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Legende 10 Endgegner zu einfach?

Re: Legende 10 Endgegner zu einfach?

Beitragvon Xancis » 25. August 2015, 16:12

painkiller_1988 hat geschrieben:
Mal ein weiteres Beispiel:

Der Krieger kämpft mit 4 Heldenwürfeln auf dem Schiff zusammen mit dem Seeriesen. Würfelt er dann zuerst mit seinen Heldenwürfeln und danach mit den schwarzen? Vermutlich, aber dann fällt das gesamte Kampfgerüst in sich zusammen. Beim Fernkampf darf man keine Würfel zusammenzählen, das ist eine grundlegende Regel des Spiels seit Legende 1, die einzige Ausnahme hierbei ist die Ballista auf dem Schiff. Aber wenn er nun mit seinen Heldenwürfeln 2x6 würfelt und danach mit den beiden schwarzen nochmal 2x6? Hat er dann einen Würfelwert von 24? Und wenn er auf der Ballista steht, dann wird es noch komplizierter und konfuser. Darf er dann auf einmal (egal was er davor gewürfelt hat) eine am Schluss mit Schwarz gewürfelte 10 + 12 zusammenzählen? Das kann einfach nicht so gedacht sein. Wenn man deine Auslegung weiterdenkt, dann dürfte er es aber...

Es wird ja nur gesagt, dass der Held die Würfel zusätzlich erhält, nicht, dass alles gleichzeitig geworfen wird.
Ist man also auf dem Schiff mit dem Krieger bei vollen Willenspunkten, so hat man 4 Helden und 2 schwarze Würfel, muss aber alle hintereinander werfen, nichts wird addiert. steht man auf der Ballista kann man die letzten beiden addieren, wenn man 10 und 12 würfelt hat man also 22... aber man kann nicht alle gleichen Werte addiere, die man hintereinander würfelt, das war und ist schon immer so gewesen und wird und muss auch nicht extra auf der Karte erklärt werden, da es ja, wie du schon sagtest, bereits seit Legende 1 so gehandhabt wird.
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Re: Legende 10 Endgegner zu einfach?

Beitragvon painkiller_1988 » 25. August 2015, 18:34

Aber die Legendenkarte sagt ja eben schon, dass man zwei schwarze 10er (oder jeden anderen Pasch mit den Seeriesen-Würfeln) addieren darf, was ja man ja mit Heldenwürfeln im Nahkampf nur mit Helm darf und im Fernkampf niemals. Das Addieren ist unabhängig von der Ballista, denn die Ballista hat ja auch mit Paschs nichts zu tun. Dieser Hinweis der Legendenkarte widerspricht damit (vor allem bei Fernkampf) einer grundlegenden Regel des Spiels und spricht damit sehr stark dafür, dass ein Held für den Seeriesen einfach extra würfelt. Der hat ja im Endkampf von Legende 7 seine beiden Würfel bei Pasch auch einfach zusammenzählen dürfen, Fernkampf oder nicht war ihm egal (wie jedem Endgegner).

In der Praxis dürfte es tatsächlich wenig Unterschied machen, ob man nun einen (maximal) 6er eines Heldenwürfels mit einem schwarzen Ergebnis ersetzt oder eben addiert... zu dem Zeitpunkt, wenn man mit dem Seeriesen dann tatsächlich kämpft, ist man sowieso overpowered und würde die meisten Kämpfe auch dann sofort gewinnen, wenn man von seinem Ergebnis (wenn man so spielt wie wir) nochmal 6 abziehen würde... und falls nicht, macht man halt noch eine Kampfrunde mehr, was angesichts des äußerst schwachen Endgegners der Legende in 99,9% aller Fälle nicht spielentscheidend sein dürfte, wenn man mal bis dahin überlebt hat...

Trotzdem macht wie gesagt deine Vorgehensweise thematisch und spieltechnisch in meinen Augen keinen Sinn bzw. passt nicht zu den üblichen Regeln.
Beim Marder ist es anders, nicht nur weil er "diebischer Marder" heißt und daher einen Würfel klaut, den der Held dann eben zusätzlich hat, sondern weil es da auch mechanisch Sinn macht, da die normalen Kreaturenwürfel abgesehen von der Farbe identisch mit den Heldenwürfeln sind (die Heldenwürfel werden also nicht "sinnlos", was sie bei den schwarzen Würfeln quasi wären, sondern man erhöht nur seine Chancen auf ein gutes Ergebnis). Der Marder kämpft selbst nicht, genauso wenig wie der Wassergeist.
Prinz Thorald (und ähnliche NPCs) kämpfen dagegen thematisch gesehen mit den Helden mit, nur dass sie keine Würfel verwenden sondern eben immer den Kampfwert 4 beisteuern. Wenn ein Held mit Prinz Thorald kämpft, hat der Held ja trotzdem KEINE zusätzlichen 4 Stärkepunkte, was nach deiner Logik ja dann der Fall sein müsste (wäre auch fatal bei Gegnern wie dem verhexten Gor oder anderen, bei denen viel Stärke eher kontraproduktiv ist), sondern er darf die 4 Stärkepunkte des Prinzen lediglich addieren.
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Re: Legende 10 Endgegner zu einfach?

Beitragvon painkiller_1988 » 25. August 2015, 18:58

Schade, dass Herr Menzel sich in letzter Zeit zu solch unklaren Fällen, für die es hier im Forum auch noch keine etablierte Regelung gibt, nicht meldet, sondern nur zu "einfachen" Regelfragen die meist von Anfängern kommen (nichts gegen Anfänger) ;)

Ich finde Legende 10 von der Story her ja wirklich die beste überhaupt und damit bin ich sicher nicht alleine. Nur der zu leichte Endkampf und die vereinzelt zweideutigen Regelformulierungen trüben den Gesamteindruck ganz leicht.

Und der von mir beschriebene Fall ist (genau wie das mit den Schneeplättchen) halt so etwas, wo ich mich frage, wie das beim Testen nicht aufgefallen sein kann. Wenn man 100 Spielgruppen zusieht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle 100 davon mit den vorgegebenen Erläuterungen auf die genau gleiche Weise spielen bzw. alles exakt identisch interpretieren. Hätte ich das Spiel getestet, wäre sowas sofort auf meiner Liste gelandet (genau wie auch die Sache mit den Unwetterplättchen, bei denen mein Mitspieler schon nach 20 Minuten gefragt hat, was denn eigentlich wäre, wenn das Schiff an einen von Land unerreichbaren Ort versetzt wird). Aber anscheinend machen viele Spieletester ihren Job nicht besonders gut, ist mir auch schon bei anderen Spielen aufgefallen. Ich bin allerdings auch allgemein jemand, der immer mit der Lupe nach jedem denkbaren Mangel sucht :D Regelschreiben ist allerdings auch eine Kunst, die in den Verlagen oftmals nicht beherrscht wird. Exakt und präzise scheint für viele gleichbedeutend zu sein mit "Ausschweifungen über 10 Nebensätze", was aber für die meisten, auch etwas komplexeren Spiele wie Andor, einfach nicht stimmt.

Für Andor könnte man in sicherlich knapp 30 Seiten ein Kompendium/alphabetisches Nachschlagewerk verfassen, das ALLE Regeln, Ausnahmen sowie Regelentscheidungen des Autors hier im Forum sowie der FAQ sowohl von Grundspiels als auch von allen Erweiterungen berücksichtigt. (Wir reden hier ja nicht von einem "echten" Expertenspiel wie z.B. Robinson Crusoe, bei dem man nach zweistündigem Anleitungslesen immer noch alle 5 Minuten etwas nachschlagen muss.)
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Re: Legende 10 Endgegner zu einfach?

Beitragvon Xancis » 25. August 2015, 20:23

Es ist eben hier, wie bei vielen videospielen auch, es gibt hier und da dinge, wo man sich hier sagt "wie konnte das einem nicht auffallen?" Es sind so viele Dinge und 1000 Menschen denken so, 1 denkt anders. Es ist wie mit diese bildern, die 2 Motive in einem zeigen. 1000 sehen nur Motiv a, aber der 1001. Sieht sofort Motiv b aber Motiv a nicht ^^
So denken bei andor 1000 Leute bei einer Regel an ein und das selbe. Und der 1001. Eben anders. Bei tests wird so viel beachtet, das ist ja jetzt eher eine feinheit.

Bei Robinson crusoe muss ich sagen haben wir garnicht viel nachgeschlagen. Bei andor schlagen wir jetzt noch nach x legenden immer mal hier und da nach.
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