Zurück zur Taverne

Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Falkenstadl » 22. Juni 2020, 06:14

Hallo Dwain Zwerg. Schön, daß Dir das Wüstenabenteuer gefällt. Der geografische Zusammenhang ist eigentlich nur als Orientierungshilfe gedacht. Als Ausdruck war er nie vorgesehen, daher ist mir das nicht aufgefallen.
Benutzeravatar
Falkenstadl
 
Beiträge: 560
Registriert: 4. Februar 2020, 14:27
Wohnort: 87651

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Falkenstadl » 18. Juli 2020, 12:04

Hat schon jemand eine Bastelversion, die er als Bild zeigen kann? Es würde mich interessieren, wie das Wüstenabenteuer z.B. mit ganz einfachen Mitteln umgesetzt wurde. Das käme evtl. Folgeprojekten zu Gute.
Aber auch Bilder von Nobelvarianten wären einmal schön zu sehen.
Benutzeravatar
Falkenstadl
 
Beiträge: 560
Registriert: 4. Februar 2020, 14:27
Wohnort: 87651

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Kar éVarin » 28. Juli 2020, 17:18

Hallo Falkenstadl,

ganz weit vorne hast du mal eine Kapitelübersicht zu deiner Vorgeschichte gepostet:

Falkenstadl hat geschrieben:Es folgen dann fünf kleine Kapitel:
1. Der besorgte Vater
2. Der Entschluß
3. Die Vorfreude
4. Der beschwerliche Weg
5. Das Ende des Weges

Wenn du da die einzelnen Kapitel verlinken würdest, fände ich das super, dann muss man nicht das ganze Thema durchforsten. Außerdem täte ich mir dann leichter, deine Geschichte bei den Storytexten zu verlinken ;)

Herzliche Grüße
Boggart
Benutzeravatar
Kar éVarin
 
Beiträge: 2336
Registriert: 5. September 2017, 05:59
Wohnort: In einem gemütlichen Heim ganz nah bei Freunden ;)

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Falkenstadl » 28. Juli 2020, 17:52

Eine Geschichte weit im Westen von Andor. Hinter dem Fahlen Gebirge.

Die Zeiten nach den vielen Kämpfen in Andor waren von Hoffnung erfüllt. Hoffnung auf einen Frieden, der es allen erlaubte in Sicherheit mit ihren Familien zu leben und zu arbeiten. Die Arbeit war schwer, ja – aber sie war erfüllend und ernährte die ganze Sippschaft.
Nach getaner Arbeit konnte man sich auch wieder gefahrlos in der Umgebung bewegen um die Taverne zu besuchen. Sie war nicht nur eine Zuflucht in Notzeiten, sondern auch stets der Ort zum Austausch der interessentesten Neuigkeiten. So kam es an einem Abend im „Trunkenen Troll“ zu einem Treffen unserer Helden von Andor. Man gönnte sich ein gut gefülltes Horn und sprach über allerlei Belangloses und über Heldentaten, aber auch über so manchen traurigen Verlust.

Kapitel 1 Der besorgte Vater
In der illustren Runde am großen Tisch der Taverne nahm die Fröhlichkeit zu, je öfter die Methörner gefüllt wurden. Fast unbemerkt trat ein Mann ein und setzte sich an einen etwas abseitsstehenden Tisch. Er bestellte sich das einfache aber wohlschmeckende Gericht, das Gilda an diesem Tag auf die Tafel geschrieben hatte. Wildbraten mit Kartoffeln. Eigentlich sein Leibgericht, aber heute wollte ihm die Mahlzeit nicht so recht schmecken. Seine Gedanken waren von Sorgen und Unsicherheit erfüllt.
Plötzlich ließ sich Thorn auf den Stuhl neben ihn fallen und wäre vor Übermut fast damit umgefallen. „Merrik, mein Freund! Wie geht es Dir?“ sagte er und klopfte Merrik etwas zu fest auf die Schulter. Vielleicht ein halbes Horn zuviel des guten Mets, aber Merrik nahm es ihm nicht übel. Zu oft hatte Thorn ihm seine Haut gerettet und seine Dankbarkeit verzieh ihm alles.
„Gut soweit! Feiert ihr einen besonderen Anlaß?“ fragte er interessiert. „Ja!“ erwiderte Thorn. „Wir leben, ist das nicht Grund genug? Wir erfreuen uns gerade an den alten Geschichten. Willst Du Dich nicht zu uns gesellen?“ Merrik konnte und wollte seinem Freund nichts vormachen. „Danke für die Einladung, aber mir ist heute nicht danach.“ Thorn bemerkte die besorgte Mine, die Merriks Gesicht umspielte und fragte nach. „Was ist mit Dir? Hast Du Kummer?“ Merrik war insgesamt froh, daß Thorn fragte, denn er wusste sich selbst keinen Rat mehr. „Du kennst doch meinen Jungen. Ich muss mir wohl eingestehen, daß er erwachsen wird.“ Thorn war erstaunt. „Hat er Probleme? Musst Du Dir seinetwegen Sorgen machen?“ Merrik seufzte und begann seine Gedanken in Worte zu fassen. „Eigentlich ist ja alles wie es sein soll. Marek war immer ein guter Junge. Von Kindheit an hatet er Freude an Papier und Bleistift und kaum daß er selbst einen Bleistift anspitzen konnte, hat er gemalt und gezeichnet. Es war mir eine große Freude, als er in seiner frühen Jugend Interesse an meiner Arbeit zeigte. Er ist mit der Zeit ein richtig guter Kartograf geworden. Doch in den letzten Jahren begann er, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Unsere gemeinsame Arbeit tritt für ihn immer öfter in den Hintergrund. Aus seinen anfänglichen Skizzen von kleinen Blockhütten wurden Zeichnungen von großen Scheunen. Mittlerweile macht er richtige Pläne von Bauernhäusern.“ „Aber das ist doch toll!“ versuchte Thorn einen Freund aufzumuntern. „Bist Du denn nicht glücklich, daß er eine Arbeit gefunden hat, die ihm Freude macht?“ „Doch - schon“ erwiderte Merrik. „Aber seine neuesten Ideen machen mir Sorge. Er will hinaus in die Welt und fremde Architekturen kennen lernen. Er will seinen Horizont erweitern.“ äffte er die Stimme seines Sohnes nach. Thorn versuchte ihn zu beruhigen. „Ich finde das gut, wenn junge Menschen Interesse an Neuem haben. Ich glaube das nennt man Fortschritt.“ Merrik hatte aber noch nicht alles erzählt, denn da war noch die eine Sache, mit der er sich nicht anfreunden konnte. „Er will nach Tulgor!“ platzte es aus Merrik heraus. „Ausgerechnet nach Tulgor!“ Thorn hatte von dem Land im Westen gehört. So mancher Söldner wusste Geschichten zu erzählen von einer Felderwirtschaft und imposanten Bauten. Kein Wunder, dachte sich Thorn, daß der Junge das sehen will. Sagte aber zu Merrik „Laß ihn doch ziehen! Er wird sein Glück schon finden.“ „Du hast gut reden.“ Entgegnete Merrik. Seit meine Frau am Fieber gestorben ist, ist der Junge alles was ich habe. Ich möchte ihn nicht verlieren. Kennst Du den Weg über das Fahle Gebirge? Was dort für Gefahren lauern? Ich hab‘ einfach Angst um meinen Jungen.“ In Thorn keimte plötzlich ein Gedanke, der ihn nicht mehr losließ. Doch musste er erst mit seinen Freunden darüber reden, bevor er Merrik nur falsche Versprechungen machen konnte.

Kapitel 2 Der Entschluß
Am Tag nach dem schönen Abend in der Taverne wollte Thorn mit den anderen Helden aus Andor über die Unterhaltung mit Merrik sprechen, bevor sie sich wieder in alle Himmelsrichtungen aufmachten. Die beiden Frauen, Eara und Chada saßen in der Taverne bei ihrem Frühstück. Kram war gerade aufgestanden und Thorn hatte bereits sein Pferd versorgt. Seine treue Ambra, auf die in vielen Kämpfen stets Verlass war. Nie hatte sie ihn im Stich gelassen.
Aber jetzt musste er sich auch um sein eigenes Wohl kümmern. Einen Bärenhunger hatte er und freute sich auf Speck und Eier von Gildas Herd. Der Met des vergangenen Abends lag noch etwas drückend auf seinem Kopf, als er die Taverne betrat. „Alles in Ordnung im Stall?“ fragte Chada. „Ja, alles sauber und Ambra gefüttert. Jetzt zu meinem Futter“ grinste Thorn. „Gilda bitte einen Teller voll Speck und Eier! Ich habe richtig Hunger.“ Eara lachte „Was macht der Kopf?“ Thorn verzog das Gesicht „Geht so. Wo ist Kram? Schläft er noch?“ Da trat der Zwerg auch schon in die Schankstube. „Mann, hab‘ ich einen Hunger. Das war ein schöner Abend gestern. Sollten wir öfter machen.“ schwärmte Kram
Eine Weile aßen die vier Freunde schweigend, bis Thorn die Stille unterbrach. „Ich habe mich gestern eine Weile mit Merrik unterhalten. „Hab‘ ich bemerkt“ sagte Eara. „Alles in Ordnung bei ihm?“ Naja“ fing Thorn an zu erzählen. „Er macht sich Sorgen um Marek. Der Junge will nicht mehr als Kartograf arbeiten, wenn ich Merrik richtig verstanden habe. Ihn würde das zeichnen von Gebäudeplänen mehr interessieren. Sein Junge will die Welt sehen und auf Erkundungsreise gehen.“ Ich hör immer nur Junge“ erhob Chada ihren Einwand „Der Junge ist zum Mann geworden. Das scheint Euch entgangen zu sein.“ „Und ob“ ergänzte Kram „der ist so groß wie ein Baum, der lange Kerl.“ „Das ist jetzt ziemlich relativ, wenn das ein Zwerg sagt“ grinste Thorn und konnte sich das Lachen kaum verkneifen. „Ja ja, mach Dich nur lustig über mich“ gab Kram gespielt mürrisch zurück. Als daraufhin alle anderen am Tisch in Lachen ausbrachen, konnte er sich auch nicht mehr zurückhalten. Sofort war die Fröhlichkeit des gestrigen Abends wieder unter den Freunden aufgekommen.
„Jetzt aber mal ernsthaft“ setzte Thorn erneut an. „Merrik sagte, daß Marek nach Tulgor will, weil es dort architektonische Besonderheiten gäbe. Er möchte sie studieren und deren Baumeister treffen um von ihnen zu lernen. Merrik macht sich natürlich Gedanken, da sein Sohn den Weg durch das kahle Gebirge gehen will. Das könnte gefährlich werden, wenn er alleine geht.“ „Moment!“ unterbrach ihn Eara „Ich kenne Dich zu gut, als daß ich da nicht eine Botschaft heraushören würde! Du willst ihn begleiten, richtig?“ „Eigentlich…“ druckste Thorn herum „eigentlich wollte ich fragen… ob jemand von Euch… vielleicht Interesse hätte…“. „Mitzukommen“ ergänzte Kram mit lauter Stimme. „Natürlich!“ rief er aus. „Ohne mich bist Du doch aufgeschmissen. Ohne Zwerg kein Abenteuer! Denn das wird es werden, ohne Frage.“ Da meldete sich Eara zu Wort „Das würde Euch so passen, ohne Schutzzauber durchs kahle Gebirge. Da komme ich mit.“ Thorn war überrascht von der schnellen Bereitwilligkeit seiner Freunde ich meinte zu Eara „Du bist in all unseren Kämpfen eine starke Unterstützung gewesen, gerne nehme ich auch Deine Hilfe an.“ „Ohne mich und meinen Bogen geht ihr nicht nach Tulgor. Das wäre ja noch schöner, ohne Bogenschützin, tze!“ meinte Chada schnippisch. „Wir sind so viele Tage und Wochen gemeinsam unterwegs gewesen, daß ich damit jetzt nicht aufhöre.“ „Nun gut“ sagte Thorn mit fester Stimme „Dann werden wir den jungen Marek nach Tulgor begleiten.“

Kapitel 3 Die Vorfreude
Kaum hatte Merrik die frohe Kunde vernommen, daß die vier Helden von Andor seinen Sohn nach Tulgor begleiten werden, hellte sich seine Miene zunehmend auf und große Erleichterung macht sich in seinem Herzen breit. Auch wenn er Marek nur ungern ziehen ließ, so wusste er ihn doch in sicherem Geleit.
Marek selbst war ganz aus dem Häuschen. Eine so schnelle Wendung der Meinung seines Vaters, hatte er nicht zu träumen gewagt. Er durfte nach Tulgor!
Das Land, von dem er eigentlich nur wusste, daß es reich an Feldfrüchten war und herrlichen Gebäuden. Den Erzählungen nach soll es sich um bauliche Meisterwerke handeln, die nur wenige Fremde je gesehen hatten. Denn der Weg durch das kahle Gebirge sollte beschwerlich sein. So viel war sicher. Vor Aufregung wusste er gar nicht, was er zuerst einpacken sollte. Zeichenmaterial! Das war klar. Warme Kleidung? Seine bisherigen Baupläne? Nein, dafür würde man ihn wahrscheinlich nur belächeln. Eine Decke für den Schlafplatz hatte Chada ihm gesagt. Proviant, war der dringliche Rat von Kram. Er freute sich so, daß er von den vier Helden begleitet wurde. Insgeheim war ihm doch immer etwas mulmig um die Magengegend gewesen, wenn er daran dachte, so alleine durch das Gebirge gehen zu müssen. Nun war es soweit, seine erste Reise in die Ferne begann. Bisher hatte er das Rietland noch nie verlassen. Würde er es vermissen? Wie würde es seinem Vater ergehen? Jetzt packte ihn doch ein wenig das schlechte Gewissen. Durfte er seinen alten Herrn alleine zurücklassen?
Am nächsten Morgen waren alle Bedenken verflogen und der junge Marek stand mit seinem Rucksack vor der Rietburg. Hier wollten sich die vier Helden mit ihm treffen. Einige Bauern die zur Rietburg gingen, fragten nach seinem Vater und ob er wohlauf sei. Andere wollte wissen was er da für einen komischen Rucksack auf dem Rücken habe. Nun ja, er hatte sich etwas ausgedacht, wie er sein Zeichenmaterial besser unterbringen konnte. Der Rucksack war lang und schmal geschnitten, so daß die Papierrollen und das lange Lineal gut geschützt waren. Endlich kam er zum Einsatz und er konnte ihn aus dem Versteck unter seinem Bett hervorholen. Er hatte ihn aus alten ausgedienten Arbeitshosen zusammengenäht. Es war keine sehr feine Arbeit, dafür war er robust und zweckmäßig.
Schon von Weitem schon waren die vier Helden zu erkennen, als sie auf die Rietburg zugingen. In Marek stieg die Aufregung empor und sein Herz klopfte bis zum Hals.
Thorn führte seine Ambra an der Trense, denn bis zur Rietburg fungierte sie als Transportpferd. Die vier Helden hatten jeweils ihr Bündel geschnürt, die Waffen eingepackt und alles auf Ambra festgezurrt. Das brave Tier sollte in Thorns Abwesenheit auf der Rietburg unterkommen und dort verpflegt werden. Als sie Marek vor der Rietburg begrüßten, war dieser voll der dankbaren Worte für seine vier Begleiter. Vor Aufregung war er so durcheinander, daß Eara ihn zur Seite nehmen musste um ihn zu beruhigen. „Wir sind ja bei Dir. Es wird zwar ein langer Weg werden, das kenne ich aus dem grauen Gebirge, aber wenn Du Dir Deine Kräfte einteilst, wird alles gut gehen.“

Kapitel 4 Der beschwerlicher Weg
Der Weg begann, wie so oft im Gebirge, mit einem weiten offenen Pfad, der mit zunehmender Höhe schmaler wurde. Es folgten steile Passagen und schmale Schluchten. Die Gruppe kam gut voran und die Laune war bei allen prächtig. Je höher sie kamen, desto kühler und windiger wurde es. Jetzt war jeder froh um die Erfahrungen aus dem grauen Gebirge und Marek für die Ratschläge, die er auf seine Ausrüstungsfragen erhalten hatte. Jeder schloß seine Kleidung so gut es ging und sie zogen die Kapuzen ihrer Umhänge über ihre Köpfe.
Die ersten beiden Nächte waren gut und der Schlaf erholsam. Doch am dritten Tag nahm der Wind zu und die Temperatur sank stark ab. Sie waren an der Schneegrenze angekommen. Jetzt hieß es noch vorsichtiger sein, denn der Pfad war unter der Schneedecke nur zu erahnen.
In der Nacht setzte Schneefall ein. So stapften sie beim ersten Tageslicht durch den knietiefen Schnee und bahnten sich so ihren Weg, bis sie unterhalb eines Passes in einen Schneesturm gerieten. Er kam so schnell, daß sie keine Zeit hatten, sich darauf vorzubereiten. Gerade waren noch alle in Sichtweite, standen sie jetzt in einem allumfassenden Weiß und konnten kaum die Hand vor Augen erkennen. „Eara !! Chada !!“ schrie Thorn. „Wo seid ihr?“ Kram und Marek und Thorn standen dicht beieinander, doch die vorrausgegangenen Frauen hatten sie aus den Augen verloren. „EARA !! CHADA !!“ schrien sie nun zu dritt. Keine Antwort. „Das darf doch nicht wahr sein!“ rief Kram in den Schneesturm „Eben waren sie doch noch vor uns.“ Thorn entschied „Lasst uns weitergehen, dann holen wir sie wahrscheinlich ein. Bestimmt haben sie irgendwo Schutz gefunden.“
So sehr sie auch gegen den Sturm anschrien, von den beiden Frauen waren nicht zu hören, geschweige denn zu sehen. „Und wenn wir warten bis sich der Schneesturm gelegt hat?“ fragte Marek. „Dann schaffen wir es vielleicht nicht mehr über den Pass. Ich hoffe Eara und Chada sind schon auf der anderen Seite und wir treffen sie dort. Also weiter!“ befahl Thorn.
Es kostete sie Stunden den Pass zu überqueren. Nach einer weiteren Stunde legte sich der Sturm, der scheinbar auf der Ostseite des Gebirgskammes verblieben war. Nach einer erholsamen Rast unter einem Feldvorsprung, liefen sie weiter. Zumindest ging es jetzt bergab. „Hoffentlich ist Eara und Chada nichts zugestoßen.“ grübelte Thorn. „Was können wir nur tun, um sie zu finden?“ „Wenn wir Holz für ein Signal- oder Rauchfeuer finden würden“ sagte Marek. „So etwas sieht man sehr weit“. Kram gab ihm recht „Vielleicht finden wir in tieferen Lagen etwas Holz dafür. Denn hier wächst gar nichts. Nicht mal Sträucher. Wir müssen in jedem Fall weiter runter, denn ich spüre meine Füße fast nicht mehr vor Kälte und unser Proviant ist auch aufgebraucht.“
So gingen die drei Männer weiter, bis die Schneegrenze hinter ihnen blieb. Doch von einem Wald war weit und breit nichts zu sehen. Nur blanker Fels. „Hat Chada nicht immer ihre Spezialpfeile im Köcher?“ fragte Kram „Die haben uns so manches Mal als Signal gedient.“ Chadas Spezialpfeile waren mit einer Heulspitze versehen, die im Flug einen Ton von sich gaben. Ein Geschenk von Archor, der viele solcher speziellen Ideen hatte. Nicht alle brauchbar, aber die Heulpfeile waren stets ein Erfolg. Thorn konnte sich nur vorstellen, daß Chada sie entweder nicht eingesetzt hatte oder die Männer zu weit weg waren, den Signalton ihres Pfeiles zu hören.
Mit der Zeit wurde zwar der Weg leichter und die Temperatur angenehmer, aber ohne Essen, würde es schwierig werden. In den ersten Stunden hatten sie zumindest noch Wasser aus dem Schmelzbächen. Doch diese verringerten sich zu Rinnsalen, bis sie ganz versickert waren.
Der Hunger wurde in den letzten beiden Tagen immer bohrender und der Wasservorrat ging jetzt auch zur Neige. Es wurde immer heißer und ohne Bäume, die hätten Schatten spenden können, waren sie ständig der Sonne ausgesetzt. Der Weg wollte kein Ende nehmen.

Kapitel 5 Das Ende des Weges
„Eine Mine !!“ schrie Kram. „Oder zumindest der Anfang einer solchen.“ Er hatte eine kleine Höhle gefunden, die bei nähere Betrachtung Werkzeugspuren aufwies. Sie führte nur ein paar Meter in den Berg, aber es war ein Minenanfang. „Tatsächlich!“ freute sich Thorn. Marek fragte zweifelnd. „Wenn sie aufgegeben wurde, kommt hier dann noch jemand vorbei? Aber wenn es eine gibt, dann sind da vielleicht noch mehr. Und wenn da Menschen arbeiten, haben die bestimmt etwas zu Essen für uns.“ „Weit komme ich heute aber nicht mehr“ musste ihn Kram enttäuschen. „Ich bin am Ende meiner Kräfte“. Thorn sagte es ungern „Ich bin auch soweit, daß ich mich hinlegen und auf der Stelle einschlafen könnte. Wenn nur diese Hitze nicht wäre. Wir sollten in diesem Minenloch die Mittagshitze abwarten und erst am Nachmittag weitergehen.“ Sie legten sich auf den weichen Sand, der in die Mineneingang geweht worden war. Hier war es angenehm kühl im Gegensatz zur Temperatur da draußen.
Sie wachten erst am späten Nachmittag auf und mussten sich zwingen aufzustehen um ihren Weg fortzusetzen. Sie fanden noch einige solcher Minenanfänge, aber sie waren alle verlassen und lange nicht mehr betreten worden. Die drei Männer hatten nur wenig Weg hinter sich gebracht, als es schon dämmerte. Zu kraftlos waren ihre Schritte und die Körper ausgelaugt. Wenn sie wenigsten noch Wasser gehabt hätten. Den ganzen Tag ohne zu Trinken, zehrte sie völlig aus. „Meint ihr, wir schaffen es?“ fragte Kram, obwohl er selbst nicht daran glaubte. „Viel Hoffnung habe ich nicht mehr“ erwiderte Thorn. „Und alles nur weil ich nach Tulgor wollte“ seufzte Marek schuldbewusst. „Wie konnte ich nur so egoistisch sein“ Kram erinnerte daran, daß sie zu fünft aufgebrochen waren. „Eara und Chada haben bestimmt einen Weg gefunden, von diesem verfluchten Berg herunterzukommen. Ich hoffe es innständig.“
Als es dunkel geworden war, verkrochen sich Marek, Thorn und Kram in einer der zahlreichen Höhlen, die aus dem Felsen gehauen waren. Sie ließen sich in den hellen Sand fallen und augenblicklich überkam sie ein Ohnmacht naher Schlaf.“


Hier endet die Vorgeschichte. Was weiter geschehen ist, wird in Legenden weitererzählt. Wurden die Helden gerettet? Was wurde aus Chada und Eara? Sind sie noch am Leben? Wenn ja, wie haben sie es geschafft?

Diese und andere Fragen können nur die beantworten, die ab hier beginnen weiter Legenden zu schreiben.
Die erste Legende beginnt sofort mit dem Sonnenaufgang und merkwürdigen Geräuschen.

Der Merasteintransport (ein Wüstenabenteuer)
Marek wurde als erster wach und vernahm ein Klopfen und Schreie. „Thorn! Kram! Werdet wach, ich höre etwas!“. Kram öffnete die Augen blieb aber noch liegen, denn er war noch so kraftlos, daß er sich erst sammeln musste. „Du hast recht“ bestätigte Kram. „Das sind eindeutig Hammerschläge auf Gestein.“ Thorn stand auf und wankte aus der Höhle um den Ursprung zu erkunden. „Da unten sind Arbeiter! Ganz nah! Kommt Freunde, wir sind gerettet. Wir haben in unmittelbarer Nähe einer aktiven Mine die Nacht verbracht, ohne es zu ahnen.“
Die Aussicht auf Wasser und Essen brachte die Drei in wenigen Minuten zu dem Lager mit Zelten und Männern in Arbeitskleidung. Mit den Worten „Wasser! Wasser!“ taumelten sie auf die erstaunt schauenden Minenarbeiter zu.
Sie wurden gastfreundlich aufgenommen und erhielten Wasser, Brot und Früchte. Nachdem sie etwas getrunken und gegessen hatten, konnten sie endlich die Fragen der Minenarbeiter beantworten. Wer sie sind und wo sie herkommen. Das Essen tat seine Wirkung und die drei Männer erholten sich zusehends.
Etwas abseits saßen zwei Gestalten, die anders gekleidet waren, als die Minenarbeiter. Sie trugen weite, wallende Umhänge und hatten einen Turban auf dem Kopf. Den jungen Marek trieb die Neugierde an. „Wer sind denn die Beiden?“ „Das sind Tugor und Tugira“ antwortete einer der Arbeiter. „Der Rest des Transportschutzes.“ „Wieso der Rest?“ wollte Kram wissen. „Nun,“ fuhr der Arbeiter fort „die Merasteine, die wir aus dem Fels schlagen, werden von der Karawane nach Braga gebracht. Aber Räuber und Kreaturen wollen die Steine für sich und überfallen oft die Karawane. Dann sind nicht nur die Steine weg, sondern meist auch alle Waren, die diese Karawane mit sich transportiert. Sie bringt uns Essen und Wasser und nimmt auf dem Rückweg die Merasteine mit nach Braga.“ „Was ist Braga?“ wollte Thorn wissen. „Das ist die Wüstenstadt, die zwischen der Wüste und dem fruchtbaren Land liegt.“ erklärte Tugor, der zu der Gruppe gekommen war. „Darf ich uns vorstellen? Das ist Tugira meine Kampfgefährtin und mich nennt man Tugor. Man hat uns diese Namen zu Ehren unseres Landes gegeben, da wir Beschützer von Tulgor sind. Wir sind nur noch zu zweit, da wir bei den letzten Kämpfen schwere Verluste zu erleiden hatten. Es bleibt wohl eine unmögliche Aufgabe die Karawane zu zweit auf dem Weg nach Braga zu beschützen.“ „Wann kommt denn die Karawane?“ fragte Thorn. „In ein paar Tagen“ erwiderte Tugira, die inzwischen hinzugetreten war. „Wir machen uns meist vorher auf den Weg und gehen ihr entgegen. Seit wir das tun, ist die Verpflegung der Minenarbeiter nicht so lange schutzlos. Wir halten uns allerdings verborgenen im Hintergrund, um den Überraschungseffekt auf unserer Seite zu haben. Übermorgen sollten wir los. Aber zu zweit sehe ich auch keine großen Chancen.“ Kram bot ohne zu zögern an „Da werden wir doch helfen. Das ist doch das Mindeste was wir tun können, nachdem ihr unsere Rettung wart.“ Thorn war einverstanden „Bis in zwei Tagen sind unsere Kräfte dank eurer Gastfreundschaft, wiederhergestellt. Dann werden wir Euch bei Euerer Aufgabe beistehen.“ „Und was ist mit mir? Wo komme ich in Eurem Plan vor?“ wollte Marek wissen „Nur keine Angst, mein junger ungestümer Freund. Du kommst noch früh genug zu Deinen Gebäuden und deren Baumeistern.“ sagte Thorn und Kram nickte zustimmend.

Nun geht mit den Legendenkarten weiter.
Benutzeravatar
Falkenstadl
 
Beiträge: 560
Registriert: 4. Februar 2020, 14:27
Wohnort: 87651

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Falkenstadl » 28. Juli 2020, 17:53

Boggart hat geschrieben:Außerdem täte ich mir dann leichter, deine Geschichte bei den Storytexten zu verlinken ;)

Bevor Du den Link zum Link erstellen mußt, habe ich schnell alles in einen Beitrag kopiert.
Benutzeravatar
Falkenstadl
 
Beiträge: 560
Registriert: 4. Februar 2020, 14:27
Wohnort: 87651

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Kar éVarin » 29. Juli 2020, 05:30

Das geht natürlich auch ;)
Danke!
Benutzeravatar
Kar éVarin
 
Beiträge: 2336
Registriert: 5. September 2017, 05:59
Wohnort: In einem gemütlichen Heim ganz nah bei Freunden ;)

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Dwain Zwerg » 22. September 2020, 07:24

Mittlerweile gibt es schon ein zweites WA
Vielen Dank an Phoenixpower zum Erstellen dieser Legende und Falkenstadl zum erstellen des Spielplans u. der ersten Legende :!:
LG,
Dwain
Dwain Zwerg
 
Beiträge: 964
Registriert: 20. Oktober 2018, 11:26
Wohnort: HH

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Wachsamer Waldläufer » 22. September 2020, 12:28

Hab eine Übersicht der WA-Legenden in den ersten Beitrag eingefügt!
Benutzeravatar
Wachsamer Waldläufer
 
Beiträge: 858
Registriert: 25. Januar 2020, 09:56
Wohnort: Der Wachsame Wald natürlich!

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Kar éVarin » 23. September 2020, 07:11

Gute Idee, WW!
Aber ich dachte, die Legende spielt chronologisch nach dem Wüstenabenteuer....
Benutzeravatar
Kar éVarin
 
Beiträge: 2336
Registriert: 5. September 2017, 05:59
Wohnort: In einem gemütlichen Heim ganz nah bei Freunden ;)

Re: Wüstenabenteuer 2.0 (Falkenstadl)

Beitragvon Phoenixpower » 23. September 2020, 15:17

Ja, Verschollene Freunde schließt direkt an den Merasteintransport an.
Und die dritte Legende wäre wahrscheinlich auch von mir. Zumindest ist gerade eine in Produktion, die direkt nach den Verschollenen Freunden spielt...

LG Phoenixpower
Benutzeravatar
Phoenixpower
 
Beiträge: 2797
Registriert: 8. August 2019, 16:11
Wohnort: Auf Danwar, bei den Feuerkriegern

VorherigeNächste

cron