@BBB: Wow, die Frage liegt jetzt schon lange unbeantwortet! Vermutlich weil es keine allzu gute Begründung gibt. Als ich sie vor langer Zeit gelesen habe war ich schon etwas ratlos, du schreibst schon das meiste.
Es wirkt nicht so, als seien die Kreaturen ausschließlich nachtaktiv. Eine an Tageszeit gebundene Aktivität ergibt auch nicht wirklich viel Sinn für Wesen, die ursprünglich aus Höhlen ohne Zugang zur Oberfläche stammen. (Trolle sind ein Sonderfall.) Andererseits deutet diese Herkunft natürlich darauf hin, dass die Kreaturen nicht auf Licht angewiesen sind und sich primär über andere Sinnensorgane orientieren, wahrscheinlich ist die Nacht daher ihre bevorzugte Tageszeit. Die Beute hat da einen größeren Nachteil ihnen gegenüber.
Dafür, dass sie Helden nicht angreifen, Bauern aber schon, hätte ich noch eine andere Theorie: Die Kreaturen werden bevorzugt Beute suchen, die sich nicht wehren kann. Wen sie als Krieger erkennen, dem weichen sie im Zweifelsfall eher aus, wehrlose Bauern dagegen sind gute Opfer. Und wenn ein Held mit Bauer des Weges kommt, sind sie vielleicht der Meinung, dass es das Risiko doch wert ist. Fraglich bleibt, weshalb der Held nicht einmal versuchen kann, sich und den Bauern gegen die Kreatur zu verteidigen und weshalb die Kreaturen sich so langsam bewegen.
@Dromdrun: Wo leben die Schildzwerge? Ich könnte jetzt "Cavern" antworten, aber das ist keine richtige Antwort. Denn die Spielplanrückseite als den Wohnort der Schildzwerge anzusehen führt zu einigen Fragen und Widersprüchen. Auf der Karte steht etwa, dass der Tiefe Markt zerstört ist und das westliche Tor unvollendet. Außerdem ziehen in L4 (und jeder anderen Minenlegende) scharenweise Kreaturen durch die Mine.
Hier hilft höchstens ein Blick in den Roman. Dort ist von "bewohnten Bereichen" die Rede, dementsprechend ist wohl davon auszugehen, dass der Cavern-Spielplan größtenteils die unbewohnten Bereiche abdeckt. Vielleicht wurden diese Gänge im Unterirdischen Krieg gegen die Drachen aufgegeben und seitdem nicht zurückerobert. (Die Schildzwerge wurden damals ja auch ganz schön dezimiert.)
Unbestreitbar ist Cavern jedenfalls größer als die auf der Rückseite sichtbare Mine. Im Roman wird gesagt, dass der Bereich beim südlichen Mineneingang "Brauneisenstein" heißt. Der Thronsaal des Fürsten liegt in "Roteisenstein", das auch auf der Karte eingetragen ist. (Womöglich ist der Thronsaal einfach die Schatzkammer? Der Thron darin passt allerdings nicht zur Beschreibung.) Interessanterweise werden den Helden die Augen verbunden und sie werden durch "viele Gänge" geführt, über Treppen und durch Hallen, bis sie schließlich beim Thronsaal ankommen. Laut Karte ist Roteisenstein ungefähr das Nachbarfeld des Eingangs...
Die Beschreibung im Roman wirft übrigens noch weitere Fragen auf: Auf dem Weg zur Waffenkammer überqueren die Helden eine sogenannte "Steinerne Brücke". Bisher ging ich davon aus, dass damit die Brücke auf dem Spielfeld gemeint ist, über die immer das Pergament gelegt wird. Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass die Brücke 1. laut Roman direkt vor der Waffenkammer enden müsste und 2. ziemlich sicher nicht aus Stein besteht...
Na ja, das führt vom Thema weg. Ich komme jedenfalls zu dem Schluss, dass die Schildzwerge in Bereichen leben, die für tapfere Helden eher uninteressant sind, denn da gibt´s nicht viele Kreaturen zu verkloppen. Der Spielplan ist eher die Region, die man durchquert, wenn man zu den Tiefminen unterwegs ist.
Was war genau mit Feld 28? Kannst du mir da auf die Sprünge helfen? Hatte da Hildorf seine Schmiede? Ich kann mir vorstellen, dass Feld 28 über einen anderen Weg mit dem Haupteingang verbunden ist. Im Roman ist von einem "großen Querstollen" die Rede, der eingestürzt ist...
Ich bin mir nicht sicher, ob du absichtlich oder versehentlich noch eine zweite Frage gestellt hast:
Wie wohnen sie? Ich finde diese Frage noch deutlich interessanter, wenn man sie zu Ende denkt. Klar, sie leben in gehauenen Gängen und steinernen Kammern, in denen überall Fackeln hängen. Aber ganz ehrlich, womit brennen diese Fackeln? Wenn man eine ganze Mine Tag und Nacht durchgehend nur mit Fackeln beleuchtet, dann muss man auch irgendwo Holz und Pech herbekommen. Und ich bezweifle, dass die Bewahrer gerne ein paar Schildzwergen dabei zusehen, wie sie den Wachsamen Wald abholzen.
Und was bitteschön essen die Zwerge? Trinken ist kein Problem, unterirdische Quellen und Flüsse kann es geben. Aber Nahrung für ein ganzes (kleines) Volk? Im Roman gibt es die Geschichte von der Zwergeneiche, dem Baum vor dem Mineneingang, der angeblich während einer Hungersnot genug Eicheln produzierte, um die Schildzwerge über den Winter zu bringen. Aber was führte überhaupt zu dieser Hungersnot?
Denkbar wäre, dass die Schildzwerge sich zu großen Teilen von irgendwelchen tierischen Höhlenbewohnern ernähren. (Womit wir doch wieder beim Essen von Kreaturen sind.) Doch das wirft nur die Frage auf, wovon sich diese Tiere ernähren, dass es genug von ihnen für die Zwerge gibt. Jede Nahrungskette muss letztendlich auf irgendwelche Pflanzen oder so zurückgeführt werden, die sich von Licht und Wärme oder was auch sonst speisen können. Haben die Schildzwerge vielleicht irgendwelche riesigen Pilzzuchten? Ist es theoretisch denkbar, dass Pflanzen auschließlich Erdwärme und Licht aus Lavaseen zum Wachsen genügen, wenn für Wasser und ein paar Minerale gesorgt ist? Und ich spreche nicht von ein paar Moosen. Die Frage gilt übrigens erst recht für die Kreaturen aus Krahal, bevor sie an die Oberfläche kamen. Krahal muss ja ein ganzes Ökosystem sein. Wie könnte das wohl aussehen? Kennt sich jemand mit den Merkmalen von Höhlen- oder vielleicht Tiefseebewohnern aus?
Zurück zur Existenzgrundlage der Schildzwerge: Da die Andori als Landräuber gelten ist davon auszugehen, dass zumindest große Teile des (östlichen) Rietlandes früher den Schildzwergen gehörten. (Des westlichen Rietlands wahrscheinlich weniger, ansonsten hätte schon früher ein Zwergenfürst mal eine Brücke gebaut.)
In der Geschichte der Zwergeneiche wird auch erzählt, dass die Zwerge die Gebirgswälder abgeholzt haben, also wird ihnen das Land wohl tatsächlich "gehört" haben. Daher hatten sie dann ihr Holz, vielleicht Getreide oder irgendwelche anderen anbaubaren Pflanzen und was sie sonst noch brauchten. Aber was machen sie, seitdem die Andori das Land annektiert haben? Müssen die Bauern im östlichen Rietland ihnen noch immer Abgaben leisten? Leben sie ausschließlich vom Handel: Edelsteine und Stahl gegen Futter? Ich kann eigentlich nicht glauben, dass das ausreicht...
Bin gespannt auf eure Antworten!
Gruß, Troll