Hallo Galaphil, m@broetchen, Bombo, Ragnar und Boggart – was für eine Versammlung!
Jawohl, Eara und Kram schätze ich von den Grundhelden in DlH auch als das harmonierendste Zweierteam ein – demnach halte ich Chada und Thorn wahrscheinlich auch für die grösste Herausforderung.
Galaphil hat geschrieben:Ich sage ja nichts gegen Liphardus, ich finde seine SF sehr gut. Ich mag nur nicht, dass er dafür bezahlen muss, Eara mit ihrer Hoffnungskarte aber nicht, wo sie doch genau dasselbe macht.
Ich kann absolut verstehen, dass es einen nervt, dass Liphardus einen ausgewürfelten Wert, während Eara einen fixen (und noch dazu kleiner/gleich grossen) Betrag an WP für den Schattensprung abgeben muss. Doch wir können die beiden Fähigkeiten nicht gleichsetzen – Liphardus’ fungiert für die gesamte letzte Hoffnung als zweite SF (diese sollten wirklich nicht zu stark sein), Earas dagegen nur für eine einzige Legende. Und in dieser geht es gerade noch um den krönenden epischen Abschluss der Saga – ein wenig Unausgeglichenheit unter den schon dritten Sonderfähigkeiten der Helden nehme ich da noch gerne in Kauf.
Galaphil hat geschrieben:Lustig, Skelette als stete Gegenstandsquelle sind doch offensichtlich (zumindest, wenn man es einmal weiß). Im Spiel zu zweit sind sie vielleicht lästiger, aber gerade zu viert, wo man doch immer Apfelnüsse braucht, retten sie einem so oft die Nacht, um nicht hungrig einschlafen zu müssen. Und das schöne: sie bewegen den Erzähler nicht und lassen sich immer wieder vertögeln, so wie die Römer bei Asterix und Obelix.
Du sagst es – und ich sehe, da mag jemand gewisse Comics. Kein schlechter Geschmack, möchte ich meinen.
Galaphil hat geschrieben:Man darf nicht unterschätzen: Im Spiel zu zweit und wenn man hauptsächlich nur den Endgegner besiegen muss, dann reicht ein TdH meist aus. Und wenn Chada dann für jeden Spieler einen Trank kauft, dann kostet das nur das Äquivalent von einem Stärkepunkt (einen Trank bekommt man ja geschenkt), und bringt doch hoffentlich zweimal +5, wenn nicht +6, also 10 bis 12 Extrapunkte. Hier halte ich Chada und Eara als sehr gute Kombination.
Ja, dies macht Chadas zweite SF auf dem Grundspielplan nützlicher im Spiel mit weniger Helden – dafür ist (zumindest die helle) Eara stärker, wenn mehr Helden gemeinsam kämpfen.
m@broetchen hat geschrieben:Ich hoffe dass meine Frage nicht schon diskutiert wurde und ich die Antwort lediglich übersehen habe. Falls doch, möge man es mir bitte nicht übel nehmen.
Ich hätte es jetzt nicht als etwas Negatives eingeschätzt, wenn eine Frage mehrmals geklärt wird – es ist oft schwer, bestimmte ältere Threads wiederzufinden, und noch viel schwerer, zu sehen, ob eine Frage bereits einmal gestellt wurde. Zudem kommen so wieder interessante Diskussionen auf.
Zu Bragor:
Seine Fernkampffähigkeit ist nicht zu unterschätzen – bereits nach einem einzigen gewonnen Stärkepunkt ist er kampfstärker als Chada, deren ganze Fähigkeit auf Audax beschränkt ist, wenn man keine zusätzlichen TdH kauft.
Wobei, mir fällt gerade auf, dass das nicht ganz korrekt ist: Chada macht es immer noch weniger aus, in eine tieferen WP-Zeile zu fallen und macht somit oft mehr Überstunden als Bragor – besonders, weil bei Bragor ein besonders negatives Gefühl damit verbunden ist, WP auszugeben.
Ebenso kann Chada von gewissen Gegenständen wie Varatans Helm ungleich besser profitieren als Bragor.
Galaphil hat geschrieben:Dafür kann er halt keinen großen Gegenstand tragen, weil er für seinen Stoßspeer eben immer beide Hände braucht (oder so).
Natürlich kann man den fehlenden Helm und grossen Ablageplatz In-Universe so erklären, aber ich glaube zu wissen, dass MM einst gesagt hat, dass es sich dabei um eine Design-Entscheidung gehandelt hat. Schliesslich würde ein relativ kleiner Schild und ganz besonders der Heldenarm auf dem Falken oder Bogen nicht wirklich zum Bild des hühnenhaften Kriegers passen. Ich gebe aber gerne zu, dass ich kein passendes Zitat oder so habe – das ist eher gefährliches Halbwissen, von dem ich nicht mehr sagen kann, woher es kommt, und bei dem ich mir nicht mal sicher bin, ob ich es überhaupt mitteilen sollte.
Galaphil, wie immer ist deine Einschätzung aussergewöhnlich klar und gut fundiert. Ich würde noch hinzufügen, dass Bragor im Sternenschild besonders gut mit der Flöte harmoniert – im Allgemeinen kann Bragor von allen Helden (ausser Drukil vielleicht?) am Besten von Willenspunkten profitieren, und glänzt in Legenden, in denen die WP der Helden in Ruhe gelassen oder sogar durch Mechanismen erhöht werden. Dafür ist er ein wenig schlapper, wenn die Willenspunkte der Helden unter Beschuss stehen – ich stelle mir ihn jetzt im Angriff der Barbaren nicht als die optimalste Wahl vor. Dies liegt aber auch an seinen fehlenden Ablagefeldern. Diese sind (wie so jede Beschränkung) oft genug nicht wirklich von Einfluss, haben aber in gewissen Legenden besonders harte negative Konsequenzen – etwa, wenn die Helden Fässer transportieren müssen, Schilde von Bedarf sind (etwa beim Barbarenangriff oder wenn die magischen Schilde im Spiel sind) oder wenige Helden mitspielen (bei zwei Spieler fällt ein fehlendes grosses Ablagefeld schon schnell ins Gewicht).
Aber ich finde auch nicht, dass alle Helden durchs Band durch gleich stark sein sollten, denn dann könnte es praktisch keine Variation zwischen ihnen geben. Ich heisse es gut, wie ausgeglichen die Grundspielhelden sind, aber ich mag auch Helden, die spezieller sind – komplexere Helden bringen abhängig von der Situation entweder mehr oder weniger als gewisse Grundspielhelden, und es kann sowohl spannend sein, diese Situationen zu bestimmen und auszunutzen, als auch durch sie eine besondere Herausforderung zu erhalten. Die Dunklen Helden sind ganz besonders komplex im Vergleich mit den Grundspielhelden – es ist auch die natürliche Entwicklung eines Spiels, dass mit Erweiterungen mehr Nuancen und Komplizierungen die Bühne betreten. Da finde ich es auch schön, dass die originalen Helden auch heute noch eine gute Wahl darstellen, also die neu dazugekommenen Helden nicht viel stärker geworden sind. Was ich eigentlich sagen wollte: Auf die Frage, was der Vorteil von Bragor ist, würde ich sagen: Es gibt Situationen, in denen er glänzen kann (Galaphil hat viele genannt, ich werf’ den Sternenschild da noch dazu). Und es gibt viele Spiele, in denen ich ihn schlichtwegs interessant finde.
Schade finde ich, dass Bragor den Knochenhelm aus VL nicht tragen kann – er könnte ganz besonders davon profitieren.
Ragnar stimme ich ganz besonders zu, dass die Grundspielhelden alle relativ generische Strategien haben (Kram vielleicht mal ausgenommen), während Helden wie Bragor und Drukil einen neuen Stil verlangen. Ich habe zwar bereits länger nicht mehr mit Bragor gespielt, und dies auch jeweils nur in kleineren Gruppen, und wow! Wir konnten fast immer einige SP aus seiner SF rausschlagen, aber 7-8 SP zu generieren wirkt für mich nach enorm viel. Ist diese Zahl ein durchschnittlicher Erfahrungswert oder eine Abschätzung?
Nicht dass ich an dir oder deiner Argumentation zweifeln würde. Es interessiert mich bloss, ob wir Bragor bis jetzt massiv unterschätzt haben. Und ob dies auch in kleineren Runden oder bloss in 5er oder 6er Teams funktionieren kann.
Wo wir es gerade von Orfen haben: Weiss jemand, warum er in der Bonus-Box-Version in seiner ersten Willenspunktezeile neu 2 statt 1 Würfel werfen kann. Den Wechsel in der Farbe kann ich verstehen, da er sich etwa im Geheimnis des Königs von Kram abgrenzen soll, und man nicht einfach die heiss begehrte Urversion von Orfen in eine Box stecken sollte, aber die zusätzlichen Würfel sind eine Veränderung, die ich mir noch nicht begründen kann.
Wie Boggart sagt, dass Galaphil schreibt: Bragor dient als Fernkämpfer was! Einen grossen Unterschied auf seinen Kampfwert scheint es für mich allerdings nicht zu machen, ob er auf demselben Feld wie sein Gegner oder auf einem angrenzenden steht.
Allen liebe Grüsse
Der Butterbrotbär