Die CGF hat vor fast zwei Wochen das letzte Kapitel "Die dunkelste Stunde" von Robin Hood gespielt. Insgesamt haben wir 7 Kapitel (inkl. des Bonusabenteuers "Die Tochter des Ketzers") auf den ersten Versuch und ein Kapitel (das dritte) auf den zweiten Versuch geschafft (wir wurden zweimal von Wachen überrascht, hatten dadurch keine Hoffnung und dann keine Zeit mehr). Im vierten Kapitel hatten wir uns entschieden, die gestohlenen Schätze wieder zu beschaffen. Die Gründe dafür lassen sich vielleicht auch beim "Ewigen Rat" finden.
Wir waren übrigens immer (außer Kapitel 3, Versuch 2) zu fünft: TroII als Robin Hood, Moai als Little John, Schlafende Katze als Will Scarlet und Butterbrotbär als Maid Marian. Meine Wenigkeit stellte das Brett zur Verfügung, zog Scheiben und Würfel, blätterte im Buch und übertrug alles via Videokonferenz. Hat mir sehr viel Spaß gemacht!
Und den anderen, soweit ich das beurteilen kann, auch.
Warum schreibe ich das nun nicht einfach bei den Spielberichten? Nun ja, weil ich weniger berichten sondern einen kritischen Beitrag zu dem Spiel geben will.
Und ich denke, dass dieser Beitrag hier eher von offizieller Seite gelesen wird als bei den Berichten.
Was ich hier schreibe, ist einzig meine Meinung, wobei ich durchaus das Gefühl habe, dass sich diese in weiten Teilen mit der meiner Mitspieler deckt.
Dann fange ich mal mit den negativen Punkten an:
Der Preis ist ordentlich. Hätte ich nicht schon gewisse Erwartungen gehabt, wäre es mir wohl zu teuer gewesen, aber diese Erwartungen wurden im Großen und Ganzen übertroffen. Damit es nicht noch teuerer wird, lässt KOSMOS das Spiel wohl in China produzieren, was zur Folge hatte, dass Galaphil recht lange auf sein Spiel warten musste (wir erinnern uns an den verstopften Suezkanal). Meine größten negativen Kritikpunkte sind aber eventuell auch eine Folge aus der Wahl des Produktionslandes:
- Es kommt vor, wenn auch selten, dass einige Seiten des Buches leer sind (ich weiß von zwei Berichten)
- Hin und wieder sind die Holzfiguren nicht ganz so, wie sie sein sollten (ich erinnere mich an einen geteilten Little John und bei mir war ein Zwischenraum einer von Robins Lauffiguren nicht leer)
- Bisweilen sind die Nasen, an denen man die Plättchen vom Plan lösen soll, nicht entfernt (bei mir und bei TroII jeweils bei einem Plättchen)
- Da die Plättchen sehr eng im Brett sitzen, fangen sie recht schnell an, Benutzungspuren aufzuweisen und an der entsprechenden Stelle weich zu werden
- Wenn man die Plättchen wendet, passen sie leider um 1-2 Millimeter nicht zum restlichen Brett
Das sind meine negativen Kritikpunkte, und wie man merkt, ist das Meckern auf verd***t hohen Niveau. Denn:
DAS SPIEL IST ABSOLUTE KLASSE!
Es wird eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte erzählt, die auch nach dem ersten durchspielen noch für Überraschungen sorgen kann.
Die Mechanismen greifen einwandfrei ineinander und sind gut erklärt (auch wenn wir bei den Regelfragen sehr pingelig sind).
Das Spielsystem ist sehr inovativ, etwas absolut Neues, das dennoch einwandfrei funktioniert.
Der Spielaufbau ist genau genommen nicht ganz so schnell wie angegündigt, aber dennoch sehr rasch ausgeführt.
Die Illustrationen sind einfach nur liebevoll, detailreich und wunderschön!
Die Nomminierung zum Spiel des Jahres ist absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt, und da stellt sich schon die Frage, wie ein Spieleillustrator es schafft, mit den zwei Spielen, die er selbst schreibt, zwei derartige Meisterwerke, die auch entsprechende gewürdigt werden, zu erschaffen. Micha, ich verneige mich tief!
Ich habe auch schon etwas in den +Modus gespickt und bin auch da positiv überrascht. Zuerst hatte ich meine Bedenken wegen des Wiederspielreizes, aber die sind dadurch ausgeräumt, und es gibt genug Möglichkeiten, sich das Spiel etwas schwerer zu machen, teilweise auch durch sehr einfache Regelauslegungen.
Ich bedanke mich bei der CGF dafür, dass sie dieses tolle Spiel mit mir gespielt haben.
Ich bedanke mich hier bei der Taverne und allen, die bei der Promoaktion zu Robin Hood mitgewirkt haben.
Und ich bedanke mich ganz besonders bei Michael Menzel für dieses tolle Spiel und bin sehr gespannt, was da noch auf uns zukommen wird!
Mit herzlichen Grüßen, diesmal aus dem Sherwood
Kar éVarin
PS: Einen negativen Kritikpunkt habe ich noch: Im ersten Kapitel wird schon die Regel mit den Sanduhren bei überwundenen Wachen eingeführt, auch mit dem Hinweis, dass diese dadurch nicht zu schnell wieder auftauchen können. Leider besteht da garnicht die Möglichkeit, dass die Wache auftauchen könnte, womit wohl nicht nur ich im ersten Kapitel in die Irre geführt wurde.