wir haben die Verschollenen Legenden schon länger, kamen aber erst vor kurzem zum Spielen.
Wir spielten zu viert mit wechselnden Helden und gewannen alle drei Legenden auf Anhieb im mittleren Schwierigkeitsgrad (also ohne roten Karten - oder ist das dann leicht?)
L1
Wir spielten mit Mairen (gewählt) und den zufällig ausgewürfelten Helden Fenn, Eara und Darh.
Darh als Ranghöchste startete am WW und bekam die komplette Startausrüstung. Da Morar im Nebel bereits 1 Gold entdeckt hatte, sammelte Darh dieses ein, kaufte sogleich beim BdL. SP und transportierte mit 5 SP das 4er-Holz auf 64.
Im weiteren Legendenverlauf kam Darh auf 7 SP, womit sie dann noch zwei Mal in den Wald lief (als die Arbaks aufgestellt waren) und jeweils drei 2er-Holz holte.
Eara und Thorn verteidigten Lager und Burg. Obwohl wir recht viele Kreaturen besiegten (acht), bestand nie eine echte Gefahr durch eine Kreaturenübermacht, besonders ausgeklügelte Kreaturenketten o.ä.
Fenn bekam beizeiten das Belohnungsgold, kaufte Werkzeug in der Mine und verteilte dieses sowie die Knüppel, die Darh ihm in den Weg gelegt hatte, auf die drei östlichen Höfe.
Irgendwann verließ der Arbak den westlichen Hof, sodass wir ungefährdet Holz und Werkzeug dort ablegen konnten.
Zum Schluss brachten wir Bauern und Tulgori noch im Staffellauf von Hof zu Hof. Wir nutzten dafür den Nebel-TS und das HK als Wegepunkte. Für die erste Partie hatten wir natürlich noch nicht den idealen Laufweg, daher gewannen wir erst auf M, hatten aber auch noch eine Rietgrasblüte und 6 Gold übrig.
Fazit:
Schöne Legende. Das Thema liegt natürlich nahe, erinnert aber auch stark an Tassilos & Mjölnirs "Verbrannte Erde". Sogar den Schwierigkeitsgrad würde ich hier ähnlich einordnen, also leicht - mittel.
L2
Wir spielten mit Mairen (gewählt) und den zufällig ausgewürfelten Helden Chada, Fennah, und Kheela.
Mairen verteidigte Burg und Lager, was auch als einzelner Held kein Problem war.
Kheela brachte die Tulgori von Ort zu Ort und verblieb auch dort (passte) falls es nichts anderes zu tun gab (was meistens der Fall war). Nur einmal konnte sie eine Eisplättchen-Bedingung erfüllen - SP abgeben.
Chada barg die Mera-Steine und Fennah lief von Eisplättchen zu Eisplättchen. -> Eine Rietgrasblüte auf Feld 20, 3 Gold auf Feld 9, einen Schatz der Tulgori (den sie zwischenzeitlich von Kheela erhalten hatte) auf Feld 33 und einen TS auf Feld 65, wobei Fennah zwei Mal ohne Schutz an dem Arbak auf Feld 40 vorbei musste. Zum Glück konnte sie vor dem Endkampf noch einmal einen Brunnen leeren.
Die ganze Partie war sehr ruhig, ja schon fast beschaulich. Das einzige Ärgernis war Meres. Erst hexte er die Kreatur weg, die wir gerade bekämpfen wollten, dann verwandelte er belohnungsstarke Kreaturen in belohnungsschwächere und zu allem Überfluss setzte er uns genau dann einen Skral auf 14 als Mairen gerade im WW war, da nur sie zu diesem Zeitpunkt "6 Stärkepunkte besitzen" vorweisen konnte.
Chada musste ihren Bergungsplatz verlassen und die Situation retten. Obwohl weniger SP konnte sie den Skral mit Hilfe der Mera-Steine und dem Sand der Temm nach drei KR besiegen (2 gewonnen, 1 unentschieden). Tja, immerhin Aufregung für einen Tag.
Damit war klar, dass wir uns für den Endkampf dann zwar nicht unbedingt für Reka entscheiden, vor allem aber gegen Meres.
Den Endkampf hätten wir auf L bestreiten können, da eine KR aber zwei Stunden kosten sollte, beschlossen wir, den Endkampf auf M zu verschieben. Hier besiegten wir Siantari dann in nur 1 KR (zwei Stunden).
Fazit:
Super Legende! Zwar ist weder die Idee des Kartographierens noch die eines Wasserfahrzeuges in Andor wirklich neu, aber die Ausführungen (Spielmechaniken) schon. Dazu noch das viele tolle neue Spielmaterial, die kreative Umsetzung und Meres als "Varkur-Äquivalent" bzw. als "Helden-Ärgerer" - wahrlich gelungen.
Obwohl nicht gerade herausfordernd, hat uns diese Legende am besten gefallen.
Wir freuen uns schon darauf, wenn die verschiedenen Elemente in FL auftauchen.
L3
Wir spielten mit Mairen (gewählt) und den zufällig ausgewürfelten Helden Orfen, Drukil und Leander.
Hier gibt es nicht viel zu berichten. Nachdem wir Fürst Hallgard befreit hatten, (der - ungerührt der Tatsache, dass ihm gerade der Himmel auf den Kopf gefallen war - uns eine Lektion in Zwergengeschichte erteilte) zogen wir mit ihm mehrfach zu den Brunnen und besiegten mit seiner Hilfe die drei Statuen:
Zunächst Garah auf Feld 35 (alle Helden standen gerade in der Nähe) in einer KR mit
43:65; dann versetzte Leander Mann und Maus mit dem Casamatuc auf Feld 20, wo uns Boord erwartete. Diese Statue besiegten wir in zwei KR mit 47:65 und 48:54. Danach "verabschiedete" sich Meres, wobei er uns noch ein Feld in die richtige Richtung schob, sodass wir die Felder 21 und 66 noch erreichen konnten.
Hadda auf Feld 69 fiel dann am nächsten Tag, wobei die Helden besonders gut würfelten: 54:82.
Sieg auf L, wobei das N-Plättchen auf M lag (ein Gor war entkommen).
Fazit:
Tja, diese Legende erinnert doch sehr stark an die FL "Kriegsherren" von DonJohn. Unter den gegebenen Umständen kann man wohl nicht von einem Plagiat sprechen, aber die Parallelen sind doch unverkennbar. Es ist jetzt auch nicht so, dass sich nur ein einzelnes Element wiederholt (das kommt ja öfter mal vor), vielmehr finden sich
- unserer Ansicht nach - alle Elemente von Kriegsherren in Die steinernen Drei wieder. Wir hatten beim Spielen daher den Eindruck, so etwas wie eine Neuauflage der genannten Fanlegende zu spielen. Hm...
Gesamt-Fazit:
Unser Gesamt-Fazit fällt dann auch etwas durchwachsen aus.
Licht: Die Verschollenen Legenden sind wahrlich gelungen. Es macht Spaß, sie zu spielen und den einzelnen Legenden ist deutlich anzumerken, mit wie viel Liebe zum Detail sie entwickelt und wie akribisch sie getestet wurden. Da bleibt (fast) keine Regelfrage offen (irgendwas ist ja immer
). Lob und Anerkennung, die Doro & Matthias von vielen Seiten erhalten haben, haben sie sich redlich verdient. Auch von uns - R E S P E K T für diese Leistung.
Schatten: Trotz der professionellen Aufmachung usw. hatten wir nie den Eindruck tatsächlich offizielle Andor-Legenden zu spielen. Dazu ist der Erzählstil einfach zu verschieden. Vielmehr hatten wir den Eindruck, mit L1 eine typische Mjönir-Legende und mit L2 eine typische doro-Legende zu spielen. (Ob das so ist, kann ich nicht sagen, da die beiden mal geschrieben hatten, dass sie alles gemeinsam entwickeln, aber zumindest kam es uns so vor.) Die verschiedenen Spielelemente verstärkten diesen Eindruck noch. Die Tulgori entdeckten Andor. Okay - aber wieso müssen diese jetzt die Bauernhöfe reparieren(?), was haben die Bauern vorher gemacht - ihre Höfe verfallen lassen?
Die Arbaks - noch nie vorher wurden Arbaks erwähnt. Auch die anderen Waldbewohner (die Bewahrer) wussten nichts zu berichten. Einzig Drukil erinnerte sich an Waldgeister, die ihn verwandelt hatten. Handelte es sich bei diesen Waldgeistern ebenfalls um Arbaks? Und wenn sie "Verwandlungszauber" beherrschen, wieso greifen sie die Helden dann mit Krallen an?
Dazu noch Meres, dessen Hexenkunst es ohne weiteres mit der Macht eines Varkurs aufnehmen könnte. Auch hier - "Meres - der große Hexenmeister?" "Nie gehört."
Vielleicht lag es daran, dass wir gerade letztes Jahr alle Michael-Menzel-Legenden durchspielten, aber diese Elemente wurden von uns doch als eher unpassend zum Kanon empfunden und daher eher in eine Fan-Legende gehörend (die wir dann ja auch spielten
). Tja, ist halt unsere Meinung.
Aber eines muss auch ganz klar gesagt werden. Wenn Michael Menzel mit Andor aufhört, sind doro & Mjölnir wohl der beste Michael-Menzel-Ersatz, den der Verlag überhaupt kriegen konnte. Denn sie haben ihre Sache sehr, sehr gut gemacht.
Es würde mich überhaupt nicht wundern, ja sogar freuen, wenn auf dem Kartondeckel von "Die Befreiung der Rietburg" wieder Dorothea Michels und Matthias Miller als Autoren genannt werden würden.
LG Bennie
