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Die Götter von Andor

Die Götter von Andor

Beitragvon namenloser wanderer » 8. Oktober 2022, 16:57

Sagmal Leute, in dem Comic zu den "Düsteren Zeiten" wird etwas von Andorischen Göttern genannt. Wisst ihr was über Glaubensrichtungen der Andori? Welche Götter hatten Sie? beteten sie in Tempeln, In Kirchen oder ganz woanders? freue Mich über Vorschläge. :mrgreen: :?: :?:

Viele Grüße
Karhu :mrgreen:
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon Butterbrotbär » 8. Oktober 2022, 17:39

Hallo Karhu,

Die spannende Frage nach den Religionen der Andor-Welt wird immer wieder mal gestellt. Ich guck mal, was ich noch aus den Untiefen der Tavernenannalen hervorgraben kann. ;)

TroII hat geschrieben:Im LdK beten die Bewahrer zu Mutter Natur und die Rietländer glauben, dass ihre Seelen nach dem Tod und dem Herunterspülen durch die Narne im Ewigen Glück landen. Und die Barbaren haben explizit Götter, die die Gründungs-Brüder in mächtige Wesen verwandelten, und haben ihre heiligen Totems. (Stichwort: Yjotege Grate)
(Von hier)

Butterbrotbär hat geschrieben:Religion ist (vielleicht aus diesweltlichen Gründen) kein prominentes Thema in der Welt von Andor. Die Bewahrer vom Baum der Lieder glauben an eine Gottheit, die sie "Mutter Natur" nennen.
Die Hinweise auf die Religion der Andori hat Troll hier sehr schön zusammengestellt:
Troll hat geschrieben:Die Andori binden ihre Toten auf Flöße und schicken sie die Narne hinunter. Sie glauben, dass die Verstorbenen das "ewige Glück" erwartet, wenn sie das Meer erreichen. Abgesehen von diesem Brauch ist über die Glaubensvorstellungen der Andori fast nichts bekannt. Tote werden mit Gebeten gedacht, aber es ist nicht klar, an wen sich diese Gebete richten. Die kaum vorhandene Erwähnung lässt darauf schließen, dass Religion in Andor einen eher geringen Stellenwert besitzt. Es ist aber davon auszugehen, dass Mutter Natur, die Gottheit der Bewahrer, vielen Andori zumindest dem Namen nach bekannt ist.
(Von hier)

Butterbrotbär hat geschrieben:So ist z.B. in Chadas Text die Aussage “In Ihrem Dorf war es Brauch die Tiere des Waldes nie mit dem Messer sondern nur mit dem Pfeil eines Bogens zu erlegen. Erst dann war es eine heilige Handlung und das Tier durfte verspeist warden.” zu finden. Diese ergänzt unser Wissen über der Religion der Bewahrer um einen interessanten Aspekt.
(Von hier)

Und in der StoryQuest Dunkle Pfade werden ein Kult von Drachenanhängern und eine nicht näher definierte Kapelle mit einem Altar innerhalb der Rietburg erwähnt.

Etwas vergessen? :D

LG BBB
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon namenloser wanderer » 14. Oktober 2022, 18:26

Hallo Butterbrotbär,
Troll schrieb ja das die Andori die Toten auf Flößer banden. Das wird doch in dem Buch "das Lied des Königs" gesagt. Gibt es einen Meeresgott der auf den Meeren ist und wo alle toten Hingeschickt werden. Ich aber halte es auch gut für möglich das die Andori an Odin, Valhalla und an was weiß ich geglaubt haben. Ich glaube mit der Religion wäre es einfacher wenn man mal wüsste wann das Spielte. ich vermute das hat so zwischen 600 und 1500 gespielt. Oder was meinst du?


Viele Grüße Karhu :mrgreen:
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon Kar éVarin » 15. Oktober 2022, 15:58

Hallo Karhu,

du denkst über eine zeitliche Einordnung nach? Naja, zwischen 50 und 80 AZ :D
Andor spielt in einer Welt, die nicht mit unserer gleichzusetzen ist, daher ist eine Einordnung in eine entsprechende Epoche nur sehr bedingt möglich. Prinzipell lässt sich aber durchaus sagen, dass es, wie die meiste High-Fantasy, ungefähr unserem Mittelalter entspricht. Vom technischen Stand und den machtpolitischen Konstrukten. Damit ist deine Zeitteinteilung schonmal garnicht so schlecht.
Nun müssten wir uns unser Mittelalter etwas genauer angucken, und da können wir dann das Späte Mittelalter (ca. ab 1200) über Bord werfen: Damals waren die meisten Kämpfer deutlich stärker gerüstet und langsam kam auch das Schießpulver auf (was miteinander zusammen hängt).
In Andor ist als Fernkampfwaffe der Langbogen dominant, allerdings gibt durchaus eine recht effektive Armbrust. Auch ist Thorns Schwert ein Eineinhalb- bis Zweihänder. Beides Anzeichen dafür, dass die Entwicklung der Waffen schon etwas weiter gekommen ist.
Ob sich diese beiden Punkte (fehlende Rüstung, vorhandene Waffen) nicht eigentlich gegenseitig ausschließen, da bin ich etwas überfragt.

Betrachten wir uns also mal die Gesellschaft: ein über das gesamte Land verteilter Haufen Bauern, mit den wichtigsten Handwerksbetrieben im Regierungssitz, der Rietburg. Ein Bürgertum hat sich hier sicherlich noch nicht herausgebildet, wir stehen wohl doch eher dem früheren Mittelalter näher.

Wenn ich mir die Bilder unserer Ritter betrachte (Thorald oder aus dLdK), zeigt auch deren (Aus-)Rüstung eher einen Stand des Frühen Mittelalters.

Hätte man jetzt mehr Ahnung als ich, könnte man wahrscheinlich noch genauer vorgehen und mehr und genauere Anhaltspunkte aufführen. So aber würde ich jetzt 8. bis 9. Jahrhundert tippen, mit zum Teil deutlich jüngeren Waffen.

In meinen Augen hat das aber mit der eigentlichen Frage, dem Götterglauben der Andori, herzlich wenig zu tun. Aber vielleicht melde ich mich dazu spüäter nochmal ;)

Herzliche Grüße
Kar
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon Butterbrotbär » 16. Oktober 2022, 14:42

Ich begann gestern damit, eine Antwort auszuformulieren. Inzwischen war Kar um einiges schneller, aber die angefangenen Gedanken schreibe ich dennoch fertig. :roll:



Zunächst mal: Klar, Andor und die umliegende Welt erinnern in vielen Aspekten an das klassische Bild vom europäischen Mittelalter mit Königen in hohen Burgen und Bauern in weiten Feldern.

Es gibt aber auch viele Aspekte, die die Andor-Welt von der unseren abgrenzt:
– In der Andor-Welt leben viele erfundene Spezies, von so realistischen wie Zwergen bis zu fantastischen wie Takuri und Drachen. Z.B. dürfte die allgegenwärtige Gefahr von Kreaturenangriffen signifikante Unterschiede zwischen den Leben mittelalterlicher und andorischer Bauern bedeuten. Und in einem Land wie Krahd, wo Untote für allerlei Zwecke eingesetzt werden können, dürfte ohnehin alles anders sein.
– In der Andor-Welt gibt es allerlei magische Phänomene. Tulgori fertigen geheimnisvolle Spiegel aus Takuri-Asche und lenken Mondlicht tief in Stollen hinein. Zwerge schmieden mächtige Schilde, erforschen die Runenmagie und erschaffen unglaublich mächtige Sphären. Krahder-Hexer erheben Untote. Könige verhängen gewaltige Flüche, die selbst nach ihrem Tode noch Bestand haben. In die Zukunft blickende Seher lenken die Geschicke der Welt nach ihrem Willen. Insbesondere in Hadria, wo Magie allgegenwärtig ist, dürften sich ganz andere Technologien und Kenntnisse entwickelt haben. Und selbst in Andor gibt es fantastische Heilkräuter und Hexen mit Heiltränken, man könnte also z.B. spekulieren, dass die andorischen medizischen Künste vielleicht weniger fortgeschritten sind als die mittelalterlichen es waren.
– In der Andor-Welt hören wir nur sehr selten von Religion, sodass sie vermutlich nicht einen ähnlich riesigen Stellenwert wie im Mittelalter hatte. Es sind auch etwa keine Kirchen oder ähnliche religiöse Gebäude zu sehen.
( – Weniger relevant, aber umso interessanter finde ich, dass es andorische Menschen wie Leander, Brandur, Melkart und Reka gibt, die allesamt erstaunlich langlebig zu sein oder zumindest langsam zu altern scheinen. Wobei wir das neuerdings evtl. auf den Einfluss des einen oder anderen Zwergs in ihrem Stammbaum schieben könnten, da seit dem Tenaya-Hörstück ziemlich wahrscheinlich scheint, dass Zwerge und Menschen gemeinsame Nachkommen zeugen können.)

Alles in allem halte ich es nicht zwingend für sinnvoll, die Andor-Welt einer bestimmten Zeitperiode unserer Zeitrechnung einzuordnen versuchen.
Wenn überhaupt, würde ich mit einem Augenzwinkern sagen, dass die Andor-Welt vielleicht über ein magisches Portal mit einer Variante unserer Erde verbunden sein könnte, und dass das Jahr 74 andorischer Zeitrechnung in etwa dem Jahre 1193 n. Chr. entspräche. ;) Wobei auch dort wieder sagenhafte Gestalten und Magie vorkommen ...
Insbesondere würde ich sagen, dass, obwohl die Zeitlinie der Andor-Welt so konstruiert wurde, dass sie zumindest im ersten Jahrhundert a.Z. in einigen Aspekten unserem Mittelalter ähnelt, dass sie sich bezüglich Kultur und Technologie in ihrer nächsten Zukunft ganz anders entwickeln könnte als unsere Erde es tat.

Ach, verzeih, ich komme schon wieder ins Schwafeln. :P

Was Meeresgötter angeht, sehe ich in den drei Mächten des Meeres ziemlich großes Potential. Wobei die Vorstellung, dass die Toten zu Arkteron, Kenvilar und Oktohan geschickt werden, vielleicht nicht mit der andorischen Vorstellung eines ewigen Glückes am Ende der Narne harmoniert. :D

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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon Kar éVarin » 16. Oktober 2022, 15:22

Butterbrotbär hat geschrieben:– In der Andor-Welt hören wir nur sehr selten von Religion, sodass sie vermutlich nicht einen ähnlich riesigen Stellenwert wie im Mittelalter hatte. Es sind auch etwa keine Kirchen oder ähnliche religiöse Gebäude zu sehen.

Ich greife diesen einen Punkt heraus, stellvertretend für den Rest, der auch zu meinen Ansichten passt.

Richtig von Göttern gehört haben wir nur in Zusammenhang mit den Barbaren, die Legende der drei Brüder. Dann haben wir die Drachenkultisten, wo sich die Frage stellt, ob die Anführer dieses Kults nicht irgendwie von den Seelen der Drachen (oder Taroks) bessessen sind. Wie dem auch sei, eine wohl zu kleine Gruppe um mehr als eine Sekte zu sein.

Das, was uns überliefert ist, ist Mutter Natur, also wohl ein eher einfacher Glaube an eine höher Macht, die es gut mit den Menschen meint, aber nicht näher definiert ist und auch keine expliziete Verehrung erfordert.

Das stellt sich die Frage, warum könnte sich unter den Andori keine Religion entwickelt haben? Es ist ja nicht zu bestreiten, dass sie in Vergangenheit und Gegenwart nicht genug Leid erfahren haben, um sich daraus erretten zulassen, und wenn das lediglich über das Jenseits geschieht.
Ein Grund könnte daran liegen, dass wir auch kein einheitliches Gesellschaftsbild haben. Wir haben die aus Krahd geflohenen Ambacus, teils Menschen, teils Zwerge, wir haben die ursprüngliche Bevölkerung, die Rietländer und jene aus den Flusslanden usw., die Bewahrer und die Schildzwerge. Dazu kommen die flüchtigen Barbaren und einige Tulgori.
Ein anderer Grund liegt vielleicht in der schon vorhandenen Übernatürlichkeit: Wozu brauche ich Götter, um Blitze zu erklären, wenn es Menschen gibt, die welche erzeugen können? Auch Naturgeister sind kein Konstrukt der Phantasie, sie sind Realität.

Warum haben dann aber die Barbaren Götter, da sie doch aus der selben Welt kommen? Wie schon gesagt, das Übernatürliche ist vorhanden, warum soll nicht die Legende der drei Brüder genau so stattgefunden haben?

Herzliche Grüße
Kar
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon namenloser wanderer » 17. Oktober 2022, 17:54

Hallo Kar und Hallo BBB.
Es könnte doch sein das im tiefsten innern der Rietburg irgendein Raum Ist wo man zum beten hingeht. Oder In Einer Höhle oder einfach in einem anderen versteckten Ort. So wie sich die Bewohner von Hadria in Legende 10 verhalten kann ich nicht ausschließen das Qurun auch etwas Göttliches an sich hat. Vielleicht irgendein Gott der Kreaturen?
Auf dem Spielplan vom Grauen Gebirge findet man ja den Spinnenturm. (Turm Mit Spinnenbeinen, Legende 14.) Könnte das ein Ort gewesen sein an dem Die Zwerge gebetet haben das die Sporne (Dunkle Helden) sie in Ruhe lassen. Außerdem gibt es ja die Prophezeiung (Legende 12). Die könnte auch irgendwie etwas göttliches an sich haben, Oder?

Viele Grüße
Karhu
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Re: Die Götter von Andor

Beitragvon Butterbrotbär » 17. Oktober 2022, 21:02

Hallo zusammen,

Kar éVarin hat geschrieben:Wie schon gesagt, das Übernatürliche ist vorhanden, warum soll nicht die Legende der drei Brüder genau so stattgefunden haben?
Bin ja schon sehr darauf gespannt, was uns diesbezüglich in DEK erwartet. :P

Karhu hat geschrieben:Es könnte doch sein das im tiefsten innern der Rietburg irgendein Raum Ist wo man zum beten hingeht. Oder In Einer Höhle oder einfach in einem anderen versteckten Ort.
Die StoryQuest erwähnt sogar eine Kapelle mit Altar irgendwo in der Rietburg, und am Ende des LdK sprechen einige Andori leise Gebete für die in der Schlacht Gefallenen.

Ob die Prophezeiungen und Visionen der verschiedenen Seher des Andorversums "göttlich" sind, dürfte stark von der Definition von "göttlich" abhängen.

Natürlich kann man sich vorstellen, dass die Verwandlung in Qurun durch irgendein übermächtiges Wesen vollzogen wurde, oder dass mit dem zweiten Gesicht Gesegnete wie Reka oder Hral (von dem die L12-Prophezeiung stammte) ihre Visionen von einer mächtigen Entität erhielten, oder dies zumindest glauben.

Theoretisch kann man sich sogar bei jedem beliebigen Phänomen vorstellen, dass dahinter ein übernatürliches Wesen steckt, oder dass die Andori dem Phänomen einen göttlichen Hintergrund zuschreiben.

In den bisherigen Geschichten sind einfach noch kaum Hinweise auf solche Wesen oder entsprechende Glaubensvorstellungen der Andori aufgetaucht.

Nomion, der erste Krahder (welcher übrigens mit 50% Chance im erwähnten Spornturm sein Versteck hatte), spukte noch lange nach seinem Tod im Grauen Gebirge herum, warnte spätere Krahder-Hexer in ihren Träumen vor drohenden Gefahren und hat einen nach ihm benannten Tempel. Könnte er göttliches Wesen durchgehen?

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