von Galaphil » 14. Februar 2016, 18:04
So, ich hab diese schöne Legende jetzt am Freitag auch spielen können/dürfen.
Da ich sie erst am selben Tag ausgedruckt, ausgeschnitten und zusammen geklebt habe, merkte ich erst, wie anstrengend diese Art des Ausdrucks sein kann. Aber geschafft ist geschafft.
Zu den technischen Daten: Ich habe sie zu zweit, mit einem Freund, der nur einmal die Einführungslegenden 1+2 kennen gelernt hat, also ziemlicher Anfänger ist, gespielt. Ich spielte Orfen (den ich neu ja heuer bekommen durfte, dank an Michel!) und mein Freund mit Thorn. Wir brauchten knappe fünf Stunden inklusive kurzer Pause und etwas tratschen am Anfang für alle drei Legenden.
Das trifft es ungefähr mit den 60-90 Minuten pro Legende, wobei wir immer am oberen Rand waren. Und ja, sie direkt hintereinander zu spielen ist eindeutig schöner.
Zu Teil 1: Während Thorn alle SP und einen Helm bekam und zur Burgverteidigung zurückblieb, marschierte Orfen über die Marktbrücke so schnell wie möglich zu Thorald, inklusive Fernrohr. Da wir genug Zeit hatten (ein Gor und ein Wardrak hingen im Wald an den Nebelplättchen fest), ging es dann auch rundherum um den Ursprung der Narne und hinten im Wachsamen Wald weiter. Dort entdeckte er Reka auf dem selben Feld, auf dem der Wardrak stand.
Also musste Thorn ebenfalls dorthin und Thorald wurde kurzerhand umgeleitet und begleitete Thorn. Der Wardrak konnte dann auch schnell getötet werden, in der Staffel wurde Reka zur Burg gebracht und danach verlief alles recht flott - Thorn verteidigte wieder die Burg, Orfen kaufte mit der Belohnung zwei Wasserschläuche, sammelte das hintere Heilkraut ein (das andere lag in Burgnähe) und schickte es per Falke in die Burg, wo die Hexe es sogleich in Empfang nahm.
Danach ging es zum Troll im Mineneingang - und auch dieser Kampf war mittlerweile relativ leicht geworden, da Orfen nun auch schon die Runensteine hatte - und auf Feld 71 gleich 7 Extrastärkepunkte lukrierte.
Ein Punkt zur Hexe: auch wir fragten uns, ob man einen Trank der Hexe bekommt, wenn man auf ihrem Feld zu stehen kommt (abgesehen von dem Wardrak), und entschieden uns dann nach langem Nachdenken für ja. Allerdings war der erste Eindruck eher ein Nein, weil es wird ja betont, dass man bei ihr keinen Trank kaufen kann - das lässt auch darauf schließen, dass man keinen bekommt, wenn man sie das erste Mal trifft. Hier wäre ein Satz mehr etwas besser gewesen.
Also zu Teil zwei, wobei wir eigentlich das wichtigste behalten durften und nur den Falken und das Fernrohr abgeben mussten.
Der Teil zeichnete sich so richtig durch Suspense aus - man merkte so richtig die Spannung und das Kribbeln in der vernebelten Mine. Ich schließe mich aber an, dass dieser Teil der leichteste war. Hier konnten wir ohne jegliche Anstrengung ziemlich locker gewinnen, zwei Kreaturen entkamen, der Rest wurde besiegt, soweit es notwendig war. Die Edelsteine: Wir sammelten vier Edelsteine ein, einfach weil ich mir dachte, dass die wohl zu irgendeinem Zweck wohl herumliegen. Und dann hatten wir sieben und mussten fünf abliefern - da traf es sich gut, dass wir dank einer Geheimer See-Karte einen Edelstein abgeben mussten/konnten.
Die Karte bei Fürst Halwart, ALLE Gegenstände bis auf die Runensteine abgeben zu müssen, war dann ziemlich extrem. Damit fing der dritte Teil nicht so gut an.
Hier fand ich es wirklich schwer, am Anfang hatte man nämlich keine andere Wahl, man musste die Burg verteidigen, da durch den Doppelschritt der Gors am Ende des zweiten Tages automatisch die Burg fällt. Und dadurch, dass alle Figuren mit schwarzen Würfeln würfeln konnte man die im 1:1 nicht einmal realistisch besiegen.
Da Thorn seinen Helm in der Mine verloren hatte, ging es dann zur Burgverteidigung. Zuerst wurden die beiden Skrale an der Hängebrücke getötet, am zweiten Tag versuchte sich zuerst Orfen alleine an einem Gor, scheiterte fast tödlich, bevor Thorn mit Hilfe eines Heilkrautes und zweier Trinkschläuche von Feld 57 und einem Helm, den er für die Skrale eingekauft hatte, zu Hilfe eilte. Dadurch waren unsere Pläne allerdings schon ziemlich über den Haufen geworfen. Wir fingen uns zwar wieder und schafften es, die Burg zu verteidigen, konnten dann auch noch Reka aus der Burg in den Wachsamen Wald bringen, aber dadurch verlor Thorn einen weiteren Tag, den wir leider besser gebrauchen hätten können. Vor allem, da an diesem Tag der fremde Händler ins Spiel kam und wir kein Gold hatten und in keiner Nähe zu einem Händler waren. So war Orfen, ohne die Chance SP einkaufen zu können, in der Nähe der Burg recht schwach, auch, weil ich mit dem schwarzen Würfel in drei von vier Fällen im Kampf nur eine 6 würfelte.
Das waren schon mal schlechte Aussichten und so machten wir uns daran, endlich die Bauern und den freien Markt zu befreien. Das gelang uns auch, sogar in nur einem einzigen Tag, nachdem sich Thorn noch mal teuer in der Mine mit Stärke aufgefüllt hatte, nur dass wir dann merkten, dass wir mit dem Gold eigentlich am Markt später doppelt so viel bekommen hätten. Auch den Bauern brauchten wir nun nicht mehr, im Gegenteil, die Burg war unser geringstes Problem.
Nun hätten wir zwar noch gerne den Skral an der Marktbrücke gekillt, aber dazu fehlte uns dann leider gerade die Zeit, um auch noch Varkur zu besiegen (wir waren auf L, mit dem Skral auf M und hätten erst am nächsten Tag Varkur angreifen können).
Dann noch eine Fehlentscheidung: statt in Ruhe noch einen Tag zu warten und erst am nächsten Tag mit je sieben Stunden anzugreifen, beschlossen wir, noch am Tag L anzugreifen, mit Orfen auf Stunde 4 und Thorn auf Stunde 5 (weil wir einfach schon dort waren - Varkur steht ja am Nachbarfeld vom freien Markt).
Und siehe da, geschwächt durch die vielen Kämpfe und dank der Sonderregelung, dass Varkur auch mit unter 7 WP mit zwei schwarzen Würfeln kämpft, zog sich der Kampf immer mehr in die Länge, wir verloren WP um WP aufgrund von Überstunden und weil Varkur immer eine 12 im Kampf hatte, wir dagegen nie optimal trafen. Als Varkur nur mehr auf 4 WP war, gelang ihm dann der tödliche Schlag: Thorn würfelte 1, 1, 2 mit Helm und Orfen seine typische 6 - und der Kampf war zu Ende.
Erschöpft ließen die Helden die Waffen sinken und Varkur nutzte den Augenblick, um seinen Sieg zu feiern (nein, wir haben den letzten Tag dann nicht mehr ausgespielt - wir sahen es hoffnungslos an, wenn Varkur wieder 20 WP hatte und wir keinen TdH und kein Pergament mehr, dass wir ihn noch besiegen können, wenn wir selbst nur mehr auf 2 und 4 WP waren. Aber ja, eigentlich hätten wir noch einen Tag Zeit gehabt, in dem er wieder voll regeneriert gewesen wäre und wir am Ende).
Mein Fazit: Die erste Legende empfinde ich als mittel, die zweite als leicht, die dritte als schwer (zumindest für 2 Spieler), vor allem, da man keine Chance hat, sich um den Markt und die Bauern zu kümmern, bevor nicht schon alles gegen die Helden gelaufen ist. Vier Spieler können sich hier mMn deutlich besser aufteilen - zwei zur Burg, zwei zu den Bauern und den Markt.
Gefallen hat uns aber beiden die Story, sie ist schön erzählt, schön umgesetzt und auch schön zu spielen.
Lieben Gruß
Galaphil