Zurück zur Taverne

Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Bennie » 3. Januar 2020, 13:07

Vor kurzem hatte ich Gelegenheit, die Befreiung der Rietburg zu spielen.

Da der Autor Gerhard Hecht ist, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch, zu groß war einfach die Gerhard-Hecht-Enttäuschung Chada & Thorn. Ein wirklich, wirklich schlechtes Spiel.

Ganz anders hingegen die Befreiung der Rietburg. Das hat uns richtig Spaß gemacht und mit den Flavour-Texten auf den Karten kam auch echtes Andor-Feeling auf. Das gefiel uns sehr gut. Dieses Mal bezieht sich das Lob tatsächlich auf das gesamte Spiel, nicht nur auf die Illus.

Da eine Mitspielerin kurzfristig absagte, waren wir zu dritt. Wie für die erste Partie vorgesehen, spielten wir mit Chada & Thorn sowie mit Orfen.

Das Spiel wurde mir schnell erklärt (Feinheiten gab's später):
Der Spielplan zeigt die Rietburg. Hier gibt es sechs Orte, an denen es gilt, Aufgaben zu erfüllen. Haben die Spieler vier der sechs Aufgaben erfüllt, haben sie gewonnen.
Bevor sie die Aufgabenkarten erfüllen können, müssen Begegnungskarten an den jeweiligen Orten abgehandelt werden. Die meisten Begegnungskarten zeigen Kreaturen, die bekämpft werden müssen; ab und zu gibt es auch mal nützliche Gegenstände.
Über die Spielmechanik (Aufnahme der abgelegten Hand(Helden)karten - ziehen einer Erzählerkarte) kommen dann neue Begegnungskarten ins Spiel. Müsste eine Erzählerkarte gezogen werden, ist aber keine mehr da, haben die Spieler verloren.
Das war's schon.

Wenn ich es richtig verstanden habe, spielten wir auf regulär; also ohne die besonderen Gegner, aber mit rot umrahmten Text auf den Erzählerkarten.
In der zweiten oder dritten Runde merkte ich, dass Orfen in diesem Spiel mehr als Supporter, denn als Kämpfer gedacht war. Nachdem wir die erste Aufgabe erfüllt hatten, platzierten wir den Wolfskrieger auf diesem Ort. Hierher holte er dann die weniger nützlichen Kreaturen, von hier drehte er Karten oder versetzte die anderen Helden, damit diese gleich kämpfen konnten.
Wir haben zwar alle zehn Erzählerkarten aufgebraucht, konnten aber noch gewinnen, bevor ein Spieler die "elfte" Karte hätte ziehen müssen.
Wirklich spannend.

Wie oben bereits erwähnt, hat uns dieses Spiel wirklich gut gefallen. Im Gegensatz zu Chada & Thorn fühlt man sich hier tatsächlich in die Welt von Andor versetzt. Es gibt ausreichend Aufgaben- und Begegnungskarten sowie sechs Helden mit unterschiedlichen SF (maximal soll man mit vier Helden spielen können), sodass durch die verschiedenen Kombinationen eine sehr große Variabilität gegeben ist.
Ach ja - und die Mini-Erweiterungen Varkur, der Dunkle Magier und der Alte Wehrturm nicht zu vergessen.
Auch die Spielregel ist dieses Mal wesentlich besser ausgearbeitet. In unserer Partie gab es nur eine einzige Frage, die wir nicht mit Hilfe der Spielregel beantworten konnten (aber irgendwas ist ja immer...).

Von mir/uns gibt eine ganz klare Kauf- und Spielempfehlung.

Ganz großes Lob an alle Beteiligten, vor allem an Gerhard Hecht und

@GerHec
Bitte weiter so

VG Bennie
Bennie
 
Beiträge: 482
Registriert: 21. September 2016, 08:53

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Tavernengaukler » 3. Januar 2020, 14:09

@Bennie
Schön, dass du uns Tavernenbesucher deine Meinung mitteilst. Ich finde es immer besser, Mal von einem Andor-Spieler eine Meinung zuhören, Danke!
Tavernengaukler
 
Beiträge: 255
Registriert: 4. November 2019, 20:13

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Towa » 3. Januar 2020, 18:18

Ich finde, dass Chada und Thorn ein gutes Spiel ist.
Benutzeravatar
Towa
 
Beiträge: 2036
Registriert: 26. Februar 2019, 18:24
Wohnort: Im Haus auf dem Bild

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Galaphil » 4. Januar 2020, 09:03

Na ja, Chada und Thorn ist ein klassisches Zwei-Personen-Spiel und sollte daher in seiner Qualität nicht mit einem vollen Familien-Brettspiel verglichen werden, sondern mit anderen Zwei-Personen-Spielen. Und da schneidet es mMn nicht so schlecht ab.

Im Übrigen finde ich, dass C&T im Laufe der Jahre immer stärker in die Andorgeschichte hineingewachsen ist, da viele neue Elemente aus dem Spiel erst später übernommen und in Andor integriert wurden.

Die Befreiung der Rietburg ist übrigens KEIN Zwei-Personen-Spiel, wodurch ein Vergleich mit C&T auch hier hinkt. Die Mechanismen sind übrigens weitgehend ähnlich/dieselben. Deshalb glaube ich, dass Bennie einfach keine Zwei-Personen-Spiele mag.

Lieben Gruß Galaphil
Galaphil
 
Beiträge: 6725
Registriert: 11. Oktober 2015, 20:46

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Galaphil » 4. Januar 2020, 17:47

So, ich hab gerade eben auch das Spiel gespielt, allein mit zwei Figuren, und weil man bei der ersten Partie nicht mit Eara und Kheela spielen soll, hab ich genau das getan. :D

Wie Bennie hab ich zwar mit den roten Erzählerkartentexten, nicht aber mit den roten Begegnungskarten gespielt.

Gefühlt hatte ich recht leichte Aufgabenkarten und hilfreiche Gegenstände: Die Apfelnüsse, das Fernrohr, den Bruderschild und nicht gebraucht den Hadrischen Spiegel und das Horn. Die Aufgaben waren die Ehrenwacht von Brandur, die Ballista, den König der Fluggors (ich hatte recht viele Fluggors, der letzte konnte dank etwas herumschieben zum König geschoben und dort besiegt werden, sodass damit auch gleich die Aufgabe besiegt wurde) und ein Monster, dass soviel SP wie alle aufgedeckten, oben liegende Kreaturen hatte: da lag aber nur ein Fluggor, sodass ich den recht flott besiegen konnte (der hatte nur 1 SP).
Aufgedeckt aber nicht gelöst hatte ich noch die Skralhexe, die letzte Aufgabe war noch verdeckt.

Gewonnen hab ich nach 6 (SECHS!) Erzählerkarten, also sehr früh. Wenn ich länger spielen hätte können, hätte ich vielleicht versuchen können, ALLE Aufgaben zu erfüllen. Und da meine Frage an euch: hat schon jemand probiert, ALLE sechs Aufgaben in time zu erfüllen?

Mein Resumee: zu zweit, mit Eara und Kheela, hat es sich sehr :cool: gespielt, es war eine tolle Knobelei, aber so richtig spannend punkto Gewinn war es nicht, weil es am Ende doch noch viel Zeit hatte. Ebenso hatte ich sehr viel Geld in meiner Trophäengalerie. Entweder es lag an der Kombi und Eara und Kheela sind wirklich so stark oder es war Zufall und Glück, dass alles so gut lief.

Spaß hat es gemacht, aber besonders anspruchsvoll fand ich es nicht. Aber es lässt sich recht flott spielen.

Lieben Gruß Galaphil
Galaphil
 
Beiträge: 6725
Registriert: 11. Oktober 2015, 20:46

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Galaphil » 4. Januar 2020, 22:25

Ich konnte die Rietburg-Befreiung jetzt noch ein zweites Mal spielen, diesmal hab ich vier HeldInnen gespielt, nämlich Eara, Kheela, Kram und Orfen. Ich habe es auf schwer gespielt, also mit allen roten Texten und Begegnungskarten extra.
Regulär gewonnen hab ich ebenfalls locker lange bevor ich die siebente Karte aufdecken musste, ich hab dann noch weitergespielt, um alle sechs Aufgaben zu erfüllen und das war dann echt am Ende kniffelig, da musste ich ziemlich viel herumschieben, um nicht noch eine Erzählerkarte aufdecken zu müssen - Kram bekam zuerst Grenolin, um eine Runde weiter im Spiel zu sein, dann ließ ihn Eara eine Karte zurück nehmen, und am Ende musste Kheela ihre letzte Karte einsetzen, um Eara und Orfen (zu sich und damit) zum letzten Ort zu holen, damit die beiden im letzten Zug bevor Kram endgültig die Partie verloren hätte, die letzte Aufgabe zu erfüllen: Das war der Mhourl, und das ging dann auch nur, weil Orfen Eara in einer freien Aktion Lifornus gab, die zwei Karten umdrehte und dadurch den Mhourl 10 SP beraubte, und die restlichen 13 SP waren dann recht problemlos, als Orfen Eara zum Kampf einlud, der Wassergeist zweimal zwei SP beisteuerte und Eara ihre beiden stärksten Sprüche raushauen konnte, plus zwei WP, die sie von ihrer Freundin Gända hatte.
Und irgendwie braucht es Krams Axt eigentlich nicht, wenn Vara freundlich mithilft. Ging zumindest mir so.

Das Resümee nach der zweiten Partie: mit vier Figuren kam es mir noch leichter vor. Mittlerweile glaub ich auch nicht wirklich an "nur" Glück oder Zufall, da sich das Spiel auch mit den roten Begegnungskarten nicht schwerer gespielt hatte. Insofern ist es also eher leicht von der Schwierigkeit her, aber man kann ja als besondere Herausforderung auf alle sechs Aufgaben spielen.

Was ich im Vergleich nicht so toll finde: Eigentlich ist es ein simples Kreaturen-Besiegen-Spiel, also klassisches Hack&Slay. Und das unterscheidet die Befreiung der Rietburg vom klassischen Andor, wo es oft gerade darauf ankommt, dass man eben NICHT zuviele Kreaturen bekämpft, wenn man gewinnen will. Das ist, vor allem im Vier-Spieler-Spiel, bei der BdR genau umgekehrt, hier ist es unumgänglich, möglichst viele Kreaturen zu besiegen. Um genau zu sein: Macht man das nicht, wird es deutlich schwerer, die Aufgaben freizuspielen. Und das finde ich doch etwas schade, weil eigentlich könnte es vom Mechanismus her ein interessantes Spiel sein.
Was das betrifft, finde ich Chada&Thorn sogar taktisch herausfordernder, weil man sich dort auch nicht zuviele Kreaturen in die eigenen Reihen nehmen darf, was im Gegensatz dazu bei der BdR eigentlich kein Nachteil, sondern manchmal sogar erwünscht ist.

Und zum Gag des Tages: Der Flavour-Text der Erzählerkarte meint geheimnisvoll: "Da schleicht doch etwas im Torhaus herum, was kann das nur sein" - und dann deckt man ... einen Trinkschlauch auf! :lol:

Lieben Gruß, Galaphil
Galaphil
 
Beiträge: 6725
Registriert: 11. Oktober 2015, 20:46

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Galaphil » 5. Januar 2020, 01:45

So, noch ein kurzes Resümee nach zwei weiteren Spielen: ich hab einmal mit den drei Mädels gespielt und einmal mit den drei Burschen, möglicherweise war ich schon zu müde, möglicherweise hat mich das erste Playoff-Spiel der NFL zu sehr abgelenkt, aber ich hab zwar beide Spiele gewonnen (nach offiziellen Regeln, mit roten Erzähler- und Begegnungskarten), aber mit den Mädels hab ich gerade nur die vier Aufgaben erfüllt, die gefordert werden (ich glaub, ich hab da auch zuviele Züge auf die Erfüllung der Skralhexe gelegt, statt die mal liegen zu lassen und erst ganz am Schluss wegzumachen. Die hat mir eine Erzählerkarte gekostet und sechs Begegnungskarten gebracht.)
Mit den Burschen war es eine Spur besser, ich konnte fünf von sechs Aufgaben erledigen, allerdings hatte Thorn am Ende 8 WP, die er aber leider nicht mehr einsetzen konnte, da er keine Karten mehr hatte, die letzte Erzählerkarte weg war und er noch einmal auffrischen hätte müssen. Und ach ja, auf Hagrod, der ja die längste Zeit da oben beim Riesentroll lag, da kamen immer wieder neue Kreaturen drauf, und das war es dann auch, was mich um die Erfüllung der letzten Aufgabe gebracht hatte.

Also mein Fazit: regulär zu gewinnen ist kein Problem, obwohl es gar nicht so einfach ist, immer nach sechs Erzählerkarten vier Aufgaben erfüllt zu haben. Auf die sechs Aufgaben ist es schon deutlich anspruchsvoller. Insofern behaupte ich, dass das Spiel an sich leicht ist.
Und irgendwann wird wohl auch die Spannung weg sein.

Lieben Gruß, Galaphil
Galaphil
 
Beiträge: 6725
Registriert: 11. Oktober 2015, 20:46

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Dwain Zwerg » 23. Juni 2020, 14:54

So jetzt mein Resümee:
Also ich finde eigentlich von den Herausforderungen ist Chada&T besser gelungen, als die Befreiung der Rietburg. Allerdings sehe ich es auch so, dass ein 2 Personen - Spiel (bei drei Andor - Spielern) unangebracht ist.
Dwain Zwerg
 
Beiträge: 964
Registriert: 20. Oktober 2018, 11:26
Wohnort: HH

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Kar éVarin » 24. Juni 2020, 05:21

Mein Sohn (fast 3) kommt manchmal an und will ein Papa-Spiel spielen, so auch gestern wieder. Die Rietburg bietet sich da echt an, der Aufwand ist klein, die Zeit überschaubar und man spielt halt zusammen. Wirklich mitspielen kann er noch nicht, ich stelle ihm halt manchmal mehrere Optionen, was er machen möchte, welche Karte verwenden, welche aufdecken, wohin laufen etc., und er darf meistens Karten aufdecken und für die WP ist er zuständig.
Gestern haben wir nach nur 4 Erzählerkarten gewonnen, mit Orfen und Kram. Keine Ahnung, wie das ging, die meisten Karten kamen in die Schmiede, die wir nicht anfassten. Wir hatten den Hadirschen Spiegel und das Stundenglas, die wir uns erstmal aufheben wollten, und als dann die Arbaks kamen, fanden wir ziemlich schnell die Knochenäste. das war das erste Mal, dass ich diese Aufgabe erfüllt habe! Noch ein paar mehr dieser glücklichen Zufälle, und es war schon vorbei :D

Also, die BdR ist auch ein tolle Spiel, um seine Kiddies in die Welt von Andor einzuführen.

Viele Grüße
Boggart
Benutzeravatar
Kar éVarin
 
Beiträge: 2337
Registriert: 5. September 2017, 05:59
Wohnort: In einem gemütlichen Heim ganz nah bei Freunden ;)

Re: Die Befreiung der Rietburg - Resümee

Beitragvon Realhoern » 9. Januar 2021, 18:55

Hallo zusammen, eigentlich hat es Boggart mit seinem Feedback schon beantwortet ( Danke !! : )

Trotzdem nochmal die Frage in die Runde:
Nachdem ich meinen Kids (11 + 8) im letzten Jahr mit "Andor-Junior" das Tor nach Andor geöffnet habe, würde ich jetzt gerne mit den anderen Andorteilen mit den Kids "weiterschreiten".

Die Befreiung der Rietburg habe ich erst vor ein paar Tagen gekauft und selbst noch nicht gespielt. Daher interessiert mich eure Meinung, ob als Einstieg Andor 1 oder DBdR besser geeignet ist / von der Story besser passt.

Vielen Dank schon mal vorab für euer Feedback !!!


P.s
Wer einen guten Tipp zum günstigen Kauf von CuT hat --》würde mich freuen !! : ))
Benutzeravatar
Realhoern
 
Beiträge: 27
Registriert: 14. Februar 2015, 11:03

Nächste