Wir haben Andor 1 und Sternenschild durchgespielt und stechen jetzt bei Andor 2 fest.
Nur mal als Disclaimer: wir haben mit verschiedenen Gruppen inzwischen schon 12 oder 13 Legenden in über 40 Runden gespielt, mit 2-6 Spielern. Haben also schon etwas Erfahrung.
Wir wollen Andor mögen, weil das Konzept so cool ist (weswegen wir uns trotz Frustration immer noch damit auseinander setzen), aber die Umsetzung, insbesondere das Balancing ist leider bestenfalls mangelhaft.
Erstmal ist die Schwierigkeit komplett zufällig. Je nach dem was für Karten man bekommt schafft man das Spiel ohne mitzudenken oder gar nicht. Der optimale Balancepunkt, wo das Spiel herausfordernd aber gerade so schaffbar ist, den haben wir vielleicht in 2 Partien bisher gehabt.
Viel zu oft kommen zwei Stunden Spielzeit runter auf einen einzigen Würfelwurf und alles Taktieren davor war im Guten oder Schlechten belanglos. Z.B. waren wir in einer Runde dem Endboss von den Stärkepunkten her hoffnungslos unterlegen. Und dann würfelt eine Mitspielerin mit Helm 4 Fünfer. Oneshot. Das hat sich so unverdient angefühlt.
Oder in der Runde von Gestern, Legende 9, wo nach einem bislang guten Spiel der Endboss eine Karte hat, die besagt: Hier gibt es ein kleines Detail. Falls du dieses nicht am Anfang der Runde gewusst hast, dann gibt es literally keinen Weg zu gewinnen. Zewi Stunden verschwendet, wegen einem Detail, welches man ohne Schummeln nicht wissen hat können (der Endboss kriegt nämlich die Stärkepunkte des stärksten Helden dazu, was bei 2 Spielern mal eben mindestens die Hälfte der Stärkepunkte ist. Bei 6 Spielern ist die Fähigkeit dagegen unbedeutend. Und in den meisten anderen Legenden ist es gut einen als Kämpfer aufzuleveln. Tut man das hier hat man direkt verloren).
Sowas macht einfach keinen Spaß und frustriert nur, weil das eigene Können und das ganze Taktieren nutzlos ist.
Man kann solche Runden mit einem Spaziergang in einem Mienenfeld vergleichen.
Man hat ganz oft keinen Anhaltspunkt, was die richtige Entscheidung ist und was einen umbringt. Weicht man zufällig den Mienen aus, merkt man gar nichts von den Schwierigkeiten. Wenn nicht dann bumm.
Wie geht ihr damit um? Habt ihr irgendwelche Homebrew-Regeln, mit denen ihr den Schwierigkeitsgrad sinnvoll haltet?
Imho fehlt dem Spiel auch dringend ein automatischer Balancing-Mechanismus. Hat man am Anfang Glück (z.B. durch Nebelplättchen oder passende Gegner, Kreaturenkarten, ...), dann ist man stärker, kann Gegner leichter besiegen und wird damit schnell wieder stärker. Hat man am Anfang Pech kann man die Runde auch gleich sein lassen, weil man gar nicht mehr "raus kommt". Es bräuchte irgend eine Balancing-Mechanik die das Spiel schwerer macht wenn man gut ist und leichter wenn man schlecht ist.
Und die Endbosse sind generell ein Problem an dem ich nicht vorbei komm...