Na, mit der Lösung zum Garz-Rätsel hätte ich nicht gerechnet!
Dann mal zu unserem Rätseltroll:
Grundsätzlich können wir eine N-Minuten-Schnur einfach anzünden, um ihre N Minuten zu messen, oder doppelt anzünden, um N/2 Minuten zu messen. Oder man zündet zunächst ihr eines Ende an und nach X Minuten ihr anderes Ende, um (N+X)/2 Minuten zu messen. Oder man zündet ihr eines Ende an und nach X Minuten ihr anderes Ende, und nach Y Minuten löscht man das andere Ende wieder ...
Nach einigem Rumprobieren komme ich mit 62, 27, 15 und 15 leider noch nicht auf genau 60.
Darum präsentiere ich nun eine bloß halbwegs zufriedenstellende Lösung, welche nur funktioniert, wenn wir einen annähernd unendlich schnell Handlungen vornehmenden Troll annehmen.
Diese Lösung besteht darin, dass der Troll zuerst beide Enden der 62er-Schnur anzündet und dann nach 2 Minuten ihr eines Ende löscht. Dann ist die Schnur gerade nach der 60 Minuten abgelaufen. Nun muss der Troll nur noch zu Beginn 2 Minuten abmessen können. Und das tut er wie folgt:
Der Troll nehme die beiden 15-Minuten-Schnüre und teile sie in 15 Teile (z.B. die erste in 5 und die zweite in 10).
Zu Beginn zünde der Troll alle 15 Teile an.
Wann immer ein Teil zu Ende brennt, schneide der Troll einen der noch brennenden Teile entzwei (beliebige Größe) und zünde den zweiten Teil wieder an.
So sollten quasi zu jedem Zeitpunkt 15 Flammen an den 2x15-Minuten-Schnüren brennen.
Nach 2x15/15 = 2 Minuten wären die Schnüre also vollständig aufgebracht.Problematisch daran ist, dass wegen der Nichtlinearität des Brennprozesses spätestens kurz vor Ablauf der 2 Minuten beliebig oft Schnüre zweigeteilt und entzündet werden sollten. Wenn der Troll nicht unendlich viele solcher Handlungen in endlicher Zeit vornehmen kann, muss er irgendwann aufgeben und die zu diesem Zeitpunkt noch brennenden 15 Flammen eine nach der anderen ausgehen lassen. Wir müssen hoffen, dass der Troll so schnell ist, dass der dadurch ausgelöste Fehler im Vergleich zur gewünschten Genauigkeit der Sonnenaufgangsvorhersage vernachlässigbar ist. Das macht diese Lösung etwas unbefriedigend.
So ganz nebenbei: Wie schon
hier gesagt, ich meine damalige These, dass die andorische Sonne im Westen aufginge, wohl wieder zurückziehen.
Zum einen, wie du schon
hier gesagt hast, impliziert das Aćh-Zitat nicht zwingend, dass die Sonne im Osten unterging, da es tief im Gebirge ja in beide Richtungen Berge zu sehen gibt.
Zum anderen habe ich kürzlich ein entsprechend interessantes Zitat im LdK entdeckt. Auf Seite 46 steht:
"Einige Meilen östlich [vom Baum der Lieder] schoben sich Nebelschwaden zwischen die großen Stämme der Bäume. Die Ausläufer des Grauen Gebirges tauchten diesen Teil des Waldes noch bis in die Mittagsstunden in blaue Schatten. Der Nordwind schickte ein unsichtbares Flüstern durch den Wald, als sich schwere Schritte dem nördlichen Mineneingang näherten."
Abgesehen von der darin enthaltenen interessanten (mehr oder weniger) konkreten Angabe einer andorischen Distanz impliziert diese Textstelle, dass der Wald vor dem nördlichen Mineneingang bis zum Mittag jeweils im Schatten der Berge liegt. Von der Karte her würde ich dann mal folgern, dass die schattenwerfenden Berge weiter östlich liegen, und somit, dass die andorische Sonne höchstwahrscheinlich im Osten aufgeht.
LG BBB