ich freue mich ganz besonders, heute ein Interview mit Wolfgang Lüdtke hier posten zu können. Er ist Teil des Redaktionsteams TM-Spiele, die unter anderem Spiele wie „Die Siedler von Catan“, „Keltis“ oder das zum Kennerspiel des Jahres 2012 nominierte „Targi“ betreut haben. Wolfgang Lüdtke ist auch der Redakteur für „Die Legenden von Andor“.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, eure Gilda.
Gilda: Hallo Herr Lüdtke. Wie viele neue Legenden enthält die Sternenschild-Erweiterung?
Wolfgang Lüdtke: Hallo Gilda. Ich freue mich, dass ich euch vom Sternenschild berichten kann. Die Erweiterung besteht aus einer großen Legende. Diese ist auf Variabilität ausgelegt. Anders als in Legende 3, die ja ebenfalls sehr variabel ist, gibt es hier wieder stärker das erzählerische Element.
Gilda: Kann man die Erweiterung auch mit 5 und 6 Spielern spielen?
Wolfgang Lüdtke: Nein, das ist nicht möglich. Wir wissen, dass viele Andor-Fans gerne auch mit mehr als 4 Spielern Abenteuer bestehen möchten. Wir – und vor allem Michael Menzel – haben auch intensiv darüber nachgedacht. Noch ist uns keine befriedigende Lösung eingefallen. Wir müssten die Anzahl der Helden, die an ein einem gemeinsamen Kampf teilnehmen können, beschränken. Sonst hätten die armen Kreaturen kaum Chancen. Außerdem müsste es mehr Aufgaben geben, da sonst alles zu einfach würde.
Gilda: Wie viele verschiedene Endgegner sind in der Erweiterung enthalten?
Wolfgang Lüdtke: Es gibt 6 höchst unterschiedliche Endgegner. Das Wassermonster, das aus dem Geheimen See vertrieben wurde, hat Michael ja schon verraten.
Gilda: Wie würden Sie den Schwierigkeitsgrad der Erweiterung einschätzen?
Wolfgang Lüdtke: Die Erweiterung richtet sich an erfahrene Helden. Die einzelnen Herausforderungen sind etwas schwerer zu bewältigen als in Legende 3, aber nicht so schwierig wie in Legende 5. Also irgendwo dazwischen.
Gilda: Wie schätzen Sie den Wiederspielreiz der Erweiterung ein?
Wolfgang Lüdtke: Der ist sehr hoch. Es gibt ja nicht nur 6 verschiedene Endgegner, sondern von vielen Legendenkarten gibt es unterschiedliche Varianten. Immer nur eine ist jeweils im Spiel enthalten. Vergleichbar mit dem Handelszwerg Garz in Legende 5. So ist der Weg zum Sternenschild immer ein anderer.
Gilda: Warum erscheint die Erweiterung erst im Herbst 2013?
Wolfgang Lüdtke: Auch wenn es sich „nur“ um eine Legende in kleiner Schachtel handelt, so war der Entwicklungsaufwand nicht viel kleiner als beim Grundspiel. Schließlich musste die Legende mit jedem Endgegner und bei jeder Spielerzahl gleich gut funktionieren. Wenn beim Testen festgestellt wurde, dass etwas geändert werden muss, musste die neue Version auch wieder in Partien mit 2, 3 und 4 Spielern ausprobiert werden – und das nicht nur einmal. Damit also die Erweiterung qualitativ nicht hinter dem Grundspiel zurücksteht, hat sich Michael Menzel und haben wir uns die benötigte Zeit genommen, die wir für die Entwicklung brauchten.
Gilda: Muss man "Die Legenden von Andor" bis zum Drachen durchgespielt haben, um das Sternenschild spielen zu können?
Wolfgang Lüdtke: Nein. Das ist überhaupt nicht erforderlich. Wie schon gesagt, sollte man die dritte Legende schon gespielt haben. Damit kennt man alle wichtigen Regeln. Wir haben aber auch schon Testrunden gehabt, bei der Spieler dabei waren, die das Grundspiel noch nicht kannten. Wir haben ihnen im Schnelldurchlauf dann das Spiel erklärt, die neuen Regeln der Erweiterung sind während des Spielens eingeflossen. Da alle gemeinsam spielen, war es für die neuen Helden kein Problem bei der Suche nach dem Sternenschild mitzuhalten.
Gilda: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!
Wolfgang Lüdtke: Sehr gerne. Wir freuen uns, wenn die Erweiterung bei den Fans so gut ankommt wie das Grundspiel und natürlich sind wir gespannt auf anregende Gespräche hier in der Taverne, wenn sie erschienen ist.
