Na, dann ist es ja schön, dass auch Moai jetzt endlich seine Vorfreude gestillt bekommen hat. Vorfreude ist ja schließlich die schönste Freude, aber wie zu Weihnachten zählt, dass man am Ende die Geschenke bekommt.

Ich habe mich ja bisher bewusst gegen die neue Erweiterung entschieden, und bin schon gespannt, wann Moai seine Ankündigung wahrmacht, ein SI-Tavernenspiel mit den neuen Geistern auszurufen. Wahrscheinlich aber nicht neben den beiden aktuell laufenden, nehme ich an.
Selbst habe ich abwechselnd meine drei neuen Spiele gespielt, Endeavor koop mit 2 Farben bis Szenario 7, einige mehrmals, da ich beim ersten Mal eine "falsche" Strategie gefahren bin, das ging dann eigentlich immer im 2., spätestens dritten Versuch besser. Und es ist nach wie vor schön und spannend zu sehen, wie sich der Ozean vor einem am Ende ausbreitet. Ob das Spiel aber ohne weitere Szenarien für mehr als, ich sage einmal 100+ Partien trägt, so wie Spirit Island, Everdell oder Gaia-Project, das muss man sehen. Andererseits, Spirit Island und Everdell haben ja auch erst durch die Erweiterungen massiv an Wiederspielbarkeit zugenommen.
Dann habe ich noch etliche Partien Das Unbewusste gespielt, immer mit zwei Psychanalytiker, da ich den Solo-Modus nach wie vor zu aufwändig finde, und wenn ich schon viel Aufwand hineinstecken muss, dann entscheide ich auch lieber selbst, was ich tun will.
Zusammengefasst: Das Spiel gefällt mir eigentlich bisher mit jeder Partie besser, ich entdecke immer mehr Zusammenhänge und Möglichkeiten, wie es bei so einem komplexen Expertenspiel ja auch der Fall sein sollte. Dadurch verbessert sich natürlich auch die Einsicht in die strategische Tiefe, und ich wage zu behaupten, dass ich langsam soweit bin, auf alles zu spielen, was ja bei einem Expertenspiel dieser Komplexität oft erst nach etlichen Partien der Fall ist, und nicht eine xy oder zz Strategie zu fahren, was ja oft von Reviewern so gemacht wird, die dann ihre Meinungen aufgrund dieser Erstpartien fällen. Das Thema, und das ist auch so ein schwieriger Punkt für viele, ist absolut gegeben, aber man muss selbst im Thema Traumdeutung und Psychoanalyse Erfahrung haben. Es ist jetzt nicht so, dass man das Thema spürt, oder etwas über Traumdeutung erfährt, wenn man keine Ahnung davon hat (und das betrifft halt auch sehr viele Reviews), sondern umgekehrt, wenn man sich im Thema schon sehr gut auskennt, und am Besten auch die realen Werke von Freud und Co kennt, dann erkennt man die Zusammenhänge und die thematische Umsetzung und wird daran seine (ihre) Freude haben.
Und last but not least Galileo Galilei, auch da habe ich mittlerweile alle Astronomen mit ihrer Sonderfähigkeitsseite durchgespielt, und das Spiel finde ich auch gut, also so gut, dass ich es gerne immer wieder spielen würde, auch wenn es nicht in meine Top-Ten einziehen wird. Das bleibt Endeavor und dem Unbewussten vorbehalten. Aber auch hier gilt, man kann das Spiel schnell runterspielen (und freut sich über ~100+ Punkte am Ende), oder man versucht zu optimieren, bzw durchschaut früh die möglichen Ketten, dann kann man auch an oder über 200 Punkte erreichen.
Auch da bin ich mir nicht sicher, ob das Spiel ohne Erweiterungen vom Wiederspielwert her 100 oder mehr Partien trägt, aber das ist ja auch schon eine gute Sache, wenn man ein Spiel 50 mal spielen will.

Und als allerletzten Abschluss: Ich hab ja, glaube ich, berichtet, dass ich mit der Andor-Prinzessin beim Pegasus-Spieletag war, der auch in Wien einen Partnerbetrieb hatte, und dass wir dort drei Spiele gespielt haben, und eines davon gekauft, nämlich Schottentotten, ein pfiffiges, kurzweiliges 2-Personen-Kartenspiel, und tatsächlich spielen wir das seither jeden Abend noch schnell vor dem Schlafengehen (der Prinzessin), und es kommt immer wieder vor, dass sie am Ende noch um eine weitere, allerletzte Partie bittet.

Also, das Spiel ist offensichtlich gut angekommen, und dieses Mal ist es eine Spieleempfehlung der Andor-Prinzessin, auch für erwachsene Pärchen.
Lieben Gruß, Galaphil