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Tavernentratsch

Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 27. September 2020, 08:32

Gestern trafen sich 4 Andori im virtuellen Spielraum, um einmal nicht die Rietburg oder andorische Bauern zu retten, sondern ein kleinen Mädchen, dass das erste mal in einem Bett für große Mädchen schlafen durfte, in Form ihrer Lieblingskuscheltiere Thea, Pieks, Hopps und Stampfi zu helfen, ihren Schlaf zu beschützen und ihre rote Kuscheldecke wieder zurückzuholen, die böse Krabbler gestohlen hatten.

Zum Spielen selbst: das funktionierte sehr gut via Skype. Ich hatte vorher alle Kuscheltier-Heldentafeln abfotografiert und die Kamera war auf die jeweilige Seite im Abenteuerbuch gerichtet, die wir gerade zu bespielen hatten. Diese wurde vorher auch noch abfotografiert, sodass sie alle jederzeit im Detail ansehen konnten.
Die Texte hab ich immer vorgelesen. Die Würfel habe ich gezogen und der/die jeweilige Spieler/in hat dann selbst gewürfelt. Andor sei Dank haben wir ja viele kleine bunte, sowie schwarze und weiße Würfel Zuhause. :D

Regeln: ja, wie auch bei Andor oder auch sonst tauchen im Spiel immer wieder Formulierungen auf, die unklar sind. Die Regel, dass dann der jeweilige Buchwächter (=Startspieler, wechselt mit jeder Seite) einfach entscheidet, wie die Anweisung durchzuführen ist, finde ich sehr gut, da dann langwierige Diskussionen gar nicht erst aufkommen können.

Spieldauer: jo, eh. Mit Regelerklären Kamera einrichten, abfotografieren und alles weitere etwa 1h/Spieler,,also etwa so wie bei Andor, pro Geschichte/Legende.

Schwierigkeit: am Ende sind wir relativ unkompliziert durchmarschiert, aber während der einzelnen Abschnitte unserer Suche nach der Kuscheldecke sind wir schon ein paar mal ins Schwitzen gekommen. Der Mechanismus des Spieles hält die Spannung doch recht hoch, und wir hätten viel öfter unsere gewonnenen Herzen einsetzen sollen. Aber das passiert in manchen Andorlegenden auch manchmal, dass man am Ende haushoch gewinnt weil man alles für den Endkampf aufhebt. :D

Immersion: ich habe das Spiel sehr stimmig gefunden, man hat eine tolle Geschichte und fühlt mit seinem Kuscheltier mit. Und jedes Mal, wenn sich das Mädchen unruhig im Schlaf wälzt, kann man richtig mitfühlen, wie sich die Kuscheltiere Sorgen machen. Der Punkt ist mMn der größte Pluspunkt des Spieles.

Fazit: man wird gut unterhalten, es ist spannend, stimmig und man freut sich schon auf die nächste Geschichte. Für ein 'Kinder-'Spiel, es ist für 7+, echt sehr, sehr gut.
Der Preis ist natürlich sehr hoch, aber dafür bekommt man wirklich viel geboten (inklusive des Spaßes, Miniaturen zu bemalen.)

Vielleicht können ja der Bär, die Katze und der Troll noch mehr dazu schreiben, was ihnen noch aufgefallen ist. ;)

Ich wünsche allen Andori noch einen schönen Sonntag, euer Galaphil
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Piepe78 » 27. September 2020, 15:58

Danke für diesen Einblick.
Und wie schätzt Du bzw Ihr den Wiederspielwert ein? Ist er vergleichbar mit Andorlegenden? Man weiß zwar beim zweiten Mal was passiert aber dennoch bleibt es spannend?

Grüße
Piepe78, dem es in den Finger juckt...
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Kar éVarin » 27. September 2020, 17:07

Hallo zusammen!

Darauf wollte ich noch kurz eingehen:
Galaphil hat geschrieben:#Boggart: spannend, dass du beim Leiterspiel so wenig Chancen hast. Liegt das an deiner Gutmütigkeit oder sind die Würfel gezinkt?

Ich habe keine Ahnung, woran es liegt. Es ist ja Glückspiel erster Güte. Aber wenn ich mal das Glück habe, mehrere sechsen hintereinander zu würfeln, dann stehe ich bestimmt so, dass ich wieder und wieder und wieder die gleiche Leiter runterlaufen darf. Es war auch schon mal spannend, aber zum Schluss war seine Maus immer zuerst bei den Keksen. Auch wenn seine Schwester für mich würfelt, ändert sich nichts daran. Mal gucken, wie es wird, wenn diese selbst mitspielen kann (ca. 1 1/2 bis 2 Jahre...).
Das Spiel macht mir trotzdem Spaß. Es ist schön, dass er gerne spielt und schön zu sehen, dass er die Würfelpunkte schon richtig erkennt und auch (meist) korekt läuft.


@ Piepe78:
Was ich gehört habe, ändert sich der Verlauf der Geschichte, je nach dem, welche Entscheidungen man trifft. Mal geht es auf dem einen, mal auf dem anderen Spielplan weiter. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist der Wiederspielreiz doch gut vorhanden.

Viele Grüße
Boggart
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon TroII » 27. September 2020, 17:11

Hallo, dann von mir auch noch in aller Kürze zum Spiel. :)

@Piepe: Interessanterweise weiß man noch nicht nach dem ersten Mal, was passiert. Je nachdem, ob man zwischendurch den Zug von der Spielzeugmüllhalde verpasst oder ob man es nicht schafft, dem "Dunkelherz" die Kuscheldecke zu entreißen (bzw. sie vom bösen Spielzeugaffen Keule wieder geklaut kriegt) gibt es noch ein paar Teilpfade, die wir nicht erkundet haben. Ich kann natürlich nicht sagen, wie sehr die jeweils abweichen. Dann gibt es zwischendurch noch verteilte Sprechblasen, bei denen zufällige Begegnungen ins Spiel kommen, und die Gegenstände, die man kauft/findet variieren auch. Meiner Einschätzung nach ist es von der Variabilität her bei öfterem Spielen vergleichbar mit L5. (Kann natürlich von Abenteuer zu Abenteuer (insg. 7 Stück) schwanken.)

Vom Spiel her ist es glückslastiger als Andor, weil man erst Würfel aus einem Beutel zieht, wobei die verschiedenen Farben verschiedene Fähigkeiten haben, und dann die Würfel für Aktionen auch noch würfelt. Außerdem weiß man häufig nicht, was einen noch erwartet, da viele Aufgaben etc. erst während des Spiels klar werden. (Ähnlich wie Legendenkarten in Andor, allerdings noch ausgeprägter.)

Und ich würde Galaphil zustimmen, dass die Immersion der größte Pluspunkt ist. Es gibt einige Gelegenheiten, wo man sich von der Story vorgesehen entscheiden kann, wie man weitermacht (Nimmt man den wackeligen roten Karren den Berg herunter oder zieht man durch den gefährlichen Wald, versteckt man sich oder versucht man lieber, schnell zum Ziel zu kommen.), was dann kleinere oder größere Auswirkungen haben kann. (Die man aber vorher natürlich nicht kennt.) In Andor ist ja das Ziel normalerwiese klar vorgegeben, und wenn man zwischen Alternativen wählt (soll man den Skral besiegen oder durchlassen, soll man lieber den Helm oder den Falken kaufen...) dann ist idR. grundsätzlich klar, was das zur Folge hat. (Es gibt aber natürlich auch in Andor andere Fälle, etwa welchen Zaubererorden man unterstützt oder ob man lieber Meres oder Rekas Hilfe in Anspruch nimmt.)


Gruß, Troll
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 27. September 2020, 17:35

Hallo Piepe

Zum Thema Wiederspielwert: in unterschiedlichen Gruppen oder mit unterschiedlicher Spieleranzahl ist die erste Geschichte (die andern kennen wir noch nicht, ich auch nicht) sicher schon öfter durchspielbar und bietet sicher auch mehr Abwechslung als L1 oder L2 in Andor. Wenn man den Rezensionen glauben darf, dann wird das bis zur letzten Geschichte noch deutlich stärker aufspalten.

Wir haben es zum Beispiel immer geschafft, dass unsere Stoffis ihre Watte behalten haben (also das mindeste war 2 Watte), sodass wir keine zusätzlichen Bedrohungen im Spel hatten. Auch mussten wir nur 2 (oder 3?) Schlafkarten ziehen, und hatten nur einmal einen unruhigen Schlaf unseres Mädchens, waren also weit davon entfernt, dass sie aufwacht - dann hätte es ein anderes Ende gegeben, dass wir jetzt nicht kennengelernt haben.
Wir haben auch eine komplette Seite nicht gespielt, weil wir alle den Zug am Fuße der Spielzeugmüllhalde rechtzeitig erreicht haben, sodass wir die beiden Alternativen (Fahrt mit dem roten Bollerwagen die Halde runter, bzw Reise durch den Finsterwald dem Zug hinterher) nicht gespielt haben.
Und eben, wir wissen auch nicht, was wir hätten machen müssen, wenn uns Keule (ein Obermonster, dass unbedingt die rote Kuscheldecke wollte) diese entrissen oder geklaut hätte.
Es gibt also sehr viele Entscheidungspunkte, wo man sich entweder aktiv entscheiden muss (bei den Begegnungen mit den Vergessenen Spielsachen muss man sich immer entscheiden, was man macht, was jeweils eine andere Auswirkung hat), oder passiv sich aus dem Spiel ergibt, ob man rechtzeitig ein Teilziel schafft, wo es weitergeht, sodass man wie beim Sternenschild mehrere Varianten hat, wo man öfter spielen kann, bis man alles weiß. Wobei die Variabilität sicher beim Sternenschild noch höher ist, aber das war ja auch nur eine von sieben Geschichten, und zwar die erste und wahrscheinlich einfachste. ;)

Insofern: Ja, ich werde die Geschichten sicher gerne öfter spielen, mindestens einmal noch mit der Prinzessin, vielleicht auch einmal mit meinen realen Freunden, wenn wir wieder zu regelmäßigen Spielrunden kommen - und hier in unserer Andorrunde sicher als erstes! :D

Lieben Gruß, Galaphil

PS: Ach ja, zum Thema glückslastig: prinzipiell stimmt, was Troll sagt, aber man hat auch mMn mehr Möglichkeiten, wie man Pech beim Würfelziehen oder beim Würfeln wieder ausgleichen kann. Ich wage mal zu behaupten, dass wir auf dem Zug, als wir an drei Krabblern vorbei zum Dunkelherz mussten, nicht wirklich viel Glück hatten und gerade am Anfang dachte ich, dass uns das Dunkelherz unseren Waggon abhängen würde und wir zu Fuß hinterher hätten müssen, aber dann ist es sich doch noch ausgegangen und eigentlich waren wir schon ziemlich mächtig.
Und wie wir Keule und die beiden Krabbler an seiner Seite fertig gemacht haben, das erfüllt mich heute immer noch mit Stolz! 8-)
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Piepe78 » 27. September 2020, 18:52

Troll, Galaphil, ich danke euch für die interessanten Einschätzungen bezüglich Glück, den Entscheidungsmöglichkeiten und Wiederspielwert.
Waren für mich wichtige Aspekte dabei.

Danke schön.
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 27. September 2020, 20:16

Hallo Piepe

Einen Ratschlag vielleicht noch: lies dir vorher nicht zu viel durch und vor allem nicht, was alternativ passieren würde, wenn du dich für einen Weg entscheidest. Dann ist das Spiel auch sicher viel reizvoller, dass du es mehrmals und vielleicht anders auch probieren willst.

Lieben Gruß, Galaphil
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Towa » 30. September 2020, 17:38

@Galaphil und Moai (und alle anderen, die gerne Flügelschlag spielen):
Hier gibt es jetzt erste Infos zur Ozeanien-Erweiterung und ein Bild der Schachtel.
Es wird wohl gelbe Eier geben. Und von der Größe her könnten Spieler-Tableaus drin sein. Außen steht zwar immer noch 1-5 Spieler, aber es könnten ja komplett neue sein, die anders funktionieren.

Viele Grüße
Towa
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Galaphil » 30. September 2020, 18:17

Hallo Towa

Danke, das klingt ja sehr vielversprechend. Der Feuerlandverlag hat in seiner Druckvorschau immer noch 11/20 als Erscheinungstermin für die deutsche Ausgabe angegeben, d.h. es wird zeitnah zur englischen Erweiterung stattfinden.

Jedenfalls vielen Dank dir, Towa, dass du uns die Seite verlinkt hast!
LG Galaphil
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Re: Tavernentratsch

Beitragvon Piepe78 » 30. September 2020, 20:42

Ach Leute, ich fühle mich wie ein junger Welpe, der seinem Schwanz nachjagt... :lol:

Erst war ich von euren Stoffis fasziniert, dann kamen die sehr guten Erfahrungen dazu und dann bin ich, für schmales Geld, über Tribes von Kosmos gestolpert und hab zugeschlagen.
Ein herrliches Familienspiel spätestens ab 10 Jahren. Wenige, einfache Regeln und eine sehr geringe downtime. Dennoch darf man ein wenig Planen um sein Steinzeitvolk am erfolgreichsten zu entwickeln.

Bis denn
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