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ANDOR JUNIOR

Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon ArcLight » 30. April 2020, 20:18

Ja, die Losspielanleitung in ANDOR ist schon unübertroffen, da hab ich bisher noch bei kaum einem Spiel etwas Vergleichbares gesehen.

Hab mal eben kurz geschaut, wenn man über den Markt/Händler und den Baum der Lieder läuft, kommt man mit dem Falken bis zur Burg und muss im Vorfeld “nur“ 5 Nebelplättchen aufdecken :ugeek:

Und wenn die Tochter den Paketboten, wie der Hund den Briefträger, abpasst, dann ist vorheriges Regellesen in der Tat schwierig :D Oder du hättest vorher die PDF auf der Kosmos Homepage herunterladen müssen :P

lg und schönen Feiertag...
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Galaphil » 3. Mai 2020, 09:08

So, heute vormittag war es soweit, dass die Tochter AJ spielen wollte. Unser erster Versuch war mit Chada und Eara - und wir haben grandios verloren.

Der Grund liegt im hohen Zufallsfaktor, der mir schon anfangs aufgefallen ist: von den NP, die wir aufgedeckt haben, waren 4 Gors und 4 Drachen, und drei Holz, 1 Gold und 1 Fernrohr. Dazu kam, dass Eara alle Holz fand und dann wieder zurücklaufen musste und viel Zeit verlor.
Am Ende im Gebirge gab es dann noch mal 3 Drachen, 1 Falken, 1 Welpen und zum Schluss Irlok, der eine fast volle Chada aus dem Spiel nahm. Eara würfelt natürlich keine Fackel in der Mine und wir verloren mit der Nacht, wo sich der Drache zweimal bewegte.
Mit den NP haben wir keine Chance gehabt und mit Eara in der Mine auch nicht.

Danach wollte sie sofort noch eine Partie spielen, ich habe von Eara auf Kram gewechselt, wir hatten etwas mehr Glück am Anfang mit dem Nebel und es hätte wirklich sehr gut ausgesehen, aber dann verlor die Tochter das Interesse und verließ den Spieltisch.
Und damit war Spiel 2 auch vorbei. Tja.

Also meine Gefühle sind nach wie vor gemischt, der hohe Zufallsfaktor gefällt mir überhaupt nicht. Das Andorgefühl kann schon aufkommen, aber für mein Gefühl ist das Spiel für ein Kinderspiel zu überladen. Da wollten die Brands zuviel des Guten.

Liebe Grüße, Galaphil
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Galaphil » 4. Mai 2020, 05:30

Hallo noch mal

Wir haben dann gestern Nachmittag noch mal zu dritt AJ gespielt und es geht zu dritt besser als zu zweit. Und ich nehme an, dass es zu viert noch besser geht, da es vier Helden gibt, die kaum einen Nachteil, dafür viel mehr Aktionen/Tag haben.

Negativ: sehr hoher Zufallsfaktor, starkes Unbalancing bzgl. der Spieleranzahl, und Eara ist sehr schwach und taugt maximal als 4er-Ergänzung. Die Regeln sind etwas unübersichtlich, zum Nachschlagen eher schlecht geeignet.

Positiv: es macht Spaß, ist kindertauglich und hat für Kinder einen schönen Wiederspielwert, und es führt auch schön zum großen Andor hin.

Ob es das Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden, aber das ist ja bei vielen Spielen so.
Ob ich es mir (wenn ich es nicht hätte, quasi noch mal) kaufen würde? Wahrscheinlich, aber eher, weil Andor draufsteht und nicht, weil ich 100% überzeugt bin. Ich glaube, MM hätte es deutlich besser hingebracht.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Yngvarr » 4. Mai 2020, 07:05

Galaphil hat geschrieben:Und dann hab ich auch gleich noch eine Rehelfrage gefunden: bei Aufgabe 2 heißt es, dass ein Held, der den Falken trägt, keine Nebelfelder, keine Höhlenfelder und keine Felder im Wald oder Gebirge betreten darf, wo ein Gor steht oder auftauchen könnte.
Da eine Heldin aber mehrere Sonnenscheiben abgeben kann, um sich mehrere Felder weit zu bewegen, könnte sie ja theoretisch über diese Felder drüberziehen, ohne dort stehenzubleiben, sie würde sie dann streng genommen nicht betreten. Oder doch? Also darf sie über Nebelfelder, Höhlenfelder oder Berg- und Waldfelder auch nicht drüberziehen?
Das würde bedeuten, dass man alle Nebelfelder dazwischen aufdecken MUSS, was irgendwie ein ziemlich großes Glücksspiel bedeutet (16 der Nebelplättchen sind immerhin sehr schlecht und können zum schnellen Spielende führen).


Hallo Galaphil,
zu deiner Regelfrage: genau, man darf mit dem Falken kein Feld mit Wald, Gebirge, Nebel oder Höhlen betreten. Das heißt, man muss sich einen Weg durch den Nebel bahnen. Wie Arclight aber schon geschrieben hatte gibt es einen Weg, bei dem man nur wenige Nebelplättchen aufdecken muss. Dadurch wird die Aufgabe nicht zu schwer.
Viele Grüße,
Yngvarr
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Galaphil » 4. Mai 2020, 12:29

Vielen Dank für die Rückmeldung.

Nun ja, es gibt einen Weg, richtig. Wir hatten nur Pech, dass da gleich zwei Drachenplättchen und ein Gor im Nebel warteten. Und Glück, dass davor zwei Fernrohre lagen, und wir genau diese Plättchen aufdeckten. Aber: der Weg rund um den Gor und die Drachenplättchen war schnell geöffnet zu dritt.
Es ist halt viel Glück dabei, ob man es schafft.
Und ich bin mal gespannt, wie die anderen Aufgaben so sind.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Mithrandir » 5. Mai 2020, 08:55

Interessante Diskussion...
Die H&C-Meinungsäußerung habe ich mir nicht angesehen, aber wenn H. Andor-Junior offenbar verrissen hat, ist das für mich ein ganz klarer Grund, das Spiel zu kaufen.
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Galaphil » 5. Mai 2020, 09:13

Hallo Mithrandir

Es ist nicht so, dass Hunter das Spiel verrissen hat. Er hat klar kommuniziert, dass das Spiel eine gute Mechanik und Grafik hat, dass AJ allerdings in seinen Augen nicht ein Spiel für Kinder sei, sondern kindisch aufgemacht wurde, und damit seiner Meinung nach für die eigentliche Zielgruppe der 8-10 jährigen (Burschen) zu wenig Anreiz biete, bzw langweilig wirke.

Da ist meine Kritik am Spiel (ich hab glücklicherweise eine Tochter, die jünger ist, wesentlich schwerwiegender, nämlich dass es nicht genug ausbalaciert sei und zu stark vom Glück abhänge, ob man gewinnt oder verliert.

Aber ja, es hat auch gute Seiten und wie ich schon schrieb, hätte ich es noch nicht, würde ich es wahrscheinlich trotzdem für mich und die Tochter kaufen.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon ArcLight » 5. Mai 2020, 15:15

Hallo ihr Lieben,

da möchte ich doch gerne auch nochmals von unseren Erfahrungen hier berichten.
Vorab bin ich mir sicher, dass mit der großen Anzahl an Nebelplättchen (auf jedem Feld außer den "Sonderfeldern" Gebirge, Wald, Brunnen, Höhle, Busch, Wehrturm, Markt) mit Sicherheit ein großer Glückfaktor im Spiel ist, zudem von insg. 38 Nebelplättchen 16 "schlechte" im Spiel sind. Das sind mal eben 42% :geek:

Für uns ist das Grund genug, den Nebel nur dann zu erkunden, wenn wir im Zuge einer Aufgabe auch etwas darin finden müssen. Dieses Vorgehen führt natürlich auch dazu, dass wir bspw. die Hexe Reka erst ein einziges Mal und das Stundenglas noch nie gefunden haben :| Tatsächlich ist es nämlich (fast immer) möglich sich von "Sonderfeld" zu "Sonderfeld" (s.o.) zu bewegen. Ob das nun im Sinne des Erfinders ist weiß ich nicht, allerdings hat es bei uns in bisher 3 Spielrunden (1x zu dritt und 2x zu zweit) immer dazu geführt, dass wir im ersten Anlauf gewonnen haben. Meistens knapp, aber dass ist ja bekanntlich auch nichts neues für Andor, bzw. kooperative Spiele.

Daher ist mein 6-Jähriger immer noch total motiviert die kommenden Herausforderungen zu bestreiten. Wie das nach einmal durchspielen ausschaut werde ich gerne nach weiteren Spielrunden hier kund tun :roll:

Unsere Erkenntnis ist daher: MEIDET DEN NEBEL!!! :shock: (außer ihr sucht etwas).
Ansonsten ist es bei uns auch im zwei Spieler Spiel immer ein ähnliches Vorgehen. Wir erledigen gemeinsam die Aufgaben des Brückenwächters, anschließend geht einer in die Höhle, während der andere draussen Gors/Drachen in Schach hält. Und tatsächlich hat bei unserem Spiel selbst Eara darin ein gute Figur gemacht. Sie läuft von Gor zu Gor und vertreibt sie mit ihrem (aus meiner Sicht nicht so schwachen) Zauber"Blitz"würfel.

Soweit zumindest unsere Erfahrungen, ich kann mir vorstellen, dass dies trotzdem bei jedem anders verläuft, aber vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen...

lg ArcLight
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon ArcLight » 5. Mai 2020, 15:27

...was ich natürlich noch gerne ergänzen möchte ist, dass es tatsächlich fraglich ist, ob Kinder in Alter +/- 6 oder 7 Jahre dieses Spiel alleine mit Gleichaltrigen spielen können. Da muss ich gestehen bin ich auch eher der Meinung, dass dafür doch recht viel Taktik, im wahrsten Sinne des Wortes, im Spiel ist :)

Trotz alledem bin ich (bisher) durchweg begeistert und finde es einen super Übergang zum "großen" ANDOR.
Vielleicht nicht in allen Belangen perfekt, aber wie viele Spiele können das schon von sich behaupten?!? Vermutlich sind es doch eher die großen Fussstapfen, die ANDOR hinterläßt, dass wir hier (teilweise) auf recht hohem Niveau kritisieren (da beziehe ich mich selbst auch mit ein). Und daher behaupte ich jetzt einfach mal (lasse mich aber gerne auch eines Besseren belehren ;) ), dass die meisten Spiele dieser Altergruppe, vorangig glückslastig sind...aber liegt das nicht in der Natur der Sache, dass eben in diesem Alter die Taktik für die Zielgruppe meistens noch "zu schwer" zu (be)greifen ist?

In diesem Sinne...fröhliches Spielen
lg ArcLight
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Re: ANDOR JUNIOR

Beitragvon Galaphil » 5. Mai 2020, 16:02

Hallo ArchLight

Danke, das finde ich mal einen tollen Beitrag! :!:
Und ich denke, dass deine Tipps absolut hilfreich sind - ja, man kann AJ sicher optimieren, als Erwachsener, aber wenn wir versuchen wollen, nicht vollständig unsere Kinder zu gängeln, dann müssen wir sie auch Dinge tun lassen, die taktisch dumm sind.
Nur dann braucht man eben wirklich auch sehr viel Glück.

Du sprichst auch einen wichtigen Punkt an: von den vielen Nebelplättchen gibt es einige, die man noch nie gesehen hat, und vor allem gibt es Felder, die man normalerweise nicht betritt, bzw je betreten wird. Außer es gibt mal eine Aufgabe, dass man ALLE Nebelplättchen aufdecken muss.

Und wegen der Mine: in der Mine gibt es neben den drei Wolfswelpen und den 5 Drachenplättchen noch den Kraken, der einen Helden den Tag wegnimmt und den Falken, der mMn ziemlich wenig bringt, vor allem am Anfang. Insofern stimmt es wohl, dass man immer einen Helden abstellen sollte, nur Gors zu besiegen, damit die/der andere/n Held/en in der Zwischenzeit die Drachenplättchen in der Mine aufdecken können.

Und noch eine Frage zum Schluss: bei den drei Spielen mit deinem Sohn, wieviel Freiraum hast du ihm gegeben und wieviel hast du ihn 'geführt'?

Jedenfalls: Gratuliere, ein wirklich sehr guter Beitrag von dir!

Lieben Gruß, Galaphil
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