von Galaphil » 5. Januar 2019, 22:54
So, dann berichte ich von der zweiten Legende. Eigentlich lief es wieder ähnlich wie bei der ersten der verschollenen Legenden, am Ende sagt der gelernte Wiener Ois hoib so wü:d.
Gespielt habe ich wieder mit Chada und Thorn, alleine im Zwei-Spieler-Modus.
Endgegner hatte ich Shron, und das sind auf den ersten Blick schon mal ziemlich viele Kreaturen, die da herumlungern. Und die Arbaks sind strategisch auch nicht gerade sehr hilfreich platziert. Das eine Heilkraut war glücklicherweise direkt auf Thorns Feld, und das Lager der Tulgori ist ja dann auch nicht weit.
Ehrlich gestanden wusste ich nicht, was ich mit Chada machen sollte und es dauerte ziemlich lange, bis ich mich entschieden hatte. Dann verteilte ich die Startausrüstung folgendermaßen: Thorn bekam 3 GS und beide SP, Chada zwei GS. Damit lief Chada zur Mine und kaufte ein Fernrohr, um dann die NP auf ihrer Seite des Flusses aufzudecken und 3 WP, einen TS und einen SP zu holen, sowie den Brunnen zu leeren. Auf Feld 64 gab es eine Ereigniskarte und die Rietgrasblüte zu holen und ganz weit hinten, auf Feld 62 das zweite Heilkraut.
Thorn holte die Tulgori in ihrem Lager ab und kaufte sich den Helm der Tulgori. Dann brachte er sie in die Burg zum Kartographieren und trank danach noch aus dem Brunnen.
Und dann war der erste Tag schon vorbei.
Am zweiten Tag musste der Gor neben dem Lager unbedingt besiegt werden. Und nach der ersten Figurenbewegung stellte sich heraus, dass die Menge an Kreaturen glücklicherweise keine bösen Ketten bilden. Sogar Shron bewegte sich recht harmlos.
Am zweiten Tag musste Thorn den Gor alleine besiegen, was ihm dank des Helms in zwei Kampfrunden gelang und ihm weitere zwei SP und 2 WP einbrachte. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass der Helm ein absolutes Must-Have ist, dass man so früh wie möglich haben sollte. Es gibt keinen auch nur annähernd so guten Gegenstand zu kaufen.
Danach entschied ich mich, dass ich das +1 Plättchen neben die Kreaturenanzeige legen würde, damit Shron zwei Felder hinter dem Gor stehenblieb. Chada bewegte sich langsam vom Heilkraut Richtung Brunnen, um wieder die +3 WP zu bekommen, dann fing ich zu rechnen an, denn die Tulgori hatten die Burg fertig kartographiert und es kam das Amulett des Roten Mondes zum Vorschein.
Thorn war leider ziemlich eingesetzt, da ja nun auch das Floss aufgetaucht war - und ach ja, auch Meres hatte schon seine Hexenkunst angeboten, indem er Kreaturen verwandelte.
Nachdem Thorn den ersten und dann auch noch für 2+3 WP einen zweiten Merastein aufdeckte (der erste für die Helden war (natürlich) ein +0 Stein), war er recht schnell am Ende seiner Zeitleiste. Aber Chada zog mittels TS auf Feld 39, beruhigte den Arbak auf 40 mittels Rietgrasblüte, holte sich den SP, zog weiter auf 38, deckte zwei NP mittels FR auf, (bei der Rietgrasblüte auf 32, die durch Meres Zauberkunst ins Spiel gekommen war, lag ein Gor unter dem NP), zog ein weiteres Feld, deckte die Hexe auf, ließ das FR liegen und zog in die Burg, schnappte sich die Tulgori und das Mondamulett und mittels 4er Heilkraut und den letzten Stunden kam sie genau auf das Feld vor die Mine, wo sie erschöpft einschlief.
In der Nacht fädelten sich die Kreaturen brav über die Brücken ein, wobei ein Gor in die Burg lief und ein Skral vor das Lager, und sich überhaupt vor Feld 39 alle möglichen Kreaturen versammelten.
Ach ja, und mit der Ereigniskarte D stand auf einmal Meres bei Chada und den Tulgori und bot seine Hilfe an. Chada bedankte sich zwar, hatte aber gerade gar keine Zeit für ihn und ließ ihn einfach vor der Mine stehen, denn sie musste schnell die Tulgori in die Mine bringen.
Die Tulgori hatten schon mit der dritten Stunde ihre Kartographie beendet - Chada holte sich schnell die WP des Brunnen und Thorn holte zwei weitere Mera-Steine vom Floss und ging dann gemächlich hinauf, zuerst das FR holen, das Chada abgelegt hatte, und dann zur Hexe, um sich den Trank von ihr schenken zu lassen.
Nachdem die Tulgori die Mine kartographiert hatten, wurden sie von Chada wieder abgeholt und sie bekam den Spiegel geschenkt. Chada wanderte hinauf auf Feld 64 mit den Tulgori und setzte dann den Spiegel ein, um mit Thorn Platz zu tauschen. Thorn hatte dafür die 2 GS, die er vom besiegten Gor bekommen hatte, zurückgelassen, sodass Chada noch einen zweiten Trank der Hexe kaufen konnte. Und bevor dann beide schlafen gingen, setzte Chada noch das Mondamulett ein und verhinderte die Bewegung der Gors und der Skrale in dieser Nacht.
Daher kam es, dass Shron immer noch alleine unterwegs war, als er sich hinter dem Gor in die Kreaturenkette einfädelte, gefolgt von einem Troll. Der zweite Troll hüpfte weiter auf das Brunnenfeld. Der Erzähler wanderte auf E und alle Gors und Skrale hielten angesichts des Roten Mondes inne und bewunderten diesen.
Am nächsten Tag musste es geschehen: Thorn setzte das letzte HK ein, um mittels eines kleinen Umweges zum Baum der Lieder zu gehen, wo er mittels Rietgrasblüte den Arbak besänftigte und auf 7 SP stieg. Dort setzte er die Tulgori ab und erfuhr, dass sie zur dritten Stunde mit ihrer Kartographierei fertig wären. Die Zeit nützte er, um ein weiteres +2 WP NP aufzudecken, den Brunnen im Norden zu leeren (-3 WP durch den Arbak, aber +5 durch den Brunnen), und dann wieder zurückzukehren und mit der letzten Stunde noch schnell Meres Hexerkunst zu nutzen - natürlich würfelte ich eine 6, sodass er 2 WP verlor. Aber egal, die Tulgori waren fertig und der letzte Teil der Legende stand an.
In der Zwischenzeit hatte Chada die Rietgrasblüte von Feld 32 geholt und notgedrungen die Gors aktiviert, wohl wissend, dass diese nicht mehr zum Zug kommen würden. Dann setzte sie mit dieser Rietgrasblüte noch mal den Arbak auf 40 lahm und holte sich den nunmehr 5 SP. Und dann ging sie zuletzt noch zum Brunnen, um diesen zu leeren und neben Shron zu stehen zu kommen.
Damit war Thorn wieder dran, der nun mit den Tulgori vom Baum der Lieder auf direktem Weg zu Shron ging, und gleich danach den Hüter der Zeit einsetzte, um wieder auf die 5.Stunde zurück versetzt zu werden. Und Chada lud zum Kampf ein...
Der arme Shron hatte zwar ganz viele Kreaturen auf Nachbarfelder, aber leider keine einzige direkt auf seinem Feld, sondern nur einen mickrigen +1 SP - Marker auf der Kreaturenleiste (ich hatte tatsächlich außer dem Gor auf Tag 2 keine einzige Kreatur bis zu diesem Zeitpunkt besiegen müssen!).
Damit hatte Shron 11 SP und 20 WP, Chada und Thorn zusammen 5+7 SP, dazu die Tulgori +2 und einen Merastein für +1 und einen für 0. Sowie jeder einen vollen Trank der Hexe.
Tja, in der ersten Kampfrunde würfelte Chada eine 5, die sie verdoppelte, und Thron eine 3 als höchstes, was er ebenfalls verdoppelte: 31 als Gesamtergebnis. Shron würfelte 5, 4 und 1 und verlor mit einem Schlag 15 WP.
In der zweiten Kampfrunde, Chada auf Stunde 8, Thorn auf Stunde 7, würfelte Chada wieder eine 5, verdoppelt, und Thorn eine 6, verdoppelt. Shron würfelte 1+1 und ging ziemlich kläglich unter.
Im Endeffekt also gar nicht sooooo schwer und auf E gewonnen. Allerdings, dass muss ich ehrlicherweise anmerken, hätte ich hier nicht schon vorgelesen, hätte ich mir vielleicht mehr Zeit gelassen. Aber wie für Legende 1 gilt, wenn man ordentlich aufs Tempo drückt, möglichst mit Überstunden die Tage gut ausnützt, keine sinnlosen Züge macht, dann kann man die Legende früh gewinnen. Ich weiß zum Beispiel nicht, was die zweite Hexerkunst von Meres gewesen wäre und vor allem weiß ich nicht, was auf I passiert wäre. Und ich bin froh, dass Shron so einsam auf seinem Weg zur Burg geblieben ist. Hätte er sich die eine oder andere Kreatur geschnappt, hätte es richtig böse enden können - Garz hat da ja ein anschaulisches Beispiel gebracht.
Und mein zweites Fazit: Auch diese Legende ist überladen. Langsam denke ich mir, auch wenn es voll cool ist, dass man so viele tolle Sachen hat, alleine das Aufbauen dauert jetzt schon fast genauso lang wie das Spielen der Legende mit den ganzen Einzelteilen, die man über die Checklisten und die A-Karten herausfizzeln muss. Und langsam bekomme ich das Gefühl, dass zuviel auch zuviel des Guten sein kann. Und ich kenne (leider) einige Spiele, wo man zwar stolz alle möglichen Erweiterungen hat (Alhambra, Carcassone, Dominion, ...), aber gerade deswegen nicht mehr spielt, weil es einfach zu viel ist und man von der Fülle an Material erschlagen wird.
Also, ich freue mich auch, die restlichen beiden (verschollenen) Legenden zu spielen, und ja, ich würde auch gerne eine zweite Box besitzen. Aber ehrlicherweise denke ich schon darüber nach, ob es sich auszahlt, wenn man zwei Stunden Zeit zum Spielen hat, eine Stunde davon mit Vorbereitung und Aufbau zu verbringen. So vielleicht als Denkanstoß für die Zukunft.
Mit freundlichen Heldengrüßen
Galaphil