Zurück zur Taverne

Bird's Legenden von Andor - Kapitel II

Bird's Legenden von Andor - Kapitel II

Beitragvon Bird » 3. November 2017, 17:50

Verehrte Gäste und Zuhörer,
ein ganzer Mondzyklus ist vergangen, seit ich das letzte mal Gelegenheit hatte, hier im Trunkenen Troll[i][/i]eine meiner Geschichten zum Besten zu geben. Nun hat mich mein Weg einmal mehr zu Gilda und einem ausgezeichneten Becher Met am behaglich warmen Feuer geführt. Ich hoffe, ihr werdet Gefallen finden an einem weiteren Abend mit dem alten Geschichtenerzähler.

Kapitel II - Die Geisterquelle

Ruhig, ganz ruhig... vorsichtig verlagerte Chada ihr Gewicht auf das rechte Bein, um fast lautlos das linke Knie zu Boden zu bringen. Sie beugte sich nach vorne und hob einige trockene Blätter auf, die sie in der Luft zerrieb. Der Wind kam immer noch von Süden, denn er blies ihr die Blätter ins Gesicht und sie blinzelte. Langsam, um kein Geräusch zu machen, setzte Chada einen Fuß vor den anderen, weiter zur Quelle. Vor einer Stunde, zum fünften Sonnenhaus war sie vom Baum Der Lieder aufgebrochen, war einige Zeit dem Gewundenen Weg gefolgt, um sich dann in Richtung Süden in den Wald zu schlagen. Meister Ranarius hatte ihr gesagt, dass die Jagd ihr gut tun würde um ihren unruhigen Geist zu besänftigen. Und er hatte Recht gehabt, seit fast einem ganzen Sonnenhaus hatte sie nicht einen Gedanken an die Entscheidung der Weihe verloren. Sie fühlte sich ruhig, entspannt und ihre Gedanken kreisten nicht mehr. Sie dachte nur daran, so unauffällig wie nur irgend möglich zur Quelle zu gelangen um vielleicht ein kleines Reh oder ein paar Hasen zu erlegen. Schon als Kind hatte sie gelernt mit Pfeil und Bogen umzugehen und die Jagd war immer ein wesentlicher Teil ihres Lebens im Wald gewesen.
Wenig später erreichte ihr Ziel, eine kleine Anhöhe über der Geisterquelle, dem Ursprung der Narne im Wachsamen Wald, gut versteckt zwischen Sträuchern und Büschen, sodass sie in ihrem dunkelgrünen Umhang nicht zu sehen wäre. Der Wind war schwächer geworden, kam aber immer noch von Süden, also würde kein Tier, dass zum Trinken hierher kam, ihren Geruch wahrnehmen. Vorsichtig schob sich Chada durch die Zweige der Sträucher, sie unterdrückte einen kleinen Schmerzenslaut, als die Dornen rote Striemen auf ihren Handrücken und auf ihrem Gesicht hinterließen. Von dieser Stelle aus konnte sie ungesehen das gesamte Gebiet überblicken, wieder ließ sie sich auf ein Knie herab, schob ihren dünn geflochtenen schwarzen Zopf zurück hinter das rechte Ohr und zog einen grau gefiederten Pfeil aus ihren Köcher, den sie gedankenverloren zwischen zwei Fingern hin und her drehte.
So viel zur inneren Ruhe, dachte Chada leicht verärgert, denn nun, da sie außer sich still zu verhalten und zu warten nicht viel tun konnte, kehrten ihre Gedanken unweigerlich zur Entscheidung der Weihe zurück, eine Thematik, die nun schon eine ganze Weile an ihr nagte.
Vor acht Mondzyklen, einem halben Sonnenzyklus, hatte Meister Melkart, der höchste der Bewahrer, sie zu sich rufen lassen.
„Ah, Chada, komm herein, nimm Platz.“ hatte der alte Mann sie begrüßt. In seiner Anwesenheit hatte sich Chada noch nie sonderlich wohl gefühlt. Gewiss, er war fast immer freundlich und noch nie hatte sie einen Konflikt mit ihm gehabt, und doch, seine Ausstrahlung von unendlichem Wissen und Weisheit war etwas, das sie einschüchterte. Meister Melkart mochte die einhundert Sonnenzyklen überschritten haben, doch in seinen tiefen, dunklen Augen lag eine Geistesschärfe, die ihr jedes mal direkt in die Seele zu blicken schien. Aus diesem Grund versuchte Chada sooft es ihr möglich war, ohne die Etikette zu verletzten, seinem Blick auszuweichen und konzentrierte sich stattdessen auf die Anzahl der Blätter am Abbild des Großen Baumes, der vorne auf seine grüne Robe gestickt war, oder auf die verbliebenen schwarzen Haare in seinem ergrauten Bart.
Chada hatte Meister Melkarts Studierzimmer betreten und sich ihm gegenüber an den großen polierten Schreibtisch gesetzt, der wie alles hier aus dem Eichenholz des Baumes Der Lieder gefertigt war. „Meister, du hast nach mir geschickt.“ hatte sie nur gesagt und dabei auf das Armband aus geflochtenem braunem Leder an seinem Handgelenk gestarrt. Meister Melkart seufzte, dann antwortete er mit seiner melodischen Stimme: „Das habe ich. Wie du weißt, wirst du in ein paar Tagen deinen neunundzwanzigsten Sonnenzyklus erreichen. Vor neunzehn Sommern und Wintern haben wir mit deiner Ausbildung begonnen. Einer Ausbildung, die sich nun dem Ende entgegen neigt. Du hast viel gelernt in dieser Zeit, deine Stärken und Schwächen entdeckt, was zu tun dir Freude bereitet und was dir widerstrebt. Nun ist es an der Zeit, dass du beginnst darüber nachzudenken, in welche Richtung dein Weg führen soll.“
Chada hatte bei diesen Worten schwer schlucken müssen, es war ihr immer bewusst gewesen, dass dieser Tag bald kommen würde, doch fühlte sie sich dafür noch nicht bereit.
„Wird er dich zu den Bewahrern führen“ fuhr der Meister fort. „bei denen du weiter daran arbeitest, das Wissen der Welt zu studieren, zu archivieren und vielleicht in ferne Länder zu reisen, um Geschichte und Wissen anderer, uns womöglich noch völlig unbekannter Völker zusammenzutragen? Eine weise Entscheidung wäre das, ist, wie deine Lehrer mir mitteilen, dein Wissensdurst doch geradezu unstillbar.
Oder entscheidest du dich für den Pfad der Wächter und wirst dein Leben in den Dienst des Baumes und Seiner Geheimnisse stellen, Ihn und Seine Bewohner schützen und ernähren, Schild, Schwert und Bogen für alle unsere Brüder und Schwestern sein, die in die Welt hinaus ziehen? Auch dies wäre ein ehrenvoller Einsatz deines Könnens, überragen doch deine Fähigkeiten mit Pfeil und Bogen jeden anderen deines Alters.
Keine Angst, junge Chada.“ hatte er mit einem Blick zu ihr gesagt, den andere, die sich nicht in Chadas Situation befanden, vielleicht als warmherzig bezeichnet hätten. „Du musst diesen Raum nicht als Bewahrerin oder als Wächterin verlassen, doch bis du deinen dreißigsten Sonnenzyklus erreichst, musst du eine Entscheidung treffen.“

Als Chada nun hier im Gebüsch über der Geisterquelle lauerte, stellte sich ihr unweigerlich die Frage, ob Meister Melkart wusste, vor welche Schwierigkeiten er sie mit dieser Frage gestellt hatte. Ein Leben ohne die Jagd, das Anpirschen, das Warten auf die Gelegenheit für den einen, perfekten Schuss konnte sie sich nicht vorstellen. Zwar liebte sie es keinesfalls zu töten, doch auch das war nur ein Teil des Lebens, bedeutete schließlich der Tod des Einen das Weiterleben des Anderen. Auch das Ausweiden der Beute verabscheute sie, doch meist übernahmen diesen Teil ohnehin andere für sie. Für sie stand zweifelsfrei fest, dass sie die Jagd liebte, sogar ihrem Bogen hatte sie insgeheim den Namen Rosendorn gegeben und diesen, kaum zu sehen, in das Holz geritzt. Wählte sie den Weg der Bewahrer, müsste sie alle ihre Waffen abgeben, was für sie undenkbar war.
Sie war drauf und dran gewesen, sich zur Wächterin weihen zu lassen, doch dann waren ihr Meister Melkarts Worte über ihren Wissensdurst wieder in den Sinn gekommen. Tatsächlich konnte sich Chada nächtelang in den riesigen Pergamentrollen und mächtigen Folianten in den Archiven verlieren. Wie oft war sie zurechtgewiesen worden, weil sie lange über Studierzeit hinaus geweigert hatte, die Archive zu verlassen? Würde sie sich entscheiden eine Wächterin zu werden, bliebe ihr auf ewig der Zugang zu den inneren Bibliotheken verwehrt.
So hatte Chada nicht nur die kleine Feier zu ihrem neunundzwanzigsten Jahrestag und damit zu ihrem letzten Sonnenzyklus als Novizin, kaum genießen können, sie hatte auch die letzten acht Mondzyklen damit verbracht, das für und wieder abzuwägen, sich hin und her zu entscheiden, um dann jeden Beschluss wieder zu verwerfen. Kurzum, sie steckte in ihrer Entscheidung fest und eine Besserung war nicht in Sicht.

Plötzlich bemerkte Chada eine Bewegung im Schatten der Bäume, die die Quelle umschlossen. Ein Reh kam, aufmerksam schnuppernd, und mit vorsichtigen Schritten auf die Quelle zugelaufen, es näherte sich dem Wasser, senkte den Kopf und begann zu trinken. Chada begutachtete das Tier, es wog wohl gut und gerne sechzig Pfund, es würde wohl mit der Zeit kräftezehrend werden, doch sie würde es ohne große Probleme zum Baum Der Lieder zurück tragen können. Langsam, um kein Geräusch zu verursachen, das die verraten könnte, legte Chada den Pfeil auf die Bogensehne, hob den Bogen, hielt den Atem an und zielte...
Gerade als Chada den ihre Finger vom gefiederten Schaft des Pfeils lösen wollte, regte sich etwas am Rand von ihrem Sichtfeld und sie ließ sich ablenken, ihr Blick huschte zu der Stelle und sie erstarrte. Fünf Grauen erregende Kreaturen brachen aus dem Unterholz des Waldes heraus. Solche Geschöpfe hatte Chada noch nie zu Gesicht bekommen, und war dafür nicht undankbar, sie sahen aus, als wären sie direkt einem Albtraum entsprungen. Ihre Haut war rötlich-braun und merkwürdig geschuppt, als wäre sie verbrannt und aufgesprungen, die Arme waren kräftig und so lang, dass sie fast bis zum Boden reichten, doch anstelle von Händen, endeten diese Arme in zwei langen, gebogenen, sichelartigen Klauen. Die Kreaturen hatten die Ohren von Fledermäusen und von der Stirn über den Hinterkopf bis zum Rücken zogen sich spitze Stacheln. Die Haltung dieser Geschöpfe war gebeugt, ganz so als wollten sich Rückgrat, Knie und Hüften nicht strecken lassen. Der größte von ihnen dürfte Chada höchstens um eine handbreit überragen.
Die Kreaturen liefen direkt auf das Reh zu, das wie Chada erstarrt war. Als der erste von ihnen das Reh erreichte, das immer noch unfähig schien sich zu bewegen, holte die Kreatur mit seinem Klauenarm aus und schlug zu. Blut spritzte und das Reh brach zusammen, als der Schlag dem Tier beinahe den Kopf abschlug. Das war keine Jagd, das war ein Massaker! Nur mit Mühe unterdrückte Chada einen entsetzten Aufschrei und als die Kreaturen sich zu Boden warfen, um ihre Zähne unter lauten Reißen und Knirschen von Knochen in das Fleisch des Rehs zu schlagen, musste Chada sich abwenden.
Ihre Gedanken überschlugen sich, was ging hier vor? Was waren das für Wesen? Wieso hatte sie noch nie irgendwo etwas über solche Kreaturen gehört oder gelesen? Woher kamen sie? Was wollten sie? Nur in einem war sie sich sicher, sie wollte unter keinen Umständen ihren Weg kreuzen. Sie musste zurück zum Baum Der Lieder. So leise sie konnte und ohne die Kreaturen aus den Augen zu lassen, wobei so es tunlichst vermied, den übel zugerichteten Kadaver dessen anzusehen, was vor wenigen Augenblicken noch ein lebendiges, gesundes Reh gewesen war, kroch sie rückwärts durch das Dickicht zurück, bis eine weitere Bewegung sie innehalten ließ.
An der Stelle, an der die Kreaturen aus dem Wald getreten waren, erschien noch eine Gestalt. Diese war größer, sicherlich fast zwei Schritt hoch und sie marschierte mit großen Schritten auf die anderen Wesen zu, die immer noch damit beschäftigt waren, alles, was kein Knochen war, vom Körper des Rehs abzureißen und zu verschlingen. Als hätten sich eine Echse und ein Mensch miteinander vermischt, schoss es Chada beim Anblick des Neuankömmlings durch den Kopf. Dessen Haut hatte die gleiche, rötlich-bräunliche Farbe wie die der anderen Kreaturen, doch der Kopf wirkte reptilienhafter, mit stechenden, roten Augen. Zudem besaß er einen langen Schwanz wie eine Echse oder ein Salamander und bewegte sich nicht gebückt, sondern aufrecht und seine Arme, Beine und der Körper waren mit Platten bedeckt, die Rüstungsteilen ähnelten. In den Händen hielt er zwei Schwerter, die wie die Rüstungsplatten nicht aus Stahl waren, sondern sonderbar blass und fahl schimmerten, fast wie... nein, nicht fast, verbesserte sich Chada stumm. Genauso wie Knochen.
Wäre sie sich nicht vorher schon sicher gewesen, dass sie so schnell und unauffällig sie konnte von hier verschwinden sollte, dieser Anblick hätte ihr jede weitere Unsicherheit darüber genommen. Sie spürte Furcht in sich aufsteigen und obwohl ihre Atmung schnell und flach geworden war und ihr das Herz fast schmerzhaft bis zum Hals schlug, gelang es ihr, beinahe geräuschlos ihren Platz auf den Anhöhe zu verlassen. Tief geduckt schlich sie weiter durch den Wald in Richtung Norden, immer wieder blickte sie sich nervös um. Inständig hoffte sie, nicht auf weitere dieser Kreaturen zu stoßen, jeder Muskel ihres Körpers war zum Zerreißen gespannt. Im Grunde genommen hielt sich Chada durchaus für eine mutige junge Frau, schon unzählige male war sie alleine durch den Wald gestreift, hatte Bekanntschaft mit den Krallen von Raubtieren und den Giftzähnen von Schlagen gemacht, doch noch nie hatte sie sich derart um ihr Leben gefürchtet.
Als dann hinter ihr plötzlich ein Geräusch ertönte, eine seltsame Mischung aus einem Zischen und einem Brüllen, das nur von diesem Echsenwesen kommen konnte, ließ Chada alle Vorsicht fahren, sie stürmte los. Ohne sich auch nur einmal umzusehen rannte sie so schnell sie konnte durch den Wald, obwohl sie nicht mit Bestimmtheit hätte sagen können, ob dieser Ruf tatsächlich ihr gegolten hatte. Vielleicht war etwas ganz anderes der Grund gewesen, vielleicht hatte die Kreatur sie nicht einmal gesehen, so viel Weg, wie sie schon zwischen sich und der Quelle gebracht hatte? Doch was in diesem Moment in Chada tobte, war blanke Panik. Panik, in der sie nicht klar zu denken vermochte, in der sie schon meinte, die Schritte von Verfolgern hinter sich zu hören, von denen sie ja nicht einmal wusste, ob es sie gab. Ihr Atem ging jetzt stoßweise. Erst als sie den Gewundenen Pfad erreichte, wagte sie einen Blick über die Schulter und da hinter ihr außer Bäumen nichts zu erkennen war, beruhigte sie sich etwas.
Wenig später erreichte sie, immer noch rennend, wenngleich nicht mehr so kopflos wie zuvor, ihre Heimat, den Baum Der Lieder. Auch wenn sich Chada schon hunderte male dem Großen Baum genähert hatte, sie nun verängstigt und erschöpft war, nie würde die Magie dieses Ortes ihre Wirkung auf sie verlieren. Der Baum Der Lieder war eine Eiche, doch eine Eiche, die mit keinem anderen Baum in keinem anderem Wald der gesamten bekannten Welt vergleichbar gewesen wäre. Diese Eiche war hunderte Schritt hoch, wie hoch genau, war noch niemandem gelungen herausfinden, doch sie überragte nicht nur jeden anderen Baum hier im Wald, sondern auch einige der kleineren Berge des Grauen Gebirges. Gleich einem Turm, der schon von weitem zu sehen war, thronte die gigantische Baumkrone majestätisch über allem anderen. Der Stamm war so dick, dass es hunderte von Menschen gebraucht hätte, die sich an den Armen hielten, um ihn einmal zu umfassen und ein gewaltiger Torbogen führte ins Innere des Baumes, indem eine Wendeltreppe nach oben bis zu einer Art Balkon führte. Von diesem Balkon aus konnte man in die Studierzimmer der Meister gelangen und dort lagen auch die geheimen, inneren Archive.
Selbst Chada, die ihr ganzes Leben im Baum Der Lieder verbracht hatte, konnte sich nicht erklären, wie es den Begründern der Bewahrer möglich gewesen war, all das im Innern des Baumes zu erbauen und ihn dabei nicht zu beschädigen oder gar zu töten. Manche der Novizen sagten, die Waldgeister hätten dieses Wunder vollbracht, andere schworen, ein mächtiger Magier aus der alten Zeit hätte den Baum nach seinem Willen geformt und wieder andere glaubten der Baum selbst sein beseelt und wachse so, wie die Bewahrer es von Ihm erbaten.
Die größte Faszination jedoch, die der Baum auf Chada ausübte, war eine Andere. Eine Ruhe schien von diesem Ort auszugehen, die jedes mal auch von ihr Besitz ergriff und sie sich leichter fühlen ließ, als wären alle ihre Sorgen klein und unbedeutend neben etwas so Ehrfurcht gebietendem wie dem Baum Der Lieder. Ein Zauber musste auf ihm liegen, der ihr neue Lebenskraft zu verleihen schien, sobald sie auf die Lichtung trat, in deren Mitte der sich der gewaltige Stamm aus dem nicht minder beeindruckenden Wurzelwerk erhob. Das war ihr Zuhause und musste es sich als solches nicht genauso anfühlen?
Doch obwohl der Baum auch heute seine Wirkung auf Chada nicht schuldig blieb, war es doch kaum genug, sie nachdem was sie erlebt hatte, ernsthaft zu beruhigen. Immer noch atemlos erreichte sie den Fuß des Baumes und hechtete die hölzernen Stufen zum Tor hinauf, als sie unsanft mit Merrik zusammenstieß. Merrik? Chada hatte gar nicht gewusst dass er hier war, als sie zuletzt von ihm gehört hatte, hatte er verkündet, den Norden erkunden zu wollen. Dann wurde ihr schlagartig bewusst was soeben geschehen war, sie hatte den schmächtigen Mann glatt umgerannt, er war geradezu an ihr abgeprallt. Der Bewahrer hatte sich über die Jahre einen Namen gemacht und das obwohl er nie nach dem Rang eines Meisters gestrebt hatte und seine Fähigkeiten als Kartograph waren schon beinahe legendär. Genauso gut hätte sie mit Meister Melkart zusammen stoßen können, Chada wäre am liebsten im Boden versunken.
„Bitte verzeih, Merrik“ ,keuchte sie und rieb sich die Stirn, Merrik aber schien unter seinem schwarzen Bart leicht zu lächeln. Hastig, und weitere Entschuldigungen murmelnd, zog sie Merrik auf die Beine, dessen Augen noch immer amüsiert funkelten. „Chada, nicht war?“ fragte er sanft. „Wozu die Eile?“ „Ich muss zu Meister Melkart!“ ,stieß Chada hervor.
„Der Meister ist in seinem Studierzimmer, doch möchte er nicht gestört werden. Für die Novizen ist heute Meister Ranarius zuständig.“ gab Merrik zur Antwort. Doch Chada schüttelte den Kopf, „Es muss Meister Melkart sein! Es ist dringend!“ sie schrie nun beinahe. Merrik runzelte die Stirn und musterte Chada von den schweißnassen Haaren, über das errötete Gesicht bis zu den Kratzern auf ihren Händen und den mit Schlamm verschmierten Stiefeln, schließlich nickte er. „Gut, aber lass mich dich begleiten, es ist besser der Meister wird von mir gestört, als von einer aufgebrachten Novizin, komm mit.“ sagte Merrik, wandte sich um, setzte den Fuß auf die Treppe und Chada folgte ihm.
Während sie die gewundene Treppe empor kletterten sprach keiner von ihnen ein Wort. Sie erreichten den Balkon und traten hinaus.
Chada erinnerte sich noch gut an das erste mal, als sie an diesem Ort gewesen war. Hier oben in etwa einhundert Schritt Höhe hatte sie fast drei Sonnenhäuser am Geländer gestanden und nur staunend hinabgeblickt. Von der Küste bis zum Grauen Gebirge konnte man hier sehen und sie hatte sogar gemeint, den Eingang nach Cavern weit im Süden erkennen zu können.
Dieses mal jedoch hatte Chada für die beeindruckende Aussicht nicht einmal einen kurzen Blick übrig. Sie folgte Merrik den Balkon entlang, der um den Baum herum auf dessen Rückseite führte. Hier gab es weitere Tür, die wieder in den Baum hinein führte und dort lagen die Kammern der Meister. Merrik bedeutete Chada zu warten, ging den Gang entlang zur hintersten, am aufwendigsten verzierten Tür und klopfte. Chada stand zu weit entfernt um hören zu können, ob Meister Melkart ihn herein bat, doch wenige Augenblicke später trat Merrik ein.
Ungeduldig trat Chada von einem Bein auf das andere während sie wartete, bis sich nach kurzer Zeit die Tür erneut öffnete. Merrik kam heraus und schritt auf Chada zu. „Meister Melkart wird dich jetzt anhören. Ich hoffe nur dass das was du ihm zu sage hast, es tatsächlich wert ist, dass ich es riskiere seinen Unmut auf mich zu ziehen.“ sagte er. Auch wenn Chada sich dessen sicher war, verkrampfte sich ihr Magen ein wenig. Merrik hatte ihr geholfen, es wäre nicht gerecht wenn er ihretwegen Schwierigkeiten bekam. „Ich danke dir“, brachte sie heraus, ging an ihm vorbei zu Meister Melkarts Studierzimmer und trat ein.
Meister Melkart saß wie üblich hinter seinem großen Schreibtisch, doch Chada erschrak ein wenig darüber, wie erschöpft er aussah. Hatte er sonst immer voller Lebenskraft gewirkt, saß er nun mit eingesunkenen Schulter da, unter den Augen hatte er dunkle Ringe und sein Gesicht wirkte blass und müde. Chada wurde bewusst, dass sie ihn zu dieser Tageszeit in der Tat noch nie zu Gesicht bekommen hatte. „Anscheinend sind die vielen Sonnenzyklen doch nicht spurlos an ihm vorüber gezogen“ , schoss ihr durch den Kopf.
„Was gibt es so dringendes, dass du mir Merrik auf den Hals hetzen musst, Chada?“ selbst seine Stimme klang müde. „Meister Melkart, ich bitte um Verzeihung dass ich dich störe, doch fühle ich mich verpflichtet, dich zu unterrichten was mir vorhin auf der Jagd geschah.“ antwortete Chada förmlich und ihr Magen zog sich noch weiter zusammen. Meister Melkart musterte sie, wie Merrik zuvor schon, bevor er nickte und auf den Stuhl vor seinem Tisch wies. Steif wie eine Puppe setzte sich Chada und begann zu erzählen.
Aufmerksam lauschte Meister Melkart ihren, anfangs noch mit leicht zittriger Stimme vorgetragenen Ausführungen über die Geschehnisse im Wald. Erst als sie geendet hatte, brach er sein Schweigen und bat sie, die Kreaturen so genau sie es vermochte in allen Einzelheiten zu beschreiben. Als Chada dann seiner Bitte nachgekommen war, schwieg der Meister wieder und Chada konnte sehen, wie er angestrengt nachdachte.
Seine Erschöpfung war ihm immer noch deutlich anzusehen, doch schien sie in den Hintergrund getreten zu sein. Seine Augen waren wieder von der üblichen Schärfe erfüllt, als er schließlich antwortete. „Du hattest Recht, es war richtig, mir das zu erzählen, Chada. Läute die Glocke“, sagte er nun mit deutlich festerer Stimme als zuvor. „Ich muss mich mit den übrigen Meistern beraten. Mit allen.“ Ein Liederring! Eine Zusammenkunft aller Meister der Bewahrer und der Wächter, dachte Chada und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Die Meister standen immer im steten Austausch untereinander, doch ein gemeinsamer Rat aller kam nur äußerst selten und nur bei wahrhaft wichtigen Angelegenheiten vor. Oder bei sehr Gefährlichen, ergänzte sich Chada selbst im Gedanken. „Wie du wünschst, Meister.“ sagte Chada, erhob sich und verließ das Studierzimmer. Draußen vor der Tür lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die glatte Holzwand. Sie schloss die Augen und atmete einige male tief durch um sich zu beruhigen, wie im Traum führten ihre Schritte sie den Gang entlang zurück. Erneut trat sie hinaus auf den Balkon und folgte seinem Verlauf weiter nach hinten zu der Stelle, an der das Glockenspiel angebracht war.
Wie gerade einmal zwei Glocken unterschiedlicher Größe die Bezeichnung Glockenspiel verdienen, ist mir schleierhaft, dachte Chada während sie an der großen, goldenen Alarmglocke vorbei zu der viel kleineren, silbernen und eigenartig schimmernden Meisterglocke schritt.
Chada fasste das mit Leder umwickelte Rundholz, das neben der Glocke aufgehängt war, mit beiden Händen, zog es nach hinten, um es mit aller Kraft gegen den silbernen Rand der Glocke zu schlagen. Kein Ton war zu hören, auf der Glocke lag ein alter Zauber aus der Zeit der Gründung der Bewahrer, der Chada schon immer fasziniert hatte. Dieser bewirkte, dass die Glocke zwar stumm blieb, doch jeder, der einmal die Weihe zum Meister erhalten hatte, wo immer er sich auch befinden mochte, spürte in diesem Augenblick eine Vibration am ganzen Körper, so als stünde derjenige unmittelbar neben einer viel gewaltigeren Glocke.
Inzwischen war es Abend geworden. Erschöpft ließ sich Chada gegen den mächtigen Stamm des Baumes hinter ihr sinken. Ihre Aufgabe war erfüllt. Zum ersten Mondhaus würde der Liederring beginnen, der sich vermutlich nicht nur die gesamte Nacht hindurch ziehen würde, sondern auch einen großen Teil des nächsten Tages. Nun würden klügere und weisere Männer und Frauen als sie über die Bedeutung dessen beraten, was sie vor nicht einmal einem Sonnenhaus an der Geisterquelle erlebt hatte.

„Chada, wach auf.“ Meister Ranarius' Stimme klang angespannt. Chada schreckte hoch, rieb sich die Augen und blinzelte. Die Sonne ging gerade auf, es musste kurz nach dem ersten Sonnenhaus sein. „Was tut Meister Ranarius in meiner Kammer?“ durchzuckte sie ein träger Gedanke. Sie blinzelte erneut, erst in diesem Moment begriff sie, dass sie noch immer auf dem Balkon neben dem Glockenspiel lag. Im nächsten Augenblick war sie hellwach, sie fuhr hoch und sah den Meister an. „Meister Ranarius, entschuldige, ich muss eingeschlafen sein.“ murmelte sie.
Meister Ranarius war weit jünger als Meister Melkart. Er war erst vor 5 Sonnenzyklen in den Rang eines Meisters erhoben worden, aus diesem Grund sprach Chada ihn nie mit der gleichen Förmlichkeit an wie die anderen, älteren Meister. „Der Fluch der guten Tat“, lächelte Meister Ranarius, doch auch sein Lächeln wirkte steif . „Der Liederring ist beendet. Er wird wohl in die Archive eingehen als der kürzeste Liederring, der je abgehalten wurde, doch gab es nicht viel zu sagen, wir waren uns einig.“ Chada meinte eine Spur Bitterkeit in seiner Stimme zu hören. Er wandte sich um und trat an die Brüstung. Mit verschränkten Armen stützte er sich auf das Geländer und Chada tat es ihm gleich.
„Hör zu Chada“, begann er. „Es ist wichtig, dass du die Bedeutung dessen verstehst, was du gesehen hast. Sämtliche Meister der Bewahrer haben die Archive nach Hinweisen über die Kreaturen, die du an der Quelle gesehen hast, durchsucht. Tatsache ist, dass solche Wesen seit über zweitausend Sonnenzyklen nicht mehr gesichtet wurden, genauer seit dem ersten Niedergang der Drachen.“ Chada nickte. Sie hatte darüber gelesen, es war damals zu einem großen Krieg zwischen den Drachen und den Arrogs, ihren in den Meeren lebenden Abkömmlingen, gekommen. Die Drachen mochten mächtiger sein, doch waren die Arrogs weitaus zahlreicher gewesen und nur wenige Drachen hatten überlebt. Erst hunderte von Sonnenzyklen später hatten sich die Drachen davon erholt und ihre Zahl war wieder gestiegen.
„Was in den einfachen Archiven nicht erwähnt wird, ist was diesen Krieg tatsächlich zum Ende brachte. Aufzeichnungen darüber finden sich nur in den inneren Bibliotheken und auch wenn du keine Bewahrerin bist, kann ich dir das nicht vorenthalten.“ Chadas Herz begann schneller zu schlagen, sie würde Wissen erhalten, das ihr als Novizin nicht erlaubt war! Erwartungsvoll lauschte sie und Meister Ranarius fuhr fort:
„Die Drachen standen kurz davor, geschlagen zu werden, so viele von ihnen waren gestorben, doch dann erschienen Heerscharen eben dieser Kreaturen, auf die du gestern an der Quelle gestoßen bist.
Horden von Gors, angeführt von Skralen trieben die Arrogs zurück und brachten den Drachen den Sieg. Dann verschwanden sie wieder und selbst diejenigen unter den Drachen, die mit den Menschen gut Freund waren, verloren nie auch nur ein Wort über sie. Auf uns unbekannte Weise gelang es den frühen Bewahrern dennoch herauszufinden, was das für Wesen waren und woher sie gekommen waren.
Die Drachen hatten die Macht des Kra-hall dazu benutzt, aus den toten Körpern der gefallenen Drachen diese Wesen zu formen.“ Bei diesen Worten stockte Chada der Atem. Ihre Hände klammerten sich um das hölzerne Geländer. „Was?“ keuchte sie. „Sie... Sie haben...“ das nächste Wort flüsterte sie beinahe, „Nekromantie ausgeübt?“ Sie konnte es nicht fassen. Die Drachen, diese majestätischen Geschöpfe sollten das größte Tabu begangen haben?
„Nein.“ antwortete Ranarius. „Nicht in diesem Sinne jedenfalls. Die Drachen haben und hatten, als Kinder des Feuers, nie Kontakt zur schwarzen Magie also konnten sie auch keine Nekromantie nutzen. Bis heute ist es den Bewahren nicht gelungen herauszufinden, wie genau sie dies vollbrachten.
Was du gesehen hast, Chada, waren Gors. Diese Wesen atmen, fressen, schlafen und doch kann man sie kaum lebendig nennen. Sie haben keine Seele, sie denken und fühlen nicht, sie spüren weder Hass, noch Furcht, noch irgendetwas anderes. Sie folgen nur Befehlen der Skrale und ihrem eigenen Überlebensinstinkt. Das zweite Wesen, der Echsenmensch, war ein solcher Skral. Auch sie sind aus den Knochen und dem Fleisch toter Drachen entstanden, nur wohnt ihnen auch eine Seele inne, was sie zu Anführern macht. Die Skale befolgen zwar die Befehle der Drachen, denken sie für sich selbst und treffen eigene Entscheidungen.
Wir werden schon bald einen weiteren Liederring abhalten müssen, um genau zu beraten, was das zu bedeuten hat, dass diese dunklen Kreaturen nun wieder aufgetaucht zu sein scheinen. Gewiss ist Tarok dafür verantwortlich, als letzter der Drachen kann nur er diese Geschöpfe erschaffen haben, doch warum jetzt? Seit fast achtzig Sonnenzyklen wart er nicht mehr gesehen und auch davor hat er nie zuvor Anstalten gemacht, uns angreifen zu wollen.“
Schweigend starrte Chada in die Tiefe. Bei dem Gedanken daran, dass sie auf Kreaturen gestoßen war, die aus toten Drachen bestanden, wurde ihr beinahe übel. Fast wünschte sie, sie hätte das gar nicht erst erfahren, oder könnte es vergessen, ihren Verstand davon reinigen. Als Kind hatte sie die Drachen bewundert. Ihre Größe, ihre Kraft, ihr Drachenfeuer, ihre Fähigkeit zu fliegen, all das und mehr hatte sie in den Bann gezogen und immer hatte sie gehofft, Tarok als den letzten von ihnen, einmal leibhaftig zu Gesicht zu bekommen. Doch das sich diese Helden ihrer Kindheit nun für so etwas verantwortlich zeichneten, bereitet ihr fast körperliche Schmerzen.
Meister Ranarius stemmte sich vom Geländer hoch und blickte Chada in die Augen. „Wir werden noch viel zu bereden haben, doch für den Moment müssen wir handeln.“ sagte er mit fester Stimme. „Fürst Hallgard und König Brandur müssen gewarnt werden. Meister Melkart ist gerade dabei, Nachrichten an beide zu verfassen. Meisterin Leeana wird sich, begleitet vom Novizen Amir nach Cavern aufmachen. Deine Aufgabe wird hingegen sein, die Nachricht an König Brandur zu überbringen.“ Chada riss entsetzt die Augen auf. „Ich soll zur Rietburg reisen? Allein?“ Soviel zu Chada, der mutigen, jungen Frau, dachte sie verärgert, als sie ihre eigene, zittrige Stimme hörte, doch bei dem Gedanken, erneut im Wald Gors oder Skralen zu begegnen, verkrampfte sich ihr Herz.
„Nicht allein.“ gab Ranarius zur Antwort. „Du wirst Meister Pasco begleiten. Ihr solltet schnell aufbrechen, der Weg zur Rietburg ist lang und es ist unklug, nachts zu reisen. Bereite dich vor, Meister Pasco erwartet dich zum zweiten Sonnenhaus am Brunnen.“ Meister Ranarius legte
ihr eine Hand auf die Schulter. „Viel Glück, Chada.“ murmelte er, wandte sich um und trat durch die Tür zurück in den Baum und ließ Chada, deren Gedanken nun rasten, allein zurück.

Es war kurz nach dem zweiten Sonnenhaus, als Chada durch den Torbogen des Großen Baumes nach draußen trat. Anstatt ihrer üblichen, angenehm weichen Tunika trug sie nun ein weitaus unbequemeres Lederwams von der gleichen dunkelgrünen Farbe wie ihr Umhang. Ihre Unterarme steckten in ebenfalls ledernen Armstulpen und auf dem Rücken hing neben einem kleinen Rucksack ein Köcher voller Pfeile. Ihren Reflexbogen in der Hand hastete sie die kleine Treppe hinunter und im Laufschritt machte sie sich auf den Weg zum Brunnen.
„Du kommst zu spät.“ empfing sie Meister Pascos gereizte Stimme, als sie den Brunnen erreichte. Warum Pasco? dachte Chada zähneknirschend. Warum um alles in der Welt muss es unbedingt Pasco sein? Seit sie ihre Ausbildung begonnen hatte, hatte sie ihn nicht leiden können, was, da war sie sich sicher, auf Gegenseitigkeit beruhte. Meister Pasco war der oberste der Wächter, der fähigste Waffenmeister und damit Ausbilder im Umgang mit Schwert, Speer, Pfeil und Bogen, alles Waffen, die er auch jetzt mit sich führte, und auch wenn sich Chada alle erdenkliche Mühe gegeben hatte und eine herausragende Bogenschützin geworden war, war sie mit Schwert und Speer ein hoffnungsloser Fall und Meister Pasco ließ sie das auch spüren.
Dennoch hatte er den Rang eines Meisters inne und sie war nur eine Novizin, sie senkte den Blick und antwortete einsilbig: „Verzeihung Meister.“ Meister Pasco runzelte die Stirn er erwartete er eine Erklärung für ihre Verspätung, doch als sie keine Anstalten machte, irgendetwas hinzuzufügen, hielt er ihr einen Umschlag aus dickem, braunem Pergament entgegen. „Das ist die Nachricht von Meister Melkart an König Brandur. Ein Exemplar erhältst du, ein Zweites trage ich, falls nur einer von uns die Rietburg erreicht.“ erklärte er knapp. Chada nickte, nahm den schweren Umschlag entgegen und verstaute ihn in ihrem Rucksack. „Wir haben einen weiten Weg vor uns“ fuhr er fort. „Wir müssen schnell sein, wollen wir unser Ziel noch heute erreichen. Hier.“ als er mit großen Schritten an ihr vorbei ging, drückte er ihr noch einen gut gefüllten Wasserschlauch in die Hand. „Fall nicht zurück!“ fügte er schon im Gehen hinzu, ohne sich umzudrehen und Chada, die sich hektisch den Trinkschlauch über die Schulter warf, musste ein paar Schritte rennen, um ihn einzuholen und beide wurden vom dichten Unterholz des Wachsamen Waldes verschluckt.

zur Kapitelübersicht: viewtopic.php?f=11&t=3757
Bird
 
Beiträge: 8
Registriert: 21. Mai 2017, 19:13

Re: Bird's Legenden von Andor - Kapitel II

Beitragvon Kar éVarin » 4. November 2017, 08:07

Ähnlich gemein wie "das Lied von Eis und Feuer", jedes Kapitel bei einer gänzlich anderen Person!
Ich bin gespannt, wer als nächstes kommt!!
Benutzeravatar
Kar éVarin
 
Beiträge: 2335
Registriert: 5. September 2017, 05:59
Wohnort: In einem gemütlichen Heim ganz nah bei Freunden ;)

Re: Bird's Legenden von Andor - Kapitel II

Beitragvon hessd » 10. November 2017, 21:44

Amazing!
Benutzeravatar
hessd
 
Beiträge: 7
Registriert: 5. März 2015, 05:28