Vor kurzem hatte ich Gelegenheit, die Befreiung der Rietburg zu spielen.
Da der Autor Gerhard Hecht ist, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch, zu groß war einfach die Gerhard-Hecht-Enttäuschung Chada & Thorn. Ein wirklich, wirklich schlechtes Spiel.
Ganz anders hingegen die Befreiung der Rietburg. Das hat uns richtig Spaß gemacht und mit den Flavour-Texten auf den Karten kam auch echtes Andor-Feeling auf. Das gefiel uns sehr gut. Dieses Mal bezieht sich das Lob tatsächlich auf das gesamte Spiel, nicht nur auf die Illus.
Da eine Mitspielerin kurzfristig absagte, waren wir zu dritt. Wie für die erste Partie vorgesehen, spielten wir mit Chada & Thorn sowie mit Orfen.
Das Spiel wurde mir schnell erklärt (Feinheiten gab's später):
Der Spielplan zeigt die Rietburg. Hier gibt es sechs Orte, an denen es gilt, Aufgaben zu erfüllen. Haben die Spieler vier der sechs Aufgaben erfüllt, haben sie gewonnen.
Bevor sie die Aufgabenkarten erfüllen können, müssen Begegnungskarten an den jeweiligen Orten abgehandelt werden. Die meisten Begegnungskarten zeigen Kreaturen, die bekämpft werden müssen; ab und zu gibt es auch mal nützliche Gegenstände.
Über die Spielmechanik (Aufnahme der abgelegten Hand(Helden)karten - ziehen einer Erzählerkarte) kommen dann neue Begegnungskarten ins Spiel. Müsste eine Erzählerkarte gezogen werden, ist aber keine mehr da, haben die Spieler verloren.
Das war's schon.
Wenn ich es richtig verstanden habe, spielten wir auf regulär; also ohne die besonderen Gegner, aber mit rot umrahmten Text auf den Erzählerkarten.
In der zweiten oder dritten Runde merkte ich, dass Orfen in diesem Spiel mehr als Supporter, denn als Kämpfer gedacht war. Nachdem wir die erste Aufgabe erfüllt hatten, platzierten wir den Wolfskrieger auf diesem Ort. Hierher holte er dann die weniger nützlichen Kreaturen, von hier drehte er Karten oder versetzte die anderen Helden, damit diese gleich kämpfen konnten.
Wir haben zwar alle zehn Erzählerkarten aufgebraucht, konnten aber noch gewinnen, bevor ein Spieler die "elfte" Karte hätte ziehen müssen.
Wirklich spannend.
Wie oben bereits erwähnt, hat uns dieses Spiel wirklich gut gefallen. Im Gegensatz zu Chada & Thorn fühlt man sich hier tatsächlich in die Welt von Andor versetzt. Es gibt ausreichend Aufgaben- und Begegnungskarten sowie sechs Helden mit unterschiedlichen SF (maximal soll man mit vier Helden spielen können), sodass durch die verschiedenen Kombinationen eine sehr große Variabilität gegeben ist.
Ach ja - und die Mini-Erweiterungen Varkur, der Dunkle Magier und der Alte Wehrturm nicht zu vergessen.
Auch die Spielregel ist dieses Mal wesentlich besser ausgearbeitet. In unserer Partie gab es nur eine einzige Frage, die wir nicht mit Hilfe der Spielregel beantworten konnten (aber irgendwas ist ja immer...).
Von mir/uns gibt eine ganz klare Kauf- und Spielempfehlung.
Ganz großes Lob an alle Beteiligten, vor allem an Gerhard Hecht und
@GerHec
Bitte weiter so
VG Bennie