Drei Regelfragen zu Leander:
1. Kann er das Sehende Auge nutzen, um eine Eins von seiner Würfelleiste zu entfernen, auch wenn es auf dem Spielplan keine Plättchen mehr aufzudecken gibt?
2. Kann er mit dem Sehenden Auge auch Kreaturenplättchen aufdecken?
3. Kann er in der letzten Hoffnung seine neue Sonderfähigkeit nutzen, um seinen obersten Würfel wegzulegen, auch wenn die nächste Ereigniskarte bereits offen liegt?
Lore Frage: Ist bekannt, warum Callem und Leander blauhäutig sind? Gehören sie einer eigenen (wie Leander zeigen könnte, sehr langlebigen) Rasse an, oder sind sie gewöhnliche Varatanier?
Und wenn wir schon gerade beim Seher sind: Es folgen einige nicht wirklich sortierte Gedanken und Fragen meinerseits zu ihm:
Was für eine Taktik nutzt Ihr zum Verteilen der Würfel, wenn Ihr Leander spielt? Höchste Würfel zuoberst? Mit dieser Strategie hat er (wenn ich mich nicht verrechnet habe) folgende durchschnittliche Würfelwerte, gerundet auf drei signifikante Stellen:
Oberster Würfel: 5.43
Zweitoberster Würfel: 4.50
Drittoberster Würfel: 3.50
Viertoberster Würfel: 2.50
Unterster Würfel: 1.57
Durch Weglegen von Würfeln* habe ich alles in allem folgende durchschnittliche Würfelwerte erreicht:
Keinen Würfel pro Wurf weglegen: 3.50
Bis zu einen Würfel pro Wurf weglegen: 3.98
Bis zu zwei Würfel pro Wurf weglegen: 4.49
Geht man zusätzlich noch davon aus, dass er alle Einsen mithilfe des Sehenden Auges weglegen kann, erhöhen sich diese Erwartungswerte** (auch hier – wenn meine Berechnungen nicht korrekt sind, bitte korrigiert mich) auf:
Keinen Würfel pro Wurf weglegen: 4.00
Bis zu einen Würfel pro Wurf weglegen: 4.46
Bis zu zwei Würfel pro Wurf weglegen: 4.92
Diese Zahlen sehen zunächst nicht sonderlich gut aus, wenn man sie mit den Würfelwerten stärkerer Helden vergleicht. Tatsächlich schätze ich Leander im Kampf aber noch ein bisschen stärker ein, als ein Durchschnittswertevergleich ihn aussehen lässt: Ich würde behaupten, dass die ersten Kampfrunden entscheidender sind als die späteren, also dass etwa ein +2 Bonus in der ersten Kampfrunde nützlicher ist als ein +2 Bonus in der zweiten Kampfrunde – und Leander ist (zumindest mit obiger Taktik) in früheren Kampfrunden stärker als sein Durchschnitt. An einen Thorn mit Helm kommt er natürlich dennoch nicht annähernd ran.
Weiterhin erhält Leander kein Kampfwertdefizit, wenn er einen Bogen trägt, und weiss bereits im Voraus exakt, wann ein Trank der Hexe ihm wie viel Bonus bringen wird. Das Sehende Auge ist ein praktischer Zusatz und sorgt dafür, dass sich das Weglegen einer Eins meistens lohnt. Doch mMn kann dies nur ein Zusatz sein, nicht sein Hauptanreiz, denn wenn es nur um Informationsbeschaffung geht, finde ich Fenn und Morar um einiges effizienter.
Mein grösster Kritikpunkt an Leander ist, dass es am meisten Spass macht, ihn zu spielen, wenn er viel kämpfen kann (dann kann man etwa oft seine Würfel neu werfen und das Sehende Auge brauchen), er aber wegen seiner geringeren Kampfwerte nicht wirklich zum Kämpfer geeignet ist und als Sammler weder von seinem einzigartigen Kampfstil noch vom Sehenden Auge profitieren kann und sich unnütz anfühlt. Ich will hier nicht arrogant über einen Helden herziehen – meine diesbezüglichen Gefühle kommen höchstwahrscheinlich davon, dass ich noch nicht herausgefunden habe, wie man Leander gut nutzt. Und als Dunkler Held soll er ja auch klar eine grössere Herausforderung zum Meistern sein als die Grundhelden. Und um ihn zu meistern, will ich nun nach Eurer Meinung dazu fragen: Was habe ich alles übersehen, wenn es um Leander geht? Kann man das Wissen, welche Kampfwerte man als nächstes haben wird, noch viel besser nutzen, als ich denke? Gibt es andere Taktiken beim Verteilen seiner Würfel, die bessere Ergebnisse liefern? Was ist Leanders grösster Anreiz? Was macht ihn beliebt für euch?
Und zum Abschluss: In der letzten Hoffnung spricht noch erheblich mehr für Leander: Fenn ist keine offizielle Option mehr zur Informationsbeschaffung und Leander kann zusätzlich noch Ereigniskarten und Bewegungsplättchen aufdecken, wodurch er der Heldengruppe nützliches Wissen bescheren kann, welches diese sonst nie hätte erhalten können. Dadurch fühlt er sich zumindest für mich viel aussergewöhnlicher an. Ausserdem kann er für das Aufdecken von Legendenkarten beliebige Würfelwerte weglegen, sodass er diese Fähigkeit im Gegensatz zum Sehenden Auge auch häufig nutzen kann, wenn er nicht oft kämpft. Zudem ist es in der letzten Hoffnung auch nicht mehr sonderlich von Belang, dass Leander platzbedingt nur zwei Ablagefelder hat, da es gar keine Runensteine gibt, von denen er nicht profitieren kann. Einzig in Krahd fühlt er sich wieder ein wenig weniger nützlich an, da es keine Ereigniskarten mehr gibt und seine Hoffnungskarte zwar toll aussieht, es aber zu diesem Zeitpunkt auf dem Spielplan praktisch keine zwei Plättchen mehr aufzudecken gibt. Oder habe ich auch hier etwas übersehen?
*Beim Weglegen höchstens eines Würfels behalte ich alle Würfelwerte grösser gleich Vier, auch wenn ich sie weglegen könnte. Beim Weglegen höchstens zweier Würfel behalte ich alle Würfelwerte grösser gleich Fünf.
**Ich behalte alle Würfelwerte grösser gleich Fünf. In einem realen Spiel würde ich die Einsen zuoberst auf die Würfelleiste legen, um sie gleich mit dem Sehenden Auge zu entfernen (es sei denn, dies findet in einem noch nicht beendeten Kampf statt, dann wird’s noch komplizierter).