Also ich (17) spiele Andor zumeist mit meinen kleineren Brüdern (beide 10+ Jahre) und finde, dass man die beiden als vollwertige, ebenbürtige Mitspieler ansehen kann. Das bedeutet im Genaueren, dass sie ihre Entscheidungen alleine und (meist) sinnvoll/nachvollziehbar tätigen, auch bei längerem Storyanteil auf Legendenkarten nicht abschalten und nach dem Spiel sogar beim Aufräumen helfen!
Leider kommt es allerdings immer wieder zu teils hitzigen Diskussionen bei der Auswahl bestimmter der Helden
vor dem Spiel
. Sämtliche Modelle (Losen, Jeder-sucht-für-den-Anderen-aus, es wird zunächst eine Gruppe an mitzuspielenden Helden gewählt, die dann möglichst zufriedenstellend verteilt werden oder einige Helden machen eine „Zwangspause“) waren nicht unbedingt zielführend und haben das Konfliktpotenzial nicht nennenswert vermindert... Hat jemand ein ähnliches Problem und wie handhabt ihr das? Irgendwelche Tipps?
Dazu tendieren beide dazu, in bestimmten Situationen das Gemeinwohl / Gelingen der Unternehmung etwas schleifen zu lassen, um ihre eigenen Helden besser auszustatten, SF häufiger zu nutzen, etc. Ein Jarim, der (zwar ein wenig übertrieben, aber dennoch im Wesentlichen) die gesamte Legende nur des Teleportieren willens über den Spielplan springt, kann vllt im ersten Moment noch lustig und nützlich sein, aber wenn dann die verbliebenen zwei Helden händeringend damit beschäftigt sind die Burg zu verteidigen, zweifelt man doch langsam an den psychischen Auswirkungen der Nutzung von Magie
Anfangs habe ich sie dann ins kalte Wasser springen lassen und ihre Spielzüge nicht „korrigiert“, danach haben beide dafür gestimmt das ein schnelles Legendenende die schlechtere Option ist
Genauso gibt es aber auch Tage oder Legenden, bei denen es beiden auf einmal wichtig ist, die verantwortungsvollen/ unverzichtbaren (meist neuen) Aufgaben und Aufträge zu erhalten und den größten Anteil am gewinnbringenden Zug auszumachen. Dann wird sich natürlich auch um Kreaturenbelohnungen gekloppt
. Das Problem mit „egoistischen“ Mitspielern wurde ja schon häufiger diskutiert und gehört wohl je nach Spielgruppe zum Spiel dazu...
Nichtsdestotrotz bin ich aber froh, die beiden als Mitspieler zur Verfügung zu haben - alleine spielen ist auf Dauer dann doch etwas ganz Anderes. Andor lebt für mich auch vom gegenseitigen Austausch und gemeinschaftlichem Planen und Diskutieren, auch wenn man als Größerer zum Wohl einer weiterhin friedvollen Spielatmosphäre dann eben mal auf etwas verzichten muss (unter Berücksichtigung des Gelingens der Legende). Bei mehreren Legenden am Stück stoßen die beiden jedoch auch recht schnell an ihre Grenzen. Jedenfalls kann Andor in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung sein
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