Hallo Kar, Hallo Piepe
Zu SI noch: verfolgst du unser Tavernenspiel, Piepe? Das gibt einen sehr guten Eindruck über SI und zeigt vor allem, warum es in diesem Spiel trotz offensichtlicher Offenheit aller Möglichkeiten kein Alpha-Leader-Problem gibt, im Gegensatz zu Andor, wo man tageweise für bis zu 6 Spieler alleine vorplanen kann (siehe auch da die Tavernenspiele als gutes Beispiel).
Zur Kindheit: wenn die Zahl hinter deinem Namen das Geburtsjahr angibt bin ich etwa 10 Jahre älter als du, Piepe (und fast, nicht ganz doppelt so alt wie Kar). Trotzdem stimmt vieles, nur dass ich meine ersten Kontakte mit Computerspielen erst im späteren Teenageralter hatte, also Mitte der 80er Jahre.
Und auch wenn ich ein reines Stadtkind bin, so gab es in meiner Jugend noch viel Gestatten, wie man hier sagt, also unbebaute Plätze mit wild wucherndem Grün, wo heute alles zubetoniert und verbaut ist. Und ich erinnere mich, der Innenhof unserer ersten Wohnung, wo ich meine Kindheit verbrachte, erschien mir damals riesig und war ein unerschöpflicher Abenteuerspielplatz, der zweiseitig von den Wohnungen und zweiseitig von einer Hoftischlerei begrenzt wurde. Als ich da als Erwachsener Mitte 20 wieder vorbeikam war die Tschlerei geschlossen und der Hof war auf gefühlt Briefmarkengröße geschrumpft: nicht in echt, aber ich kam mir im Vergleich so groß vor. So verliert man auch im Zuge der Erwachsenwerdung die kreative Fantasie, die Kinder automatisch haben (können).
Einschub: besonders stolz machte mich die Anmerkung der Lehrerinnen der Andor-Prinzessin beim Elternsprechtag, dass dieselbige besonders fantasievoll sei und beim Morgenkreis am Montag immer so tolle Geschichten erzähle.
Nichtsdestotrotz, Piepe, du hast vollkommen Recht wenn du anmerkst, dass heutzutage Kinder viel weniger Freiheiten haben als damals, vor 30, 40, 50 Jahren. Und dass wir ihnen als Ausgleich für das Beschränken dieser Freiheit eine virtuelle Realität geben, die auf den ersten Blick ungefährlicher ist, weil sie vorerst keine realen Gefahren birgt. Aber, so wie es Georg Danzer vor über 40 Jahren schon erkannt hat, wenn man die Freiheit versucht, hinter einen Käfig einzusperren, um sie auszustellen (für diejenigen, die keine Freiheit mehr selbst kennen), dann ist sie weg und der Käfig leer. *
Und abschließend, für Kar, schließe ich mich Piepe an, weil ob es richtig oder falsch war, was wir unseren Kindern mitgeben, zeigt die Zukunft. Und wir selbst sind dabei meist nicht die richtigen Richter.
Lieben Gruß, Galaphil
und zum Schluss noch der Link zur Freiheit:
https://youtu.be/lMqh31bW8cU