen, die es noch nicht kennen: Es ist ein familienfreundliches Deckbuiding-Spiel, hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Dominion (weil man am Anfang immer dieselben 10 Startkarten hat, von denen man immer 5 zieht und außerdem sind 7 der 10 Startkarten dafür da, um neue Karten kaufen zu können.)
HP-Kampf um Hogwarts ist ein kooperatives Spiel, es spielen immer 2 bis 4 Spieler zusammen gegen das Spiel, wenn man alle Bösewichte besiegt, bevor man zuviele Totenkopfmarker auf den aktuellen Orten bekommt, gewinnt man, ansonsten verliert man.
Das Spiel geht über 7 Spiele, die die 7 Schuljahre von Harry Potter repräsentieren und sehr eng an die Bücher, bzw Filme angelehnt sind (das Spiel ist natürlich ein Lizenzspiel von HP, was in dem Fall aber gut gelöst ist und zumindest mMn überhaupt nicht negativ auffällt.)
Die ersten beiden Jahre sind definitiv sehr einsteigerfreundlich und einfach gehalten, die Spieldauer ist deutlich unter einer Stunde und ich kann die auch ohne irgendwelche Vereinfachung auch mit meiner Tochter spielen, die jetzt erst 5 Jahre alt wird.
Ab Jahr 3 wird es dann schon etwas schwieriger und dann steigt Spieldauer und Schwierigkeit von Jahr zu Jahr steil an.
Was etwas negativ auffällt ist die Tatsache, dass das Spiel offensichtlich für 4 Spieler ausgestestet wurde und für 4 Spieler ist es tatsächlich stark an der Kippe, ob man gewinnt oder verliert. Erfahrungsgemäß gibt es einen Zeitpunkt etwa bei einem Drittel des Spieles, wenn man hier den ersten Ort an die Bösewichte verliert, wird es sehr sehr schwer, dass man am Ende gewinnt. Schafft man es aber bis ins Endspiel, den ersten Ort zu verteidigen, dann wird man auch das Spiel am Ende locker gewinnen.
Im Spiel zu zweit dagegen wird man kaum verlieren, hier wiegt der Vorteil, dass man viel schneller und damit auch öfter die wirklich guten Karten auf die Hand bekommt, einfach zu stark. Dadurch fällt es dann auch leichter, den ersten Ort zu verteidigen, was bedeutet, dass man immer nur 1 Ereigniskarte pro Zug zieht, wodurch das Spiel deutlich einfacher wird.
Das Fazit: Das Spiel hat einen hohen Wiederspielreiz, es gefällt wirklich gut, aber im Spiel zu zweit sollte man eigentlich die vorgeschlagene Erschwerung (1 oder 2 Totenkopfmarker auf den ersten Ort am Anfang legen, damit dieser schneller fällt) verwenden, wenn man die Herausforderung sucht, bei 4 Spielern braucht man ein bisschen Glück, zumindest nicht zuviel Pech, um sich nicht sehr flott auf der Verliererstrasse wiederzufinden.
Lieben Gruß, Galaphil