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Leanders Taktik

Leanders Taktik

Beitragvon Butterbrotbär » 26. Februar 2019, 21:46

Drei Regelfragen zu Leander:
1. Kann er das Sehende Auge nutzen, um eine Eins von seiner Würfelleiste zu entfernen, auch wenn es auf dem Spielplan keine Plättchen mehr aufzudecken gibt?
2. Kann er mit dem Sehenden Auge auch Kreaturenplättchen aufdecken?
3. Kann er in der letzten Hoffnung seine neue Sonderfähigkeit nutzen, um seinen obersten Würfel wegzulegen, auch wenn die nächste Ereigniskarte bereits offen liegt?

Lore Frage: Ist bekannt, warum Callem und Leander blauhäutig sind? Gehören sie einer eigenen (wie Leander zeigen könnte, sehr langlebigen) Rasse an, oder sind sie gewöhnliche Varatanier?

Und wenn wir schon gerade beim Seher sind: Es folgen einige nicht wirklich sortierte Gedanken und Fragen meinerseits zu ihm:

Was für eine Taktik nutzt Ihr zum Verteilen der Würfel, wenn Ihr Leander spielt? Höchste Würfel zuoberst? Mit dieser Strategie hat er (wenn ich mich nicht verrechnet habe) folgende durchschnittliche Würfelwerte, gerundet auf drei signifikante Stellen:
Oberster Würfel: 5.43
Zweitoberster Würfel: 4.50
Drittoberster Würfel: 3.50
Viertoberster Würfel: 2.50
Unterster Würfel: 1.57

Durch Weglegen von Würfeln* habe ich alles in allem folgende durchschnittliche Würfelwerte erreicht:
Keinen Würfel pro Wurf weglegen: 3.50
Bis zu einen Würfel pro Wurf weglegen: 3.98
Bis zu zwei Würfel pro Wurf weglegen: 4.49

Geht man zusätzlich noch davon aus, dass er alle Einsen mithilfe des Sehenden Auges weglegen kann, erhöhen sich diese Erwartungswerte** (auch hier – wenn meine Berechnungen nicht korrekt sind, bitte korrigiert mich) auf:
Keinen Würfel pro Wurf weglegen: 4.00
Bis zu einen Würfel pro Wurf weglegen: 4.46
Bis zu zwei Würfel pro Wurf weglegen: 4.92

Diese Zahlen sehen zunächst nicht sonderlich gut aus, wenn man sie mit den Würfelwerten stärkerer Helden vergleicht. Tatsächlich schätze ich Leander im Kampf aber noch ein bisschen stärker ein, als ein Durchschnittswertevergleich ihn aussehen lässt: Ich würde behaupten, dass die ersten Kampfrunden entscheidender sind als die späteren, also dass etwa ein +2 Bonus in der ersten Kampfrunde nützlicher ist als ein +2 Bonus in der zweiten Kampfrunde – und Leander ist (zumindest mit obiger Taktik) in früheren Kampfrunden stärker als sein Durchschnitt. An einen Thorn mit Helm kommt er natürlich dennoch nicht annähernd ran.

Weiterhin erhält Leander kein Kampfwertdefizit, wenn er einen Bogen trägt, und weiss bereits im Voraus exakt, wann ein Trank der Hexe ihm wie viel Bonus bringen wird. Das Sehende Auge ist ein praktischer Zusatz und sorgt dafür, dass sich das Weglegen einer Eins meistens lohnt. Doch mMn kann dies nur ein Zusatz sein, nicht sein Hauptanreiz, denn wenn es nur um Informationsbeschaffung geht, finde ich Fenn und Morar um einiges effizienter.

Mein grösster Kritikpunkt an Leander ist, dass es am meisten Spass macht, ihn zu spielen, wenn er viel kämpfen kann (dann kann man etwa oft seine Würfel neu werfen und das Sehende Auge brauchen), er aber wegen seiner geringeren Kampfwerte nicht wirklich zum Kämpfer geeignet ist und als Sammler weder von seinem einzigartigen Kampfstil noch vom Sehenden Auge profitieren kann und sich unnütz anfühlt. Ich will hier nicht arrogant über einen Helden herziehen – meine diesbezüglichen Gefühle kommen höchstwahrscheinlich davon, dass ich noch nicht herausgefunden habe, wie man Leander gut nutzt. Und als Dunkler Held soll er ja auch klar eine grössere Herausforderung zum Meistern sein als die Grundhelden. Und um ihn zu meistern, will ich nun nach Eurer Meinung dazu fragen: Was habe ich alles übersehen, wenn es um Leander geht? Kann man das Wissen, welche Kampfwerte man als nächstes haben wird, noch viel besser nutzen, als ich denke? Gibt es andere Taktiken beim Verteilen seiner Würfel, die bessere Ergebnisse liefern? Was ist Leanders grösster Anreiz? Was macht ihn beliebt für euch?

Und zum Abschluss: In der letzten Hoffnung spricht noch erheblich mehr für Leander: Fenn ist keine offizielle Option mehr zur Informationsbeschaffung und Leander kann zusätzlich noch Ereigniskarten und Bewegungsplättchen aufdecken, wodurch er der Heldengruppe nützliches Wissen bescheren kann, welches diese sonst nie hätte erhalten können. Dadurch fühlt er sich zumindest für mich viel aussergewöhnlicher an. Ausserdem kann er für das Aufdecken von Legendenkarten beliebige Würfelwerte weglegen, sodass er diese Fähigkeit im Gegensatz zum Sehenden Auge auch häufig nutzen kann, wenn er nicht oft kämpft. Zudem ist es in der letzten Hoffnung auch nicht mehr sonderlich von Belang, dass Leander platzbedingt nur zwei Ablagefelder hat, da es gar keine Runensteine gibt, von denen er nicht profitieren kann. Einzig in Krahd fühlt er sich wieder ein wenig weniger nützlich an, da es keine Ereigniskarten mehr gibt und seine Hoffnungskarte zwar toll aussieht, es aber zu diesem Zeitpunkt auf dem Spielplan praktisch keine zwei Plättchen mehr aufzudecken gibt. Oder habe ich auch hier etwas übersehen?


*Beim Weglegen höchstens eines Würfels behalte ich alle Würfelwerte grösser gleich Vier, auch wenn ich sie weglegen könnte. Beim Weglegen höchstens zweier Würfel behalte ich alle Würfelwerte grösser gleich Fünf.

**Ich behalte alle Würfelwerte grösser gleich Fünf. In einem realen Spiel würde ich die Einsen zuoberst auf die Würfelleiste legen, um sie gleich mit dem Sehenden Auge zu entfernen (es sei denn, dies findet in einem noch nicht beendeten Kampf statt, dann wird’s noch komplizierter).
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Galaphil » 11. März 2019, 10:51

Hallo Butterbrotbär

Ich finde Leander ok. Nicht den Überhelden, aber ok. In einer größeren Gruppe ist er wahrscheinlich hilfreicher (ich hab ihn zweimal erlebt, da haben wir beide Male zu viert gespielt), zu zweit ist er vielleicht ein bisschen zu kampfschwach. Was ich gut finde ist, dass er das Spiel vorausschauend berechenbarer macht. Leander spielt sich gut mit Eara zum Beispiel, weil dann auch eine 1 noch eine 6 wird. Wie man welche Würfel legt, hängt natürlich voll von der Situation ab, was als nächstes gebraucht wird. Je nachdem würde ich die Würfel legen - bzw wurden sie von dem Spieler gelegt, mit dem ich zusammen spielen durfte.

Zu deinen Fragen: #1: Nein, das geht nicht. Es ist bei Andor im Allgemeinen so, dass man eine Aktion machen können muss, wenn man sie machen will. Man kann sie nicht quasi verfallen lassen und genau das würde ja passieren, wenn du den Würfel weglegst, ohne eine dazugehörige Aktion auszuführen.

#2: aus dem Bauch heraus würde ich sagen nein, aber ich bin mir nicht sicher. Grund: die Kreaturenplättchen liegen nicht am Spielplan, sondern auf der Legendeleiste. Aber das ist natürlich I-tipferlreitere.
Am Besten, du stellst einen offizielle Regelfrage entweder an MM oder noch einmal im Regelstrang.

#3: Na ja, das Sehende Auge sagt aus, dass man eine Karte oder ein Plättchen aufdecken kann. Wenn es schon aufgedeckt ist, dann wohl eher nicht.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Butterbrotbär » 11. März 2019, 18:47

Hallo Galaphil

Ich danke dir für deine Antwort. Bis jetzt habe ich Leander (wenn ich mich richtig erinnere) auch nur zweimal erlebt (in Kleingruppen) und habe möglicherweise ein schlechteres Bild von ihm erhalten, als er verdient, da seine Defizite mit weniger Spielern wohl stärker zum Vorschein kommen.

Vielleicht war auch der Vergleich mit Fenn nicht wirklich fair. Ich habe meine Meinung zu Fenn noch einmal überdacht und bin zum Schluss gekommen, dass für mich Morar (wobei es mir nach der Lektüre von Birds Legenden schwerfällt, die beiden nicht als Fennah und Ko’ar zu sehen) seine Glanzfähigkeit ist. Das Messer ist ein hübsches Accessoire, trägt aber nicht viel bei (Fenns Würfelerwartungswerte liegen damit irgendwo zwischen denen eines Heldens mit zwei Würfeln und denen eines Helden mit drei Würfeln – da gibt’s besseres). Und das Horn ist phänomenal für würfelreiche Helden, wenn die Willenspunkte nicht gerade dort sind, wo sie sie gerne hätten – ein äusserst nützlicher Ausgleich für Notsituationen und ich hätte gerne noch mehr Fähigkeiten wie diese. Doch mMn ist der Rabe der „Gegenstand“, der Fenn zu seinem Ruhm verhilft, das Aufdecken von Plättchen, und sogar mehreren auf einem Feld auf einmal, ist so gut wie immer anwendbar und besonders am Anfang einer Legende nützlich. Der Einsatz des Rabens kann so viele Stunden sparen bei Suchen (etwa nach der Hexe) oder beim Einsammeln der zueinander passenden Runensteine.

Viel Geschwafel, nun folgt das Fazit :P : Wenn Fenns Trumpf das Beschaffen von Informationen ist, sollte ich dies nicht mit Leander vergleichen, da dessen Informationsbeschaffung auf dem Spielplan nur ein Zusatz ist. Fenn ist dazu geschaffen, Support zu sein und die Umgebung zu erkunden, Leander ist dagegen dafür geschaffen... hmm... was ist eigentlich Leanders ideale Rolle? Ist er unter den Kämpfern oder eher Unterstützung? Entscheidet er dies, nachdem er seine ersten Würfelwerte gesehen hat? Ich verstehe diesen Helden einfach noch zu wenig.


Galaphil hat geschrieben:Was ich gut finde ist, dass er das Spiel vorausschauend berechenbarer macht.

Es gibt einige Momente, z.B. gegen Geröllplättchen, im Wolfskampf, gegen einen Höhlenwicht oder mit einem TdH, wo Leander mit der Vorhersehung seiner Würfelwerte absolut glänzen kann. Nehmen wir aber einen Kampf, in welchem der Gegner auch Würfel wirft – was bringt es Leander in dem Fall, dass er weiss, welchen Wert er haben wird? Versteh mich nicht falsch, ich liebe zusätzliche Informationen, und seinen Würfelwert im Voraus zu kennen, fühlt sich enorm mächtig an – doch verhält sich Leander wirklich anders, je nachdem, welche Würfelwerte er haben wird?


Galaphil hat geschrieben:#2: aus dem Bauch heraus würde ich sagen nein, aber ich bin mir nicht sicher. Grund: die Kreaturenplättchen liegen nicht am Spielplan, sondern auf der Legendeleiste. Aber das ist natürlich I-tipferlreitere.

Das ist ja interessant – ich habe zwei dieser Fragen bereits anderswo gestellt, nachdem hier zu Beginn keine Antwort darauf kam, aber die mittlere offenbar vergessen. Danke für die korrekten Antworten und fürs Erinnern. Ich hätte deinem Bauchgefühl wohl zugestimmt, könnte Leander nicht in DlH auch Bewegungsplättchen aufdecken, die sich auf der Tagesleiste befinden – die wäre dann ja auch nicht Teil des Spielplans?


Liebe Grüsse
Der Butterbrotbär

PS: Oh, warte mal. Sollten die Kreaturenplättchen AUF der Legendenleiste oder AN der Legendenleiste liegen? :oops:
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Galaphil » 11. März 2019, 20:16

Hallo Butterbrotbär

Zur Frage zwei, bevor ich es vergesse: Ja, sie werden eigentlich AN den jeweiligen Buchstaben gelegt, ähnlich wie auch Legendenkarten manchmal AN einen Buchstaben gelegt werden und erst aufgedeckt werden, wenn der Erzähler diesen erreicht. Und würdest du Kreaturenplättchen aufdecken können, dann müsstest du auch die Legendenkarten aufdecken können und würdest dann in einigen Legenden schon verfrüht den Endgegner wissen. Das kann mMn nicht der Sinn der SF sein.

Zu Leander. Ja, also ich habe ihn eben nur im Viererspiel erlebt und da spielt er sich ganz gut. Im Zweierspiel halte ich ihn für suboptimal, so wie auch Bragor mMn fürs 2er-Spiel nicht so gut geeignet ist. Man muss wohl akzeptieren, dass es Helden gibt, die für die eine Spieleranzahl gut, für eine andere eher ungeeignet sind.

Wie ich schon geschrieben habe, Leander und Eara sind im Kampf sicher ein gutes Team insofern, als wenn Leander am Ende sitzt, dann weiß Eara genau, ob und welchen Würfel sie drehen muss.
Meine Meinung; Leander ist als Seher eindeutig ein Support, kein Kampftyp. Deshalb kommt er im Mehrspielerspiel viel besser, da es dort nicht darauf ankommt, dass jede Figur wie Thorn oder Kram eine Kampfsau ist. Und der Vergleich mit Fennah passt mMn sehr gut (für mich war Fennah auch immer die Kundschafterin, und Fenn der Gegenpart, auch wenn es hier im Forum anders gesehen wurde), vor allem da Fennah tatsächlich eigentlich vor allem durch ihren Raben glänzt. Das Messer ist ein zweischneidiges, da man ja auch schlechter würfeln kann und dann zählt der schlechtere Wert, und das Horn hab ich fast nie einsetzen können, obwohl ich Fennah etwa ein Dutzend Mal oder noch öfter gespielt habe.
Leander muss man dabei als reine Strategiehilfe sehen: Wenn er zu Beginn des Tages eine Ereigniskarte aufdecken kann, dann kann man den ganzen Tag darauf hinspielen, was kommt. Oder eben die Karte schon vorher mal auslösen, indem man ein NP mit Ereigniskarte aufdeckt. Es gibt ja auch viele Karten, die darauf hinzielen, dass man auf bestimmten Feldern stehen sollte oder eben nicht dort stehen soll. Das kann man ja über einen Tag hinweg gut hinbekommen.
Dasselbe gilt für die Bewegungsplättchen der Skelette: Wenn ich weiß, wie sie sich als nächstes bewegen, kann ich die Züge der Helden anders planen - oder vielleicht sogar mal vorzeitig schlafen gehen (auch wenn ich dies auch noch nie wirklich gesehen habe, dazu sind die Stunden des Tages einfach zu kostbar).
Und für Nebelplättchen, Höhlenplättchen (die kann sonst niemand aufdecken - mit der Kapuze darf man es ja auch nur anschauen, muss es aber wieder verdeckt hinlegen) und alles andere im Grundspiel (Runensteine, Kräuter, ...) gilt seine Fertigkeit ja auch.
Insofern sehe ich Leander als Support, der zusätzlich auch genau weiß, wann und wie er sich einem Kampf anschließen sollte. Und dann natürlich sollte er idealerweise mit Eara zusammen kämpfen. Damit weiß Eara, welche Würfel sie drehen sollte oder nicht drehen braucht - und ein Teil ihrer Bauchentscheidung wird ihr dadurch abgenommen.

Insofern: Leander ja, aber nicht im 2-Spielerspiel. Bei vier bis sechs Helden dagegen kann er sich glänzend einbringen - wenn die anderen auf sein Wissen auch eingehen.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Kar éVarin » 11. März 2019, 20:30

Galaphil hat geschrieben:Zu Leander. Ja, also ich habe ihn eben nur im Viererspiel erlebt und da spielt er sich ganz gut. Im Zweierspiel halte ich ihn für suboptimal, so wie auch Bragor mMn fürs 2er-Spiel nicht so gut geeignet ist. Man muss wohl akzeptieren, dass es Helden gibt, die für die eine Spieleranzahl gut, für eine andere eher ungeeignet sind.

Ich glaube mich zu erinnern, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Neuen Helden vor allem im Spiel mit vielen Helden glänzen, für die Dunklen gilt wahrscheinich das selbe. Es sind ja "Mehrspielererweiterungen", daher ist das wohl nur logisch. Umso interessanter ist es natürlich, diese auch mit kleiner Spielerzahl zu spielen ;)
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Galaphil » 11. März 2019, 20:45

Ich kann mich mal an eine Sternenschildlegende mit Bragor und Fennah erinnern. Und als Bragor dann beim Sternenschild war, bin ich draufgekommen, dass er keinen großen Gegenstand tragen kann. :cry:
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon TroII » 11. März 2019, 21:03

Hallo zusammen,

die neuen Helden sind (in meinen Augen) tatsächlich primär für viele Spieler geeignet. (Was nicht bedeuten soll, dass sie nicht auch mit wenigen Spielern in bestimmten Situationen extrem nützlich sein können.)
Fenn, dessen Sp-Begrenzung mit wenigen Spielern im Endkampf durchaus behindern kann und dessen Horn andere Spieler braucht, um effektiv zu sein - je mehr desto besser.
Bragor, der keinen großen Gegenstand (und keinen Helm) tragen kann, was vor allem dann stört, wenn der Ablageplatz begrenzt ist.
Kheela, deren Wassergeist auch über große Entfernungen helfen kann und die ihn damit bei mehr Spielern (die wohl auch weiter verstreut sind) öfter anwenden wird.
Höchstens Arbon vielleicht ... aber den spiele ich praktisch nie. ;) Ich finde ihn in den meisten Fällen eher nutzlos, aber das immerhin unabhängig von der Spielerzahl. :mrgreen:

Die dunklen Helden dagegen sind gespaltener. Zum einen ist da Drukil, der insbesondere bei zwei Spielern die wohl schlechteste Wahl überhaupt darstellt. Große Sp-Begrenzung und (wenn man seine SF auch mal anwenden will) de facto KEIN Ablageplatz. Und auch Leander mit seinem kümmerlichen zwei Ablageplätzen und nur einem Würfel pro KR ist nicht unbeingt der optimale Solo-/Duo-Spieler.
Forn und Darh dagegen sind meines Erachtens auch mit wenigen Helden gut geeignet. Zwar könnte man ähnlich wie bei Kheela argumentieren, dass der Knochengolem bei mehr Spielern vielleicht auch öfter mitkämpfen kann, aber man sollte bedenken, dass zwei Spieler weniger Kreaturen besiegen müssen (sei es durch mehr goldene Schilde oder durch geringeren Ruhmverlust) und dass der Knochengolem dadurch tendenziell länger im Spiel ist. Außerdem kämpfen weniger Spieler auch öfter alleine und da ist ein so mächtiger Support wie der Knochengolem schon eine gute Erleichterung. (Während Vara kaum dazu taugt, einen Kampf sicher zu gewinnen, sondern mit ihrem "mindestens 4"-Würfel eher vor schlechten Würfen schützt.)
Und Forn ist sowieso einer der stärksten Helden überhaupt. (Insbesondere vor Teil III.) Seine Bewegung ist bei jeder Spielerzahl eine massive Erleichterung und seine einigermaßen gute Würfelzahl inklusive Pasch-Chance von Beginn an ist eine starke Ergänzung. Sein Überspringen-Einschränkung dagegen sollte für aufmerksame Spieler kein großes Problem sein (Und unaufmerksame werden häufig wahrscheinlich nicht nur eine gute Felderwahl bei Tagesende vergessen, sondern die Überspring-Regelung gleich noch dazu. ;) ) und kann in manchen Situationen sogar genutzt werden, um Kreaturenketten auf pazifistische Weise aufzulösen. 8-)

Gruß, Troll
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Galaphil » 12. März 2019, 08:45

Hallo Troll

Da stimme ich dir zu, das ist gut analysiert!

Nur eins versteh ich nicht: Wie kann Forn Kreaturenketten umlenken? Er kann sie doch nur beschleunigen, da er ja alle Kreaturen nur entlang der Pfeile springen lassen kann, im Gegensatz zu den Edelsteinen oder Earas Lichtzauber.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon TroII » 12. März 2019, 10:57

Hallo Galaphil,

angenommen ein Gor steht auf Feld 68 und ein Troll auf Feld 67 (auf dem Grundspielplan). Beim nächsten Sonnenaufgang überspringt der Gor den Troll und dann der Troll den Gor (und so weiter bis zur Burg). Wenn ich Forn jetzt bei Tagesende auf Feld 65 stellt, so überspringt erst der Gor den Troll und landet auf Feld 66, dann der Troll den Gor UND Forn, er landet also auf Feld 45. Dadurch stehen Gor und Troll jetzt mit einem Feld Abstand zueinander, die Kette ist also durchbrochen.

Ich gebe zu, dass das eher eine hypothtische Überlegung ist als eine Fähigkeit, die man oft anwenden wird. Damit sich die Überlegung überhaupt lohnt, müssen die Kreaturen weit von ihrem Ziel entfernt stehen.
Bleibt man beim Beispiel Gor/Troll, so kann man das Eintreffen der Kreaturen in X Sonnenaufgängen in Abhängigkeit der Entfernung vom Ziel (der Felder, die zwischen der vorderen Kreatur und dem Ziel liegen) angeben (in meiner Aufzählung die Zahl ganz vorne) - ein mal ohne und ein mal mit Forns Einsatz:

  1. Ohne Forn :arrow: G=2, T=1
    Mit Forn :arrow: G=2, T=1
    Differenz :arrow: G=0, T=0
  2. Ohne Forn :arrow: G=2, T=2
    Mit Forn :arrow: G=3, T=1
    Differenz :arrow: G=1, T= Minus 1 :mrgreen:
  3. Ohne Forn :arrow: G=3, T=2
    Mit Forn :arrow: G=4, T=2
    Differenz :arrow: G=1, T=0
  4. Ohne Forn :arrow: G=3, T=3
    Mit Forn :arrow: G=5, T=3
    Differenz :arrow: G=2, T=0
  5. Ohne Forn :arrow: G=4, T=3
    Mit Forn :arrow: G=6, T=4
    Differenz :arrow: G=2, T=1
  6. Ohne Forn :arrow: G=4, T=4
    Mit Forn :arrow: G=7, T=5
    Differenz :arrow: G=3, T=1
  7. Ohne Forn :arrow: G=5, T=4
    Mit Forn :arrow: G=8, T=6
    Differenz :arrow: G=3, T=2
  8. Ohne Forn :arrow: G=5, T=5
    Mit Forn :arrow: G=9, T=7
    Differenz :arrow: G=4, T=2
  9. Ohne Forn :arrow: G=6, T=5
    Mit Forn :arrow: G=10, T=8
    Differenz :arrow: G=4, T=3
Man sieht, dass Forn ab einem gewissen Zeitpunkt für je zwei Felder (bzw. einen Sonnenaufgang, falls die Kette nicht unterbrochen wird), die die Kreaturen weiter von der Burg entfernt sind, die beiden um einen zusätzlichen Tag aufhält. In meinem Beispiel mit den Feldern 67 und 68 wäre er also hocheffektiv, da der Abstand zur Burg hier 9 Felder beträgt und sie somit um drei bzw. vier Tage verzögert. Allerdings sollte man sich klarmachen, dass das nicht so stark ist, wie es jetzt vielleicht klingt.
Erstens kann er seine Einschränkung nicht gegen Wardraks und vor allem nicht gegen Wargors auf diese Art ausnutzen, da eine Kette mit ihnen sich sowieso von alleine auflöst.
Zweitens erfordert diese Möglichkeit viel Planung und vielleicht große Umwege oder viele Wartestunden.
Drittens hält das taktische Besiegen einer Kreatur die Kette noch direkter und noch stärker auf (auch wenn das natürlich eine Erzählerbewegung kostet). Das gleiche (bis auf die Erzählerbewegung ;) ) gilt für jede andere Möglichkeit, mit der man die Kette vielleicht auseinanderreißen kann. (Fackel, Edelsteine, etc.)
Viertens tauchen selbst die meisten Zweierketten aus Kreaturen nicht in solcher Entfernung auf, dass es wirklich gewinnbringend wäre. (Wann erscheint schon jemals eine Kreatur auf Feld 68?)
Und fünftens, wenn doch mal Ketten so weit entfernt auftauchen, wie gefährlich sind sie dann wirklich? Klar könnte Forn Gor und Troll auf Feld 67 und 68 um drei Tage verzögern, aber das hat nur dann überhaupt einen Nutzen, wenn das Spiel länger als fünf Tage andauert. ;)

Gruß, Troll
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Re: Leanders Taktik

Beitragvon Bennie » 12. März 2019, 11:35

@Galaphil
Galaphil hat geschrieben:Nur eins versteh ich nicht: Wie kann Forn Kreaturenketten umlenken? Er kann sie doch nur beschleunigen, da er ja alle Kreaturen nur entlang der Pfeile springen lassen kann, im Gegensatz zu den Edelsteinen oder Earas Lichtzauber.

"Umlenken" im wörtlichen Sinne natürlich nicht. Durch das Beschleunigen entstehen aber manchmal Kreaturenketten gar nicht erst.
Ein Bsp. aus unserer gespielten L11, Tag 1:
Bennie hat geschrieben:Der Spielplan wurde weiter bestückt, die Kreaturen aufgestellt und weitergesetzt.
Da Forn auf 232 stand, wurde der BSkral von 233 und anschließend auch der BSkral von 235 ein weiteres Feld vorgesetzt, sodass jetzt zwar die Kreaturen näher am Lager standen, dafür aber auch die Kreaturenkette, bei der der Troll die Bergskrale alle überspringt und plötzlich vor dem Lager steht, ausgehebelt wurde.

-> Auf diese Weise zog der Troll Feld für Feld vor und die Helden hatten genug Zeit, sich für den Trollkampf zu stärken. ;)
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