Hallo Beachsearcher, Hallo Phoenixpower
So, so, der Takuri hat schon Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeewig nicht mehr Spirit Island gespielt?

Da lachen ja die Hühner!
Aber anscheinend wird es wieder mal Zeit für ein Tavernenspiel zu SI.
Meistens, wenn ich nur kurz spielen wollte, dann ist es immer länger geworden als gedacht. Und ja, meine Hängepartie sollte ich auch wieder weiterspielen. Schon allein, um danach alles wieder gscheit zusammen in die Kiste räumen zu können.
Zu CO2:
Die Dreier-Partie heute Mittag war definitiv wieder interessant. Das für mich faszinierende ist, dass man denkt, ach, das hat man locker gewonnen - und es schaut ja auch vom Prinzip her richtig einfach aus. Aber man kann maximal 10 Kraftwerke bauen, egal in welcher Spieleranzahl, theoretisch 11, wenn man zu dritt spielt, aber das bekommt man nicht wirklich leicht hin. Das Problem liegt aber an den UN-Zielen, weil die kann jeweils nur immer der Spieler in seinem Zug erfüllen, der die Infrastruktur der fertig gebauten Kraftwerke gebaut hat - und die Karten widersprechen sich manchmal! Insofern reicht es nicht, wenn man alle benötigten Kraftwerke hat, und auch nicht, dass sie sogar fertig gebaut werden (das Kraftwerk muss nämlich nicht von dem Spieler gebaut werden, der die Infrastrukturen gebaut hat!), sondern der Spieler muss dann noch einmal an die Reihe kommen und auch die benötigten Technologiewürfel für das jeweilige Ziel haben. Und es reicht auch nicht zu sagen, dass der eine Spieler noch drei Ziele erfüllen kann, wenn er nur noch zweimal drankommt, weil man pro Zug immer nur ein Ziel erfüllen darf. Dadurch musste ich mir bei der Partie zu Mittag also noch schnell überlegen, wie der dritte Spieler schnell noch ein Ziel erfüllen kann, weil der prädestinierte Spieler für alle Ziele nicht mehr oft genug am Zug war.
Also, der Teufel steckt im Detail.
Ich hab dann noch ein Bild vom Endstand am Brett gemacht. Das reich ich hier nach
Und noch ein Detail: Das Spiel, CO2, kam eigentlich schon 2012 auf den Markt und ist das Erstlingswerk von Vital Lacerda gewesen. Es kann voll kooperativ gespielt werden (mein bevorzugter Modus) oder semi-kooperativ, was bedeutet, dass alle zusammen verlieren, wenn die Luftverschmutzung 500ppm CO2 erreicht oder übersteigt, wenn alle das verhindern, dann gewinnt aber der Spieler/Konzern, der selbst am meisten dafür gesorgt hat, dass dieses Ziel erreicht wird. Wie immer wird das über das Sammeln von Siegpunkten ermittelt. In der Koop-Variante gibt es einen gemeinsamen Siegpunktmarker, in der semi-koop-Variante hat jeder seinen eigenen Siegpunktmarker.
Zum Vergleich mit anderen Umweltspielen:
E-Mission wurde ja letztes Jahr von dem Macher von Pandemie veröffentlicht, mit einer katastrophalen Materialqualität und einem unglaublich hässlichen Artwork, und was ich dem Spiel ankreide ist einerseits der geringe Grad an Interaktivität für ein Kooperatives Spiel und andererseits das Zufallsbestimmte Ende, wenn man die Siegbedingung erfüllt hat (man muss dann noch die Krisenkarten aufdecken und mit Pech kann man dann noch verlieren, obwohl man eigentlich schon gewonnen hätte). Das Spiel mag einen interessanten Mechanismus und ein lehrreiches Abbild unserer Klimaprobleme sein, als Spiel finde ich es aber eine Katastrophe und nach den strengen Regeln, denen Spiele normalerweise unterworfen werden, hätte es nie und nimmer auch nur in die erweiterte Longlist kommen dürfen.
Ein weiteres Spiel, das allerdings erst als Kickstarter läuft und heuer vielleicht im Herbst erscheint ist Tipping Point. Ein Spiel mit einer Wippe, auf der einen Seite kommen die Cubes für Verschmutzung und Umweltkrisen, auf die andere Seite versuchen wir Cubes zu legen, wenn wir aktiv dagegen arbeiten, Luft, Wasser und auch Soziale Probleme zu lösen. Kippt die Wippe je einmal vollständig auf die Seite der Klimakatastrophen, dann hat man das Spiel sofort verloren.
Das Spiel schaut definitiv besser aus, aber man merkt ihm auch hier an, dass es viele Elemente gibt, die rein der Mechanik geschuldet sind, und ja, man kann (und es gibt auch eine sehr gute Erklärung des Autors, die er mir geschildert hat) es thematisch in Bezug setzen, aber es ist definitiv nicht intuitiv und rein abstrakt, warum das Thema jetzt mit der Mechanik zusammenhängt. Am Ende bin ich mir nicht sicher, wie sehr es mich überzeugen kann. Es ist auf jeden Fall deutlich besser als E-Mission, was nicht weiter schwer ist, und mit CO2 ist es nicht zu vergleichen, aber ob die schöne Wippe und das schöne Material wirklich das überdeutliche mechanische Übergewicht ausgleichen können, da bin ich mir nicht sicher.
Dann gibt es ja noch ein Spiel, bei dem mir der Name entfallen ist, wo man bestimmte Arten vor dem Aussterben bewahren muss. Auch hier hab ich allerdings unterschiedliche Meinungen gehört, richtig durchgesetzt hat sich das Spiel allerdings nicht. Da dürften die Schwächen dann doch auch überwogen haben.
Fallen dir sonst noch Spiele ein, Beachsearcher?
Lieben Gruß, Galaphil