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Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Dagain » 9. Mai 2024, 11:11

Die Stimmung in der Taverne war aufgebracht. Alle wollten etwas Anderes. Die Einen waren dafür, dass man sich an Varkurs Fersen heftete, andere wollten helfen, die Rietburg zu befreien.
Dagain saß an einem Tisch in einer Ecke. Er hatte hier in der Taverne und in Andor ein neues Zuhause gefunden, seit er Rundon nach der Machtübernahme des Regenten verlassen hatte. Und trotzdem spürte er noch immer, dass er ein Fremder in diesem Land war und dass seine Heimat eben eine andere war. Während er also darüber nachdachte, seinen Met trank und das Geschrei der anderen Tavernenmitglieder hörte, flatterte ein Falke auf die Fensterbank und blickte ihn mit durchdringenden Augen an. Dagain schaute den Falken zurück an. Es war ein großes, prächtiges Tier. Da fiel Dagain auf, dass der Falke eine Botschaft an seinem Fuß trug. Dagain öffnete das Fenster und griff an die Klaue des Tiers. Ohne eine Regung des Falken entnahm er die Botschaft und laß diese.

Während die anderen Tavernengäste sich noch streiten, schrie Dagain plötzlich: "Ruhe! Wir haben ein neues Problem! Werftheim wird angegriffen!"
Dann nach kurzem überlegen etwas leiser: "Dieser Falke wird mit Sicherheit mindestens zwei Tage lang geflogen sein. Es ist also nicht klar, wie es nun in Werftheim aussieht."
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Butterbrotbär » 21. Mai 2024, 21:01

Die Stimmung in der Taverne zum Trunkenen Troll war bedrückt.
Die Rietburg rief um Hilfe, da sie von riesigen Kriegern aus dem Lande Rundon belagert wurde.
Die Insel Werftheim rief um Hilfe, da sie von Silberzwergen bedroht wurde.
Und der Dunkle Magier Varkur heckte bestimmt bereits seinen nächsten gemeinen Plan aus. Doch die Delegation aus dem Lande Anirmil, die Varkur aufspüren wollte, hatte keine Anhaltspunkte zu dessen Aufenthaltsort. Varkurs Spion, den die Tavernengemeinschaft angekokelt und gefangen genommen hatte, war seit dem Großangriff auf die Taverne nirgendwo mehr zu sehen gewesen. Offenbar hatten Varkurs Kreaturen ihn befreit.
Was konnten die Tavernengäste nur tun? Es wäre selbst den legendären Helden von Andor schwer gefallen, sich gleichzeitig all diesen Problem zu stellen. Und leider schlugen sich die Helden und König Brandur aktuell irgendwo im Grauen Gebirge mit einem Nekromanten rum.
Die Tavernengäste waren auf sich alleine gestellt. Und sie waren der Lösung der Mysterien keinen Schritt näher gekommen.

An einem Ecktisch unterhielt sich der Butterbrotbär mit dem jungen Bewahrer Albus. Albus tauchte seine verbrannten Arme in Schalen kühlenden Wassers. Das hatte er davon, auf einem kräftigen Feuertakuri zu reiten. Phoenixpower hatte sein Bestes gegeben, seine Flammen zu unterdrücken, doch war ihm auf dem langen Flug von Baum der Lieder zurück zur Taverne hin und wieder ein Funken entgleist. Nun wärmte der Phoenix sich im knisternden Kamin und erholte sich von den Strapazen.
Der Butterbrotbär mampfte mechanisch. In der einen Pfote hielt er ein Butterbrot, das er von Dagain aus dem Lande Rundon erhalten hatte, in der anderen Pfote eine wohl mundende Kreation der magischen Waffeleisen des jungen Zauberers Nicopaos Runensteinen aus dem Lande Magix.
„Und – mampf – Melkart hat keine Ahnung – mampf – welche Pergamente Varkur entwendete?“
Bewahrer Albus schüttelte seinen Kopf. „Noch nicht. Die Schwarzen Archive verfügen über kein so schönes Verzeichnis wie die restlichen Räume. Und die wenigen Verzeichnisse, die es gibt, sind verschlüsselt, sodass sie nur langsam und unter großer Mühe gelesen werden können – und das auch nur vom Obersten Priester Melkart oder den hochrangigen Bewahrern Gända und Tion, die anderen dürfen sie nicht einmal anschauen.“
Albus verzog sein Gesicht, als er seine Arme abtastete. Den nächsten Flug auf Phoenixpowers Rücken würde er lieber in isolierender Kleidung wagen.
Er fuhrt fort: „Wir vermuten, dass Varkur willkürlich Pergamente aus verschiedensten Regalen einsteckte, um zu verschleiern, hinter welcher Schriftrolle er wirklich her war. Falls er überhaupt hinter einer Schriftrolle her war. Er könnte gut auch eine Steintafel geklaut haben – vielleicht sogar genau so eine wie die aus der Taverne.“
„Womit wir – mampf – wieder beim zweiten – mampf – Mysterium wären“, murmelte der Butterbrotbär mit voller Schnauze. „Was war das für eine Steintafel, die Varkur – mampf – aus der Taverne stehlen ließ? Gilda nannte sie bloß – mampf – ‚Kodex‘, ehe sie kollabierte.“
Bewahrer Albus drehte sich zu Breel um, einem jungen Burschen mit stets freudig glänzenden Augen, der von Gilda die Kunst des Gastwirtens erlernte. „Breel, hat Gilda dir je etwas von diesem Kodex erwähnt?“
„Könnte mich nicht daran erinnern“, gab Breel zurück. „Mir war, als hinge diese Steintafel bereits seit Ewigkeiten an dieser Wand. Mit etwas Fantasie konnte man in den Kritzeln darauf die Grenzen des südlichen Walds erkennen.“
„Also eine – mampf – Landkarte? Was ...“

Es klopfte an der Tür. Eine Geste der reinen Höflichkeit, denn die eingekrachte Tür bot keine wahre Grenze mehr zwischen der Außenwelt und dem Schankraum der Taverne.
„Nur herein in die gute Stube, wärmer wird’s nicht“, sprach der geschätzte Gast Galaphil.
Und herein in die gute Stube trat ein eindrücklicher Umzug faszinierender Gestalten.
Zuvorderst stapfte Seibri, die sprechende Steppenechse mit der Nummer 111777, die fröhlich proklamierte: „Wir haben ihn gefunden!“
Auf dem Rücken der Steppenechse ritten ein Gor und ein Skelett, die sich interessiert in der Taverne umblickten.
Und hinter ihnen folgten zwei wohlbekannte Trolle, die kaum durch die Pforte passten: Trollerei und der Trunkene Troll. Trollerei schleppte den Trunkenen Troll energisch am Arm über die Schwelle.
Der Butterbrotbär wollte schon ängstlich zurückweichen, da wies ihn der angesehene Tiefminen-Zwerg Dwain darauf hin, dass dieser gute Gor und dieses schlaue Skelett das Duo Lostinn und Kistrog wären, die bereits den Eingang nach Cavern heldenhaft verteidigt hätten. Von ihnen hatte die Tavernengemeinschaft nichts zu befürchten.
„Lostinn ist der Name?“, fragte der Bär, „Du hast nicht zufällig eine Schwester namens Theeccoo?“
Ehe der Gor antworten konnte, brummelte Trollerei mürrisch: „Dafür ist doch nun wahrlich nicht die Zeit. Na los, Hugo, sprich!“
Der Trunkene Troll brummelte bloß überrascht: „Huch! Was iss denn hier passiert? All die Tische kreuz und quer, und die Tür eingehaun … sieht aus, als wär ein Troll hier durchgwirbelt, aber ich wars nich!“
„Das wissen wir“, grummelte Trollerei, „Das waren Varkurs Horden. Die erlaubten sich einen Großangriff auf die Taverne. Das werden sie noch bereuen.“
„Varkur!“ Da leuchteten plötzlich die kleinen Äuglein des Trunkenen Troll auf. „Genau, wegen dem wollte ich mit euch sprechen! Ich habe Informationen, die euch seeehr interessieren könnten … hochbrisante, gar. Für eine kleine Belohnung wär ich breit, sie ssu teiln.“
Trollerei seufzte und sprach, an die übrigen Anwesenden gewandt: „Wir haben dem Trunkenbold klipp und klar gemacht, dass 30 Fässer von Erloths feinstem Goldmet schlicht nicht in unseren Möglichkeiten liegen. Da war er auf einmal bereit, für ein einziges Fass von Gildas Met sein Wissen herauszurücken. Und ich finde, jetzt wäre die passende Zeit dafür.“
Der junge Gastwirt Breel verließ den Schankraum, um ein Fass für den Trunkenen Troll fassen zu gehen.
Der Trunkene Troll polterte indes: „Wie de wills. Also, Varkur … naja … wie soll ich sagn … ich weiß, wo er iss! Der olle Kerl kampiert in meiner liebssen Schlafhöhle! Varkur hat wohl ein neus Versteckt gsucht nach seiner letssn Niederlag, und hat sich nun ganss frech bei mir eingrichtet un mich rausgworfen un heckt dort bestimmt irgendwelche gemeinen Pläne aus! Das gfällt eu doch sicher au nich. Wollt ihr ihn nich vielleicht vertreiben gehn?“
Däumchendrehend blinzelte der Trunkene Troll die Tavernengemeinschaft ganz niedlich an. Was bestimmt besser funktioniert hätte, wenn die Stimmung nicht so bedrückt wäre.
Die aufkommende Stille wurde unterbrochen vom kräuterkundigen Zauberer Kamuna aus dem fernen Hadria, der abwartend an einem Sternkrauttee schlürfte.
Immerhin kam diese Info beim Zauberer Qurunatobra, dem zweiten Sohn eines ersten Sohnes aus dem Lande Hadria, ganz gut an.
„Das sind großartige Neuigkeiten für unsere Freunde aus dem Lande Anirmil! Wollt ihr dem Trunkenen Troll zu seiner liebsten Schlafhöhle folgen und herausfinden, was Varkur da treibt?“, rief Qurunatobra mit Blick auf den großen Tisch, an dem der zaubermächtige Wildhüter Slatnar und seine Kumpanen aus dem Lande Anirmil Platz genommen hatten, darunter auch ein treuer Wolf und ein lebendiger Baum, der jeden Arbak um Längen überragte.
„Nur nachdem ich mein Met bekommn hab!“, grunzte der Trunkene Troll.
„Selbstverständlich“, sprach der zaubermächtige Wildhüter Slatnar. „Aber danach führst du uns direkt zu Varkur. Mit dem Antimagie-Schwert, das ich im Süden errungen habe, können wir ein Schutzschild zwischen uns und Varkurs Dunkle Magie bringen. Will sich jemand weiteres uns anschließen?“

Ehe darauf eine Antwort gegeben werden konnte, ertönte Breels helle Stimme aus dem Hinterzimmer. „Der Met muss sich kurz gedulden. Gilda ist erwacht!“
Das brachte Leben in den Butterbrotbären. Er hopste von seinem erhöhten Stuhl, hastete hurtig über den Tavernenboden, stolperte über einen heruntergefallenen Balken und kugelte ungelenk ins Hinterzimmer.
„Mir geht’s gut!“, ertönte seine Fiepsestimme. Dann, etwas trauriger: „Meiner Waffel weniger.“
Es gab jedoch wahrlich Wichtigeres im Augenblick. So wandte sich die kleine Gestalt an Gilda, die im Hinterzimmer auf einem Bett lag und den Neuankömmling aus müden Augen anblinzelte.
„Verzeih das freche Eindringen, Gilda, und das fehlende Nachfragen nach deiner angeschlagenen Verfassung“, sprach der Bär. „Aber dein Wissen könnte der Schlüssel für diese ganzen Rätsel sein, darum geht es nun besser rasch. Was meintest du, als du vom ‚Kodex‘ sprachst? Was ist diese Steintafel? Was könnte Varkur damit anstellen?“
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Varkur himself » 21. Mai 2024, 21:05

In der liebsten Schlafhöhle des Trunkenen Trolls, nur erhellt von einer einzigen Kerze, wanderte der Dunkle Magier Varkur auf und ab. Vor ihm hingen an der rissigen Wand mehrere zu einer riesigen Landkarte verbundene Steintafeln, die die bekannte Welt zeigten: Von Krahd im Süden übers Graue Gebirge, Andor und die Nebelinseln bis nach Hadria. Magisch glühende blaue und rote Linien zogen sich über den dunklen Stein, und funkelnde Punkte zeigten Orte auf, die für Varkurs Pläne von äußerster Bedeutung waren.

Aktuell achtete Varkur allerdings nicht auf die Karte, sondern steigerte sich selbst in einen Wahn, wie er immer schneller zu sich sprach: „Varkur, Varkur, Varkur, du wirst langsam alt. Du hättest ahnen sollen, dass wir der andorischen Erde nicht trauen können! Doch ist dies kein Grund zur Sorge. Skuvars Verrat bedeutet nichts. Wir haben noch so viele andere Verbündete. Herzog Ratoraos, ein engster Berater des Königs, folgt unserem Willen. Die Silberzwerge tanzen nach unserer Flöte! Und wir haben die Schattenhexe Shan auf unserer Seite.“

Ein blaues Portal öffnete sich. Heraus trat der zaubermächtige Agren Ühra, ein Lakai des Dunklen Magiers. Er hatte gute Neuigkeiten aus Werftheim: Soweit verlief alles nach Plan. Keine Überraschung, da dieser Plan von Ühra selbst ausgeheckt worden war. Allerdings schien Varkur nicht in der Verfassung, Ühras Bericht zuzuhören.
Der Dunkle Meister murmelte weiter zu sich selbst: „Ja, Shan ist eine sehr mächtige Verbündete. Und im Gegensatz zu Skuvar wird sie uns ganz gewiss nicht verraten, sobald sich ihr eine Gelegenheit anbietet.“
„Seid ihr Euch da sicher, Meister?“, fragte der Agren Ühra vorsichtig, „Die Schattenhexe ist doch primär hungrig auf die Seelenkraft, die Ihr ihr verspracht, oder? Doch trägt Euer Zauberstab eine noch viel größere Menge gefangener Seelen ...“
„… und davon weiß Shan sicherlich nichts, ganz abgesehen davon, dass sie weit weg von hier ist“, knurrte Varkur. „Shan führt eine Armee der Thorne zum Angriff auf die Rietburg. Thorne! Das sind gefürchtete Krieger aus dem fernen Lande Rundon im Osten, Köpfe größer als gewöhnliche Menschen, über doppelt so langlebig. Nicht wenige von ihnen beherrschen elektrische Kräfte. Weißt du, wie gefährlich ein gut gezielter Blitz sein kann?“
„Ich bin über 300 Jahre alt“, sprach Ühra trocken, „Ich erlebte schon dutzende magische Gewitter über dem Oktron in Nordgard, bevor Ihr überhaupt geboren wurdet. So rasch schüchtert mich ein bisschen Funkelei nicht ein.“
„Pah! Du hast keine Ahnung, was Rundons legendäre Donnereinheit vermag. Ganz zu schweigen davon, dass die Helden von Andor und der elende König Brandur weit weg von hier im Grauen Gebirge mit unserem guten alten Freund Hademar streiten. Das bedeutet, dass die Rietburg und ihre Streitmacht vom schwachsinnigen Prinz Thorald angeführt werden, der sich kaum auf dem Pferd halten kann. Erst recht nicht, da er kürzlich von Hademars Schwarzem Ritter mit einer verfluchten Klinge verwundet wurde. Erst recht nicht, wenn Herzog Ratoraos ihm einflüstert, was ich ihm eingeflüstert haben will. Nur die königliche Rietgarde bereitet mir etwas Sorgen. Aber solange man Thorald verwirren kann, und die Rietgarde seinen Befehlen gehorcht … gehört die Rietburg bald mir! Muhahahaaaaa …“
„Und die Rietburg ist erst der Anfang! Hahahaa …“, setzte der Agren Ühra mit ein.

Das schaurige Gelächter der beiden wurde durch das Eintreffen zweier grinsender Gors unterbrochen, die einen großgewachsenen gefesselten Mann mit ihren spitzen Hornklauen vor sich her schoben. Die Zöpfe des Mannes waren immer noch angekokelt, sein langes Messer wäre längst verloren gegangen.
Varkurs geschlitzte Augen funkelten freudig, als er theatralisch seine Hände verwarf und den Ankömmling schalt: „Ah, da ist er ja! Mein Spion! Ts, ts, ts. Du …“
Mit einem Seitenblick zu Ühra murmelte Varkur: „Wie heißt er nur schon wieder? Redogisten?“
Der Spion setzte zu einer Antwort an, wurde jedoch direkt von Varkur unterbrochen.
„Na, dein Name ist auch nicht wichtig. Mein Spion! Ts, ts, ts, was soll ich nur mit dir machen? Weißt du, dass eine der wichtigsten Eigenschaften eines Spions ist, dass er sich nicht so leicht enttarnen lässt? Wenn du einfach nur still und heimlich den Kodex aus der Taverne entwendet hättest, hätte ich nie zum Großangriff auf die Taverne rufen müssen! Viele gute Gors verloren dabei ihr Leben!“
Sein Gegenüber zitterte. „M … mein Herr! Mein Meister! Es war dieser alte Thorne Taris Norr.“ Bei der Erwähnung dieses Namens spuckte der Agren Ühra angewidert aus. Der Spion fuhr fort: „Taris hatte ein Amulett, welches meine Präsenz verriet. Ich musste mich verteidigen!“
„Und auch dabei hast du versagt! Du hast mir in der Vergangenheit bereits gut als Wächter gedient – besser als Ühra unlängst diesen Bewahrer Albus im Verlassenen Turm bewachte!“, sprach Varkur mit einem giftigen Seitenblick auf den Agren Ühra, „Also bin ich gewillt, ein Auge zuzudrücken. Wisse, dass sich mein anderes Auge nicht schließt.“
Schwarzmagischer Nebel wallte hervor und umschloss den vor Schreck und Schmerz aufschreienden Spion nur wenige Augenblicke. Als der finstere Rauch sich zurückzog, sah der Spion ganz anders aus. Seine Fesseln waren verschwunden, sein Bart abrasiert. Auf seinem Kopf saß eine Perücke wallenden schwarzen Haares. Seine Kleidung hatte sich von erdigen Gewand eines andorischen Bauern zu der grauen Kutte eines Bewahrers vom Baum der Lieder geändert und teure Ringe zierten seine Finger, die bestimmt eine hohe Position bedeuteten – doch davon verstand der Spion nicht viel.
„Ich habe eine neue Identität für dich, und einen neuen Auftrag, mein Spion“, säuselte Varkur gebieterisch. „Enttäusche mich noch einmal, und es wird keine nächste Chance geben.“
„Mein Meister“, sprach der Spion, seinen Kopf unterwürfig gesenkt. „Was wünscht Ihr von mir?“
„Reise zum Wachsamen Wald. Überquere den grünen Radius. Beschaffe mir einen würdigen Bewahrer, der mir mit jener Sache helfen kann, bei der mir Albus der Bewahrer nun nicht mehr helfen kann – weil er direkt vor den Augen eines treuen Dieners zu fliehen vermochte!“
Varkur schoss erneut einen erzürnten Blick zum Agren Ühra und murmelte leise „Muss ich eigentlich alles selbst machen?!“
Dann wandte er sich wieder an den Spion: „Worauf wartest du noch? Fort mit dir!“
Während der Spion von hinnen hastete, rief Varkur ihm nach: „Diese Ringe sind übrigens teuer! Die sind nur geliehen, die will ich später wieder zurück!“
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Dagain » 24. Mai 2024, 12:10

Gilda blinzelte und blickte sich um. Dann erkannte sie den Bären der vor ihr stand und sie nach einem Kodex fragte. Nicht nach irgendeinem Kodex, er fragte nach dem Kodex, nach der Steintafel, die sich schon seit so vielen Jahren in dem Besitz ihrer Familie befand.
>> Mein Großvater, Erloth, ihm hat diese Tafel gehört. Oder eigentlich nein, sie hat ihm nicht gehört, er hat sei verwahrt. <<
Gilda überlegte, wie war es gewesen, was hatte ihr Großvater ihr immer erzählt, als sie noch ein kleines Kind gewesen war. Die Geschichte, wie er an die Tafel gekommen war.
>> Irgendwannmal kam dieser Mann in die Taverne. Wenn man meinem Großvater glauben kann, soll es eine stürmerische Nacht gewesen sein und kein Gast war anwesend, doch was soetwas betrifft, übertrieb mein Großvater gerne. Es kam also dieser alte Mann. Er war in einen Umhang gehüllt und sprach mit sich selber. Mein Großvater hat ihn angesprochen, ob er etwas zu trinken wolle und da erst schien der Fremde meinen Großvater zu bemerken. Er blickte ihn mit Katzenartigen Augen aus einem Gesicht an, das so alt zu sein schien, wie die Zeit selbst. Lange starrte der Fremde meinen Großvater nur an, bis er ihm diese Tafel gab. Er nannte sie "den Kodex". Mein Großvater wusste nicht genau, was er damit tun sollte, doch der Alte bestand darauf, dass Erloth die Tafel an sich nehme. Der Alte verabschiedete sich dann mit den Worten, er würde einmal wiederkehren und die Tafel wieder mit nehmen. <<
Gilda blickte auf.
>> Ist das alles? Hat dein Großvater noch mehr erzählt über diese Tafel? <<
Gilda überlegte und schüttelte den Kopf.
>> Nein, mein Großvater nicht, aber ich erinerre mich noch an etwas Anderes. Ich war noch ein kleines Kind und half meiner Mutter manchmal beim Ausschenken, als ein Fremder, ein junger Mann mit einem spöttischen Lächeln die Taverne betrat. Ich weiß noch genau, es war ein warmer Frühlingstag und die Sonne schien. Er blickte sich in der Taverne um und sah den Kodex an der Wand hängen. Mein Großvater hatte ihn dort aufgehangen, weil er fand, es wäre ein so schöne Wanddekoration. Dieser Fremde ging also auf den Kodex zu und blickte ihn lange an. Irgendwann sprach meine Mutter den Fremden an und fragte ihn, ob er etwas zu trinken wolle. Der Fremde verneinte und begann Fragen zu dem Kodex zu stellen, wie sie in dessen Besitz gekommen wären. Meine Mutter meinte, es sei ein altes Erbstück ihres Vaters und der Mann lachte. Dann sagte er: "Ihr Vater also war es, dem ich damals den Kodex anvertraut habe, wie ich sehe hat er sein Versprechen gehalten und ihn gut aufbewahrt. Auch hat er mir das Versprechen gegeben, ich könnte ihn jederzeit wieder abholen. Nun weiß ich aber, dass ich ihn nicht mit mir nehmen kann. Er ist wichtig für die Zukunft dieses Landes, er muss genau hier bleiben. Leid wird kommen, weil der Kodex hier ist, aber noch mehr Leid käme, würde ich ihn mitnehmen. In ein paar Jahren, vielleicht in ein paar Jahrzehnten, vielleicht auch erst in Jahrhunderrten, wird jemand nach diesem Kodex suchen. Er wird alles tun, um an diese Tafel zu kommen. Er wird viel Leid mit sich bringen, doch das kann ich nicht verhindern. Ich weiß nur, wenn ich den Kodex genau hier lasse, wird das dazu führen, dass eine Gruppe von Gästen hier, sein Verschwinden bemerken und dass das die einzige Möglichkeit ist, aufzuhalten was kommt." Meine Mutter war sprachlos. Verständlicherweise. Das einzige was sie fragte, war, wer der Fremde denn sei und was diesen Kodex denn so wichtig mache.
"Ich, ich bin nur ein Reisender. Jedoch Reise ich anders als ihr, nicht von Ort zu Ort, sondern von Ereignis zu Ereignis. Und was es mit dem Kodex auf sich hat. Da muss ich mich entschuldigen, ich habe ihn vor einiger Zeit aus Ignoranz geschaffen. Ich war noch jung, oder war ich schon alt? Egal, ich schuf ihn, nur um mir selbst meine Macht zu beweisen, ohne zu erkennen, wer kommen könnte, um ihn zu missbrauchen. Ich selbst kann ihn nicht zerstören und keine Waffe dieser Welt wird dazu in der Lage sein. Was er ist, alleine ist er nichts, aber gemeinsam mit den anderen Teilen, wird er zu einem Abbild des Bekannten. Und wer kennt, der kann wirken. Der Kodex wird es ermöglichen, an jedem Ort, den man kennt seine ganze Kraft wirken zu lassen. Wie sich das auf die Person auswirkt, ist unterschiedlich, doch manch einer könnte Feuer regnen lassen, ein anderer die Welt fluten und wieder ein anderer könnte sie in Schatten hüllen."
Dann verbeugte er sich und ging. Ich habe den Mann nie wieder gesehen. <<
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Kamuna » 24. Mai 2024, 16:19

Rückblick:Kamuna lag in seinem Bett in Hadria und konnte nicht schlafen. Er dachte nach, darüber was er über Kräuter gelernt hatte und vor allem über den Spruch, von dem Koraph ihm heute erzählt hatte. Was würde wohl passieren wenn jemand so einen Spruch mit Absicht auf ihn lenkte? Zur Sicherheit ging er alle Kräuter und andere Sachen durch, zu jedem Land das ihm bekannt war: Küstenlavendel, Krallenflechte, Zauberhutpilze...
Nach einer Weile überkam ihn der Schlaf. Aber auch der Traum den er träumte, beruhigte ihn nicht. Für ihn machte es das Ganze sogar schlimmer...

Kamuna war zur Eile gebunden, nur er wusste was auf die Taverne zukam. Nachdem er mit seinem neu bestellten Sternkrauttee fertig war (inzwischen sein Lieblingsgetränk) lief er noch ein bisschen rum um sich zu erkundigen was für Kräuter, Pilze usw. es im Land gab. Aus seiner Kindheit kannte er viel von dem, was ihm gesagt wurde schon. Unter anderem schnappte er auch ein Gespräch mit der Wirtin Gilda auf und war erstaunt. Dieser Varkur! Nun erklärte er den Anderen kurz vor der Tür: "Ich muss gehen, denn wenn ich es nicht tue wird es nur noch schlimmer. Ich habe aber keine Zeit euch das gerade zu erklären. Wisset nur Eines: Wenn ihr nicht in einer Stunde aus der Taverne seid, werdet ihr alle sterben." In der beinahe hintersten Ecke saßen drei ältere Männer, die nicht besonders nett aussahen und der Eine fragte:"Wieso sollten wir dir glauben? Wir kennen dich noch nicht einmal. Jahre lang ist nichts passiert, wieso sollten wir jetzt einem Dahergelaufenen Glauben schenken?" Schnell erwiderte Kamuna: "Dann werdet ihr drei eben alle sterben."

Damit verließ Kamuna die Taverne und machte sich auf die Suche nach allen möglichen Kräutern und anderen brauchbaren Dingen. Kamuna hatte ein gutes Zeitgefühl und so wusste er, dass er bald wieder zur Taverne kommen musste.

Kamuna betritt die Taverne erneut. Aber dieses Mal fühlte er sich dabei nicht wohl. Die Aura fühlte sich fast schon unheimlich an. Kamuna sah auf dem Boden drei Tote Körper. Er wusste genau, von wem diese stammten. Plötzlich ertönte wie aus dem Nichts eine Stimme: "Da bist du ja. Ich habe dich schon erwartet, Kamuna." Nun sah er sein Gegenüber mit hasserfüllten Blick an. Denn er hatte die Stimme erkannt: Es war seine eigene.
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Liphardus773 » 26. Mai 2024, 07:21

Er stand auf. Er wusste nicht wer er wahr. Er wusste nicht was geschehen war. Er wusste nichts. Nichts mehr? Vielleicht doch, aber was hatte er gewusst? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Egal. Wo war er? Er blickte sich um. Er war in einer Höhle. Aber er wusste nicht warum er etwas sehen konnte, denn es gab keine Lichtquelle. Er stand auf. Was sollte er tun?
Er hörte eine Stimme sagen: „Begib dich auf deinen Weg! Gehe deinen Weg!“ Aus dieser Höhle führte nur ein Weg, das sah er. Also ging er dort hin. Als er kurz vor der Stelle war, wo die Höhle in den Weg überging sah er nur noch kalten Fels, kein Weg war zu sehen. Er sagte innerlich: „Hier war ein Weg, hier muss ein Weg sein, hier ist ein Weg!“ Er ging zu der Stelle wo der Weg gewesen war und tastete den Fels ab. Seine Hand glitt mitten durch den Fels. Der Weg war noch da! Er ging einfach durch den Felsen. Als er auf der anderen Seite war, wurde der Fels hinter ihm massiv. Die Stimme sagte: „Gut du hast deinen Willen bewiesen nun bekommst du etwas zurück! Deine Namen: Liphardus. Früher hattest du noch die Nummer 773, doch die ist unwichtig! Zeige deine Stärke!“
Plötzlich sah ich, Liphardus oder wer auch immer ich war ein Schwert in meiner Hand. Ich wusste nicht warum aber ich hatte es. Ich ging weiter. Plötzlich sprang mir ein Gor in den Weg. Ich hörte ihn nicht, ich sah ihn nur. Der Gor setzte zum Sprung an doch ich hieb ihm die beine ab, als ob ich es schon tausendmal gemacht hätte. Der Gor und das Schwert verpuffen und ein Schild war in meiner Hand. Als ich weiter ging stürmte ein Gor auf mich zu. Ich wartete und stieß ihm den Schild in Bauch, so dass er zur Seite gegen eine Felswand geschleudert wurde. Gor und Schild verpufften und ich hielt eine Axt in der Hand. Ich spürte wie sich ein weiterer von hinten näherte, drehte mich um und spaltete ihn durch den Kopf. Die Axt verpuffte und ich ging weiter. Nun erst konnte ich meine Schritte hören.
Die Stimme sprach nun in meinem Kopf: „Gut. Erkunde deine macht, erkunde dich!“
Ich kam in eine Höhle. Der Weg wo ich herkam war versperrt. Zwei Gors kamen langsam und siegessicher auf mich zu. Ich wusste nicht was ich tun sollte, also dachte ich an die Waffen. Plötzlich hatte ich einen Schild am Arm und eine Axt und ein Schwert in der Hand. Foch die Gors waren keine Gors mehr. Es waren Skrale. Ich war mir sicher, dass ich daran schuld war. Ich warf die Axt, köpfte einen Skral und rief sie in meine Hand zurück. Der andere Skral war nun ein Troll. Ich war schuld. Wenn ich so weitermache hab ich bald nen Drachen, dachte ich. Ich hatte eine neue Idee wie ich meine Macht nutzen könnte. Ich könnte etwas stärken, dass schon da war. Ich sprang und stärkte meine Beine mit der Macht. Ich flog mit einer Drehung in der Luft auf den Troll zu und köpfte ihn.
Die Stimme sprach: „Gut, du kennst nun deine Macht, ihre Effekte und Grenzen. Du wirst eventuell eine Chance haben zurückzukehren. Aber nur wenn das richtige geschieht.“
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Re: Story: Das Abenteuer der Tavernengäste (Story)

Beitragvon Dagain » 15. September 2024, 17:08

Drafgias liebte Scharmützel, besonders, wenn er nur an der Seite zu stehen brauchte und zusehen konnte. Und am allerliebsten mochte er es, wenn er dafür, dass er nur an der Seite stand auch noch entlohnt wurde, mit Silber, neuen Kleidern und einer angenehmen Unterkunft in den steinernen Hallen. Als die Kriegsschiffe der Zwerge aufgebrochen waren, hatte sich Drafgias freiwillig gemeldet, mit nach Werftheim zu fahren, er hatte gemeint, er wolle nicht tatenlos zusehen, wie diese Leute, die ihn verraten hatten davonkämen, er wollte seinen eigenen Teil zu alledem beitragen. Die Zwerge hatten dieses Anliegen für sehr verständlich gehalten und statteten Drafgias ohne zu zögern mit einer Rüstung und einem Schwert, sowie einem mächtigen Schild und einer kleinen Axt, für alle Fälle, wie die Zwerge gesagt hatten, aus. Nun war er in Werftheim. Nun waren sie in Werftheim. Und während um ihn herum die Schwerter klirrten, die Äxte durch die Luft zischten und auf Schilder prallten, Bögen gespannt wurden, Pfeile flogen und große Ballisten fertig gemacht wurden, um auf die Schiffe der Zwerge zu schießen. Während einige der Bewohner Werftheims selbst ihre Schiffe aufsuchten, um den Kampf vom Land aufs Wasser zu verlegen, was für die Menschen ohne Zweifel von Vorteil wäre, da sie deutlich erfahrenere Seeleute waren als die Zwerge, die zwar wussten, wie sie mit einem Schiff zu segeln hatten, diese aber nur als reine Fortbewegungsmittel ansahen, um, so wie es jetzt auch der Fall war, viele Zwerge innerhalb kürzester Zeit über große Strecken Meer zu transportieren. Während all das passierte, legte Drafgias sein Schwert und seinen Schild nieder, stellte beides an eine Hauswand und entledigte sich seines Helmes. Er zögerte kurz, überlegte, wog ab und entschied sich dann dafür sogar seinen silbernen Harnisch, den er als Ehrengast der Zwerge überreicht bekommen hatte, abzulegen. Einzig ein feines silbernes Kettenhemd, dass er unter seiner Leinenkutte trug und die Axt, die er für alle Notfälle bekommen hatte und die mit einem Lederriemen an seine Hüfte gebunden war, behielt Drafgias an sich. Obwohl er vorhatte, keiner Konfrontation ausgesetzt zu werden, konnte man ja nie so genau wissen. So nun, seine Rüstung abgelegt, machte er seinen Weg hinauf, weg von dem Hafen, hinein in das Innere der Stadt, direkt zu dem Ratshaus, in welchem sich mit höchster Wahrscheinlichkeit gerade die Ratsherren befanden und sich ängstlich eingeschlossen hatten. Er kannte sich in Werftheim aus und wusste genau, welche Wege er nehmen musste, zwischen Welchen Häuserwänden er sich durchzwängen konnte um in dunkle Gassen zu gelangen, in denen ihn niemand beachten würde. Es dauerte keine halbe Stunde bis Drafgias das Ratshaus fast erreicht hatte. Wie es zu erwarten gewesen war, waren die meisten Wachen abgezogen worden, nur eine einzige Wache stand vor dem großen alten Holzhaus und bewachte die obersten Räte Werftheims. Drafgias wusste genau, was er jetzt zu tun hatte. Er duckte sich hinter eine Hauswand, holte tief Luft und rannte dann, Entsetzten in seinem Gesicht, auf die Wache zu.
>> Sie sind hinter mir! Bitte helft mir! Die Zwerge, sie kommen, sie folgen mir! <<
So schreiend, lief Drafgias direkt an dem Wächter vorbei, nicht in Richtung des Ratshauses, weshalb ihn die Wache erstmal nicht beachtete, sondern sich in die Richtung umsah, aus der Drafgias gekommen war, um nach Zwergen Ausschau zu halten. Diese Gelegenheit nutzte Drafgias, der sich inzwischen wieder langsam von hinten angeschlichen hatte, zog die kleine Axt hervor und trennte der Wache hinterrücks den Kopf von den Schultern. Ja, denn so war Drafgias, er war kein großer Kämpfer, eher eine feige Person, die sich das gesamte Leben immer nur mit Lügerei und Betrügerei durchgeschlagen hatte und somit jeglichen Problemen entgangen war. Obwohl er oft, wenn er doch mal jemanden hatte erschlagen müssen, denn das Töten lag ihm nicht besonders, sich dafür selbst belohnte, indem er sich eine Pause gönnte und in einer Bar ein Bier, oder auch mehrere, trank, so hatte er nun keine Zeit zu verlieren. Schnell nahm er dem körperlosen Kopf den Helm und dem kopflosen Körper den Harnisch ab und zog diese selbst an. Zuletzt band er sich noch den Lederriemen samt Scheide, in welche er das Schwert des Wächters steckte um. Gerade als er sich zum letzten Teil seines Planes wenden wollte und in das Ratshaus hineinstürmen wollte, fiel sein Blick auf die kleine Axt auf dem Boden, die er nachdem der den Wachmann enthauptet hatte, hatte niederfallen lassen. Und er selbst wusste nicht, was ihn in diesem Moment überkam, doch er griff nach der Axt, hob sie auf und ging dann erst auf das Ratshaus zu.
Als er vor der großen Eichentür angekommen war, holte er kurz Luft, dann stieß er diese auf. Die meisten Menschen waren ängstlich, also würde der Trick, den er gerade schon bei dem armen Wachmann angewendet hatte, mit Sicherheit also auch bei diesen Ratsmännern funktionieren. So also stürmte er, durch die aufgebrochene Tür, in das Ratshaus hinein und schrie:
>> Die Zwerge sind bis hierher vorgerückt, wir müssen Sie schnell von hier wegbringen. <<
Einige der Räte fuhren hoch, bereit aus dem Raum zu fliehen, als ein junger Mann, der vor den Räten stand, sich umdrehte, Drafgias anblickte und erstarrte.
>> Drafgias? Aber du bist ertrunken! So wie alle anderen, die auf der Hadrient gewesen sind. Was machst du - <<
Weiter kam Jenons nicht, den Drafgias hatte schneller gehandelt, als der Seemann hatte sprechen können und die Axt, die er gerade noch aufgenommen hatte, geworfen. Und obwohl Drafgias kein Krieger war, von dem Werfen von Messern, und auch kleineren Äxten, verstand er etwas. Er hatte Jenons direkt im Gesicht getroffen und der Seemann fiel zu Boden, ohne seinen Satz beenden zu können. Alle anwesenden Räte erstarrten und blickten Drafgias an. Dieser schloss die große Eichentür, setzte seinen Helm ab und lächelte.
>> Meine lieben Herren Räte, ich habe euch ein Angebot zu machen. <<
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