Super Idee, aber frustrierend schwer
Erstmal: ganz, ganz großes Kompliment an den Legendenautor, die Ideen dahinter sind große Klasse! So bekommt das Spiel auf der Spielplanrückseite mal einen ganz neuen Reiz und mir haben die Elemente dieses Spiels grundsätzlich gut gefallen. Da ist zum einen das veränderte Zeitgefüge in der Miene. Kompliziert (erfordert mehrmaliges durchlesen) - aber durch die Neuerung ganz was anderes. Dann auch noch die Idee der drei Endgegner, die bekämpft werden müssen. Fand ich gut und auch die Idee, ihre Willenspunkte nach und nach abarbeiten zu können. Auch die Idee der Fähigkeitenkarten (war sicher eine Heidenarbeit!!!) finde ich toll. Dazu kommt die stimmige Story (von der ich zwar Teil 1 noch nicht kenne, Sohn wollte unbedingt diese Legende spielen
).
ABER und das gibt es leider auch! So toll die Legende auch ist, ich finde sie momentan demotivierend schwer. Wir haben zu zweit gespielt (Bogenschütze und Kriegerin). Anfangs war ja alles prima, bis dann im Zeitgefüge immer mehr und mehr KREATURENPLÄTTCHEN aufgetaucht sind. Nach zwei "guten" Plättchen ging es stetig bergab, es kamen immer mehr Kreaturen ins Spiel (darunter zwei Wardraks recht kurz hintereinander + etliche Trolle), die ja überhaupt nicht aufhaltbar waren, denn Kämpfen hätte meist nur noch mehr Kreaturenkarten bedeutet. Diese Phase war dann nervig (durch die zahlreichen Kreaturen, die nicht mal bekämpft werden konnten) und langweilig (wir wussten auch nicht, was wir ansonsten eigentlich machen sollten).
Irgendwann ging es dann weiter, der große Rat tritt auf. Endlich - auf in den Kampf. Von wegen! Dreimal hintereinander FÄHIGKEITENKARTE: Kampf wird abgebrochen. Und das, nachdem wir uns über gute Würfe gefreut hatten. Dafür wurden uns dann dringend benötigte Stärkepunkte abgenommen, die Ratsmitglieder zogen weiter ... So macht Kämpfen keinen Spaß, das ist einfach nur nervig. Vor allem, da ich es sowieso schon schwer finde, zu zweit nur mit Helm und Runensteine (mehr Hilfsmittel gibt's ja nicht) gegen Gor, Skral und Troll (wobei wir den gar nicht mehr versucht haben) mit 20 SP zu bestehen. Nach zweit Tagen Kampf, ohne wirklich wesentlich weitergekommen zu sein sollte auch noch ein Wardrak besiegt werden (der natürlich wieder einen Erzählertag gekostet hätte), aber dann hatte ich keine Lust mehr. Das war nach über 20 Spielen (gewonnene und verlorene) das erste Mal, wo es mir gereicht hat und ich keinen Sinn im Weiterspielen mehr sah.
Hauptproblem neben der fehlenden Zeit (durch die vielen Kreaturen) und der durch die Karten sehr mächtigen Gegner ist auch die weite Entfernung zum Händler. Wir hatten dann zwar Gold, konnten damit aber nichts mehr anfangen, da keiner Zeit hatte, zwei oder mehr Tage für den Gang zum Händler zu opfern.
Das Schlimme daran: ich hab keine Motivation mehr, es nochmal zu versuchen. Das liegt vor allem am fehlenden Plan, wie wir es wesentlich besser machen könnten. Ja, anfangs könnten wir die Sachen noch etwas optimieren und jetzt, da wir wissen, was auf uns zukommt, uns in dieser "Zwischenzeit" besser positionieren, aber ich glaube kaum, dass wir es dann schaffen würden. Nicht gegen drei Gegner mit diesen Karten, gegen die man sich nicht mal wehren kann!
Fazit: Hervorragende Spielidee, die von der Geschichte durchdacht ist und wahrscheinlich wahnsinnig zeitaufwändig zu Erstellen war. Aber einfach so schwierig, dass die Lust am Spielen vergeht!
Deswegen: Bitte Genu machs einfacher!
Darüber hinaus noch ein paar Hinweise/Fragen, die uns beim Start aufgefallen sind:
- Gilt die herkömmliche Alarmregel? (Eher wohl nicht?)
- Was tun mit den gesammelten Edelsteinen? (Gelten wohl als Gold?)
- Wer beginnt?
- Ist mit "Jäger" bei der Startaufstellung der Bogenschütze gemeint?
Außerdem gibt es keinen roten, sondern nur einen grünen Runenstein und ein Gor startet auf 23 - nimmt somit einen Edelstein unrettbar schon am Anfang weg.
Viele Grüße Waldeule, die sich sehr über eine Überarbeitung freuen würde!