Hallo FamJu,
letztes WE haben wir deine Legende zu viert gespielt und gewonnen.
Allerdings wird der Spielspaß durch fehlende bzw. unpräzise Anweisungen doch stark getrübt.
Im Einzelnen:
S p o i l e r
Schon der Aufbau
ist fehlerhaft beschrieben. Obwohl wir alles aufgebaut bzw. bereitgelegt hatten, was du in den Kommentaren, auf der Aufbauanweisung und auf den A-Karten genannt hast, mussten wir an "Tag B" feststellen, dass die Gaben der Andori auch noch benötigt werden.
Also Spiel unterbrechen, vom Tisch aufstehen, Gaben heraussuchen.
Eine Legende ohne "erzwungene Pause" ist für das Spielerlebnis definitiv schöner.
Die Geschichte:
Den Anfang mit dem atemlosen Merrik fand ich sehr gelungen. Das "Ausschmückende" lässt dann etwas nach, über die Legendenkarten wird die Geschichte aber gut weiter transportiert. Eine solide Handwerksarbeit.
Was mich gestört hat, waren die vielen Rechtschreibfehler auf fast jeder Karte. Über die meisten liest man hinweg. Aber Sätze wie dieser,
"Die Armee die unsere Helden umzingelte
war gehörte zur Gefolgschaft von Warx,
dem König der Nerax."
stören den Lesefluss und damit den Spielfluss doch arg.
Die Optik:
Bis auf das erste Bild (Andorspielplan, Kartonrückseite) fand ich die anderen Bilder gut gewählt und zur jeweiligen Legendenkarte auch stimmig umgesetzt.
(auf der Aufbauanleitung vielleicht ein Bild von kombinierten Spielplänen?)
Die Spielmechanik:
Die beiden von dir genannten Spielmechanismen sind fehlerhaft oder zumindest unzureichend beschrieben.
Baumstämme:
Abweichend von der offiziellen Regel, nach der man die Stämme auf der Stärkepunktanzeige links vom Holzstein ablegt und so z.B. 3 Stärkepunkte braucht, um den 2er-Stamm tragen zu können, schreibst du:
"Ein Held muss den Zahlenwert auf dem Baumstamm als Stärkepunkte haben, um
den Baumstamm zu tragen."
Wie oder wo auf der Heldentafel der Baumstamm dann transportiert werden soll, schreibst du jedoch nicht. (Unter den Holzstein schieben?)
Für das Eisen und die Holzstämme ohne Zahlenwert triffst du diese Ausnahmeregelung nicht.
Spielplanwechsel:
Auf O schreibst du:
"Wechselt ein Spieler nun den Spielplan, wird sein Zeitstein immer auf die 1. Stunde
auf der Tagesleiste zurückgesetzt. Dafür Endet sein Zug aber auch sofort."
Es ist nicht zwangsläufig, dass man bis O alle Baumaterialien herangeschafft hat.
Wie genau findet dann der Spielplanwechsel (auch ohne Schiff) statt?
Die Felder 52/55/57/59 und 60 gibt es auf beiden Spielplänen. Wenn ein Held eines dieser Felder betritt, wechselt er dann "automatisch" den Spielplan? Oder wenn ein Held auf dem Andorspielplan beispielsweise von Feld 57 auf Feld 55 geht, hat er dann den Spielplan gewechselt, da es diese Felder auch im Norden gibt?
Wenn ein Held vom Schiff aussteigt, reicht es dann eines der o.g. Felder zu betreten, also eigentlich im Norden zu bleiben, da die Felder ja auf beiden Spielplänen sind?
Eine genauere Erklärung und evtl. ein Beispiel wären hier sehr hilfreich.
Spielsituation/Vorzeitiges Ende
Wir hatten einmal die Situation, dass wir alle im Süden waren. Am nächsten Morgen wurde eine Windkarte aufgedeckt. Wir hatten Glück, denn wäre hier ein Sturm gekommen, wäre das Schiff (außer bei einer zwei) unwiederbringlich fort gewesen. Denn der Landweg bzw. Bootsweg bleibt ja auch nach der Schiffsreparatur gesperrt. Die Legende hätte so nicht fortgesetzt werden können. Das wäre sehr ärgerlich, denn bis dahin war es recht einfach.
Ist dieses mögliche, aber doch recht abrupte Ende von dir so gewollt?
S P O I L E R E N D E
Gesamteindruck:
Trotz der vielen kleinen Stolpersteine lässt sich die Legende an sich gut spielen. Mir haben z.B. die Kreaturenketten gut gefallen. Manche waren erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen.
Dennoch hat sich mir hier der Eindruck aufgedrängt, dass du die Legende zu früh veröffentlichen hast und der "Feinschliff" an dieser Legende fehlt. Wenn du hier noch mal nachbesserst, wird das sicher eine ganz gute Legende.
Nach dem Update: Spielempfehlung an alle, die einfache, schnörkellose Legenden mögen, in denen es hauptsächlich ums Kämpfen geht.
VG Ragnar